Wir machen es jetzt professionell – Trends im Personalmarketing

In den letzten Tagen und Wochen wurden schon öfter die (angeblichen) HR-Trends für 2011 vorgestellt. Das Fachmagazin Personalwirtschaft stellte in Ihren Trends 11 Recruiting direkt an erster Stelle. Das DGFP-Fachmagazin Personalführung beleuchtete ebenfalls wie auch so manche Blogger die neuesten Entwicklungen im HR-Business. Beispielhaft verweise ich hier auf den Artikel “Stop hyping – start working” bei newcruiting.

Wie schon im vergangen Jahr, also so langsam bauen wir eine “gute, alte Tradition” hier mit unseren Lesern auf, wollen wir die Trends speziell für die Bereiche Personalmarketing, Employer Branding und Recruitment beleuchten. In unserem letztjährigen Artikel vom 04. Januar schauten wir in die Glaskugel und entdeckten einige interessante Entwicklungen in unserem Business. Wir denken, wir haben es nicht so schlecht getroffen und konnten die angesprochen Trends in unserem Rückblick auch noch einmal Revue passieren lassen.

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Quelle: http://howtomanagehumanresources.blogspot.com/

Also versuchen wir es erneut. Was bringt das Jahr 2011 im Bereich des Personalmarketings?

Social Media Personalmarketing wird professionell

Ich schließe mich den allgemeinen Einschätzungen an. Die Zeit des (Groß-)Redens beim Social Media Personalmarketing ist endgültig vorbei. Wir und vor allem die HR’ler in den Unternehmen müssen nun aktiver werden. Und dies bitte nicht mehr einfach so wie es gerade zeitlich passt, sondern konzeptionell und strategisch gut vorbereitet. Jegliche neue Social Media Auftritte der Unternehmen werden immer kritischer beäugt werden. Die umgesetzten Entwicklungen und Maßnahmen im Social Media Personalmarketing werden stärker hinterfragt und der Nutzen für die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und dem damit auch verbundenen höherem Potenzial für das Recruitment noch besser “controlled” werden. Wir gehen somit im Jahre 2011 den nächsten Schritt der Professionalisierung.

Hier möchte ich gerne noch Thomas Sattelberger, seines Zeichens Personalvorstand der Deutsche Telekom AG (wie bestimmt alle Leser schon längst wissen), aus dem absolut empfehlenswerten Interview mit Gero Hesse (Chapeau Gero) auf Saatkorn zitieren:

“… ich wünsche mir auch ein bisschen weniger esoterische begeisterung über die eigenen kampagnen und dafür mehr diskussion über die frage der erzielten wirkungen. sie alle besetzen ein für ihre unternehmen elementares themenfeld und es wäre schade, wenn sie es zu eng betrachten. ich wünsche uns allen dabei viel erfolg!”.

Also lassen Sie uns gemeinsam beginnen und zeigen, was in den Personalmarketeers, Recruitern und Employer Branding Experten in Zeiten des Social Web alles (sehr) Gutes steckt. Wir sollten uns Ende des Jahres kritisch messen lassen und mit Stolz sagen können, wir haben die Recruitmentwelt positiv verändert.

Konkret sehen wir im Rahmen der Professionalisierung Handlungsbedarf bei den folgenden Punkten:

  • Selektion – gezieltere Steuerung der Social Media Aktivitäten (nicht einfach alle gängigen Kanäle bedienen)
  • Konzeption – Analysen aufstellen, wo sich die jeweiligen Zielgruppen überhaupt befinden
  • Monitoring – Kommuniziere ich über die richtigen Kanäle oder rede ich mit mir selbst?

Dies alles ist auch sehr stark mit dem Stichwort Enterprise 2.0 verbunden. Auch hier ist die Deutsche Telekom Vorreiter, welches in einem spannenden Gastartikel in HR-szene auch dargestellt wurde. Die Unternehmen müssen sich stärker im Inneren und damit auch verbunden nach Außen öffnen. Ein großer Schritt für viele Unternehmenslenker und HR-Verantwortlichen. Doch ein Schritt der in jedem Unternehmen, egal ob klein oder groß, kommen wird.

Unsere Überlegungen zu Enterprise 2.0:

  • Offenere Kommunikation im gesamten Unternehmen (intern und extern, nicht nur HR)
  • Engere abteilungsübergreifende Zusammenarbeit abstreben und so für mehr Projekttransparenz und Effizienz sorgen
  • Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens einsetzen (Mitarbeiter werben Mitarbeiter, z.B. auch über ihre eigene Freundesliste bei Facebook)
  • Kritisch Hinterfragen, inwieweit das „gläserne Unternehmen“ überhaupt möglich oder gewünscht ist? Stichwort: Social Media und Sicherheit. Hier jedoch nicht verweigern und verschliessen, sondern sich für neue Ideen öffnen.

Kienbaum Communications hatte in diesem Zuge mit “Die Personalabteilung als Treiber von Social Media und Enterprise 2.0?” einen sehr aufschlussreichen Artikel im Dezember gepostet. Doch ich möchte hier noch einmal anregen, die ersten zarten Pflänzchen beim Enterprise 2.0 nicht mit unendlichen Diskussionen zu Kompetenzgerangel schon wieder gleich zu zertrampeln.

Im Zuge des Enterprise 2.0 werden sich auch die HR Communication 2.0, die Unternehmenskultur 2.0 und auch aus meiner Sicht das Employer Branding noch weiter in den Trendmittelpunkt stellen. HR Communication und Unternehmenskultur werden sich in Zeiten des Social Web weiter professionalisieren. Hier verweise ich zum Thema Unternehmenskultur auf einen Artikel von Michaela Schröter in der HR-szene aus dem Oktober. Und sehr empfehlen kann ich auch zum Aspekt Kommunikation 2.0 das Interview vom PR-Blogger Klaus Eck mit Carmen Hillebrand zum Social Media Management by Vodafone.

Das von den Unternehmen so gewollte Employer Branding ist sehr häufig noch gar kein Branding. Hier gilt es also speziell für die HR-Mitarbeiter sich stärker  zu professionalisieren, um eine starke Arbeitgebermarke für das eigene Unternehmen schaffen zu können. Ein paar Anregungen dazu kann Ihnen Reiner Kriegler, der Geschäftsführer der Deutsche Employer Branding Akademie, mit seinem Gastartikel “Branding ist nicht Marketing” an die Hand geben.

Bleiben also die folgenden fünf Trends in unserem Segment aus meiner persönlichen Sicht festzuhalten:

  • Professionalisierung im Social Media Personalmarketing
  • Entstehen eines Enterprise 2.0
  • HR Communication 2.0
  • Unternehmenskultur in Zeiten des Social Web
  • Employer Branding professionell einsetzen

Ich wünsche allen viel Spaß bei der Umsetzung 2011 und in den darauffolgenden Jahren.

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