Wieso, weshalb, warum ein TUI-Azubiblog?
Kurz vor Weihnachten hatten wir hier bei uns den DFS-Azubiblog und den Be Lufthansa Karriere-Blog vorgestellt. Es “bloggt” also mächtig bei den Unternehmen. Und wieso, weshalb, warum gibt es jetzt auch noch den TUI-Azubiblog? Hierzu haben wir Robin Zimmermann aus der Konzern-Kommunikation der TUI AG und Bella, Mitglied im Blogging-Team und Auszubildende zur Tourismuskauffrau bei TUI Deutschland, zum Interview gebeten. So konnten wir auch gemeinsam die Schreiberperspektive besser mit einbringen.
Liebes TUI-Azubiblogteam, vor einigen Wochen sind Sie mit dem TUI AzubiBlog online gegangen. Wie kam es zu der Entscheidung mit einem eigenen Blog für Auszubildende aktiv zu werden? Daher wieso, weshalb, warum der AzubiBlog?
Robin Zimmermann: Seit über einem Jahr haben wir eine neue Employer Branding Strategie mit dem Slogan „Ein Arbeitstag – 3.036 Lächeln gezaubert“, zu der unter anderem eine neu gestaltete Job- & Karrierewebsite, eine Facebookseite, aber auch Online- und Out-of-home-Werbung, sowie der Auftritt auf Hochschul- und Karrieremessen zählen. Der Blog ist ein weiteres Instrument in dieser Strategie: Es geht um authentische Kommunikation auf Augenhöhe.
Bella: Der wichtigste Beweggrund für uns Azubis ist wahrscheinlich, dass wir der Welt da draußen zeigen wollen, was wir hier bei TUI eigentlich machen und wie vielseitig die Arbeit in einem großen Reisekonzern sein kann. Viele wissen zum Beispiel nicht, dass man bei uns auch eine Ausbildung zur IT- Systemkauffrau oder zum Fluggerätmechaniker machen kann. Viele denken, wir arbeiten im Reisebüro – und wir möchten sie davon überzeugen, dass TUI viel mehr ist als das. Wir wollen über die Dinge schreiben, die zukünftige Azubis im Internet suchen. Da geht es nicht nur um harte Fakten, sondern zum Beispiel auch darum, was man nach der Arbeit in Hannover so machen kann, was es mittags zu essen gibt oder was die großen Highlights der Ausbildung sind.
Ihre TUI-Mission ist es, möglichst vielen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Mit welcher Art von „Entertainment“ wird Ihnen dies auf dem AzubiBlog gelingen?
Bella: Oftmals sind es die kleinen Dinge und persönlichen Momente, die Menschen zum Lächeln bringen. Nicht nur im Umgang mit unseren Kunden, sondern auch unter Kollegen. Wenn Julia im Kundenservice nach verlorenen Beinprothesen oder Glasaugen forscht, Sören für einen Tag in die Rolle des Flugbegleiters schlüpft oder Nathalie von der Currywurst in der Kantine schwärmt – dann haben die Blogger ein Lächeln im Gesicht, das wir hoffentlich auch an unsere Leser weitergeben…
Welche Karriereblogs sehen Sie bisher als Benchmark für den TUI AzubiBlog?
Robin Zimmermann: Wir haben uns in der Konzeptionsphase nicht an einem bestimmten Blog orientiert. Das Ziel war vielmehr gemeinsam mit den Azubis einen eigenen Stil zu finden. So wurden wesentliche Entscheidungen zum Layout zum Beispiel von den Azubis getroffen. Gute Anregungen bieten aber die Azubi-Blogs von Warsteiner, Edding Blog oder von Krones. Aber auch unsere Kollegen aus England schreiben in ihrem TUI Grads Blog spannende Geschichten.
Das Redaktionsteam ist mit 15 Bloggern sehr zahlreich vertreten. Aus welchen Bereichen kommen die verschiedenen Autoren des Blogs? Ist es z.B. auch geplant, dass Professionals oder ggf. jemand aus dem Personalbereich oder aus dem Management auch einmal über ihre „Hintergrundgeschichten“ berichten?
Bella: Bei uns schreiben ausschließlich Auszubildende im festen Blogging-Team. Wir arbeiten in verschiedenen Gesellschaften, z.B. bei der TUI Deutschland, bei TUIfly, bei TUI Cruises und bei der TUI Infotec und befinden uns vorwiegend in der Ausbildung zu Bürokaufleuten, Tourismuskaufleuten und Fachinformatikern. Vielleicht können auch mal Personaler oder Professionals einen Gastbeitrag schreiben. Der Blog soll in jedem Fall aber ein Azubiblog bleiben.
Häufig wird bei optionalen Blogprojekten, insbesondere bei Auszubildenden als Autoren, sehr kritisch über zeitliche und technische Ressourcen der Blogger diskutiert. Wie handhaben Sie bspw. bei den aktiven Autoren den internen Zugang zum Content Management System? Wie sieht es mit den benötigten Zeitressourcen der Blogautoren bisher aus?
Bella: Wir sind ein verhältnismäßig großes Blogging-Team und somit ist der zeitliche Aufwand für uns überschaubar. Bei 15 Bloggern und 1-2 Artikeln in der Woche hat man relativ viel Zeit für seine Texte. Grundsätzlich ist das Bloggen bei uns während der Arbeitszeit gewünscht und jeder von uns hat Zugang zu unserem Content Management System. Gleichzeitig haben wir Unterstützung von der Konzern-Kommunikation, die uns bei der Organisation der Beiträge, beim Monitoring der Kommentare und bei technischen Problemen unter die Arme greift.
Robin Zimmermann: Auch bei uns gab es anfänglich natürlich Diskussionen, inwiefern man den Azubis so ein zusätzliches Projekt zeitlich zumuten kann. Deshalb waren die Ausbildungsabteilung sowie der Betriebsrat von Beginn eng in das Projekt eingebunden und die Ausbilder sind daher für das Thema sensibilisiert. Neben dem Mehrwert für das Unternehmen, den ein Blog bietet, vermittelt das Projekt aber auch den Auszubildenden wichtige Online-Kompetenzen im Umgang mit Social Media für ihren weiteren Berufsweg.
Mögliche Blogprojekte in den Unternehmen scheitern oft schon in der Konzeptionsphase an zu großen Bedenken zur Kommunikationsstärke der Autoren. Warum setzen Sie daher bei TUI hier insbesondere auf Auszubildende? Und wie geben Sie den Autoren das Vertrauen als „Kommunikator des Arbeitgebers TUI“ zu agieren?
Robin Zimmermann: Um junge Berufseinsteiger anzusprechen, brauchen wir eine authentische Kommunikation. Unsere Azubis haben ein gutes Gefühl dafür, welche Themen die gleichaltrige Zielgruppe interessieren und wie man diese aufbereitet.
Sie sprechen dabei nicht für das gesamte Unternehmen, sondern bieten einen Einblick in ihre subjektiven Erfahrungen. Diese können durchaus positiv und negativ sein. Wir haben ganz bewusst auf Schreibtrainings verzichtet. Es gab lediglich einen Crashkurs zum Thema Online-Texte. Social Media Einsatz von Unternehmen erfordert eben Vertrauen.
Wie binden Sie die Blogartikel in Ihre Facebook Employer Brand Fanpages TUI Karriere und TUI Animation Jobs aktiv ein?
Robin Zimmermann: Die Blogartikel werden auf der TUI Karriere Facebookseite angeteasert. Außerdem haben wir unser Titelbild zeitweilig mit einem Hinweis zum Blog ausgetauscht. Da die Zielgruppe der Facebookseite TUI Animation Jobs sich stark von unserer Zielgruppe im Blog unterscheidet, werden die Blogbeiträge hier in der Regel nicht eingebunden.
Sie stellen auf dem Blog sowohl Ausbildungsberufe als auch freie Azubi-Stellen vor. Was versprechen Sie sich daher vom AzubiBlog für Ihr Azubi-Recruiting?
Robin Zimmermann: TUI bietet derzeit acht Ausbildungsberufe an, die man nicht sofort mit der Tourismusbranche verbindet, zum Beispiel drei verschiedene IT-Ausbildungen oder die klassische Ausbildung für Bürokaufleute. Mit dem Blog möchten wir noch mehr potentielle Bewerber auf uns aufmerksam machen und auf diese Weise weiterhin qualifizierten Nachwuchs finden.
Auf dem Blog nutzen Sie die Themenkategorie „In spezieller Mission“. Was verbirgt sich dahinter und was können wir da in Zukunft noch erwarten?
Bella: „In spezieller Mission“ sind wir immer dann unterwegs, wenn es im Rahmen unserer Ausbildung mal nicht um unsere Kernaufgaben geht, sondern um etwas andere Aktionen oder ein besonderes Engagement. Zum Beispiel unterstützen wir im ersten Ausbildungsjahr ein soziales Projekt oder einige von uns helfen beim so genannten Vorlesecoaching mit – einer Initiative von TUI zur Förderung von Kindern mit Defiziten beim Lesen.
Wie vermarkten Sie den TUI AzubiBlog derzeit und zukünftig on- und offline, speziell in der Zielgruppe der Schüler?
Robin Zimmermann: Zum einen verzahnen wir unsere gesamten Aktivitäten zum Thema Job & Karriere. So verlinken wir beispielsweise von unserer Karrierewebsite, von unserer Karriere-Facebookseite und vom Youtube-Kanal auf den Blog. Gleichzeitig haben aber auch andere TUI-Facebookseiten, wie z.B. der tui.com-Kanal auf den Blog hingewiesen. Unterstützt werden diese Aktivitäten beispielsweise durch den Auftritt bei Job- und Karrieremessen, bei denen ebenfalls auf den Blog hingewiesen wird.
Und zu guter Letzt: Wie muss sich der Blog in- und extern entwickeln, damit Sie von einem großartigen Erfolg sprechen können?
Robin Zimmermann: Intern besteht die Herausforderung des Blogs darin, kontinuierlich neue Blogger zu begeistern. Denn nach zwei bis drei Jahren haben die Azubis ihre Ausbildung beendet und legen damit auch ihre Aufgabe im AzubiBlog nieder. Daher kommunizieren wir auch intern regelmäßig zum AzubiBlog und haben das Thema in die Empfangspräsentation für neue Azubis eingebunden. Bisher spricht sich das Thema glücklicherweise auch unter den Azubis so gut rum, dass wir uns um den Nachwuchs noch keine Sorgen machen brauchen.
Mittelfristig ist es unser Ziel, dass der Blog extern als eigenständiges Kommunikationsinstrument wahrgenommen wird und somit auch abseits von Verlinkungen durch Facebook und Co. gut besucht wird. Eine gute Platzierung bei Google zu relevanten Suchbegriffen ist dafür auf jeden Fall erstrebenswert.
Wenn wir mit dem Blog eine konstante Reichweite erreicht haben und wir immer neue Azubis für das Projekt gewinnen können, dann können wir sicherlich von einem Erfolg sprechen.
Herzlichen Dank für die Einblicke in den TUI Azubiblog und wir wünschen Ihnen auch weiterhin viele “lächelnde Leser”.
Comments
2 Responses to “Wieso, weshalb, warum ein TUI-Azubiblog?”Trackbacks
Check out what others are saying...[…] Social Media Personalmarketing tut sich was. Neue Karrierefanpages und HR Blogs kommen stetig dazu. Employer Branding und Recruiting werden ins (Social) Web verlängert. Die […]
[…] liegt erschöpft im Bett rum, liest, was die Konkurrenz so schreibt und stolpert beim geschätzten Personalmarketingblog direkt über den eigenen Artikel, den man krankheitsbedingt noch nicht fertigstellen konnte. […]