Was Grönemeyer mit Personalmarketing zu tun hat…

Wenn er auf der Bühne steht, die Lichter ausgehen, die ersten Takte  erklingen, dann tobt die Menge – singt die Texte mit, wiegt die Hände im Takt. Herbert Grönemeyer versteht es glänzend, mit seinem Hit „Bochum“ Emotionen zu wecken. Plötzlich fühlt sich jeder Bochumer oder auch solche, die eigentlich kaum Verbindungen zu der Ruhrpottstadt haben, als Bochum-Patriot. Dabei kann man nun wirklich nicht behaupten – eingefleischte Bochum-Fans mögen es mir verzeihen – dass die Stadt ein besonderer Augenschmaus ist oder aufregende Highlights zu bieten hätte. Und da beschönigt Grönemeyer mit seinem Lied auch nichts, im Gegenteil:

„Du bist keine Schönheit, vor Arbeit ganz grau!“

„Bist ’ne ehrliche Haut; leider total verbaut, aber gerade das macht dich aus!“

Das sind nur einige Beispiele für das schonungslos ehrliche Bild, das Grönemeyer von der Stadt zeichnet. Und trotzdem gilt „Bochum“ als DIE Hymne der Stadt und jeder, der dort wohnt, ist plötzlich stolz auf SEINE Stadt.

Was das nun mit Personalmarketing zu tun hat? Eine ganze Menge! Von Grönemeyer können wir in Sachen „Botschafter“ einiges lernen. Wer erfolgreich und glaubwürdig Botschafter einer Stadt, einer Marke, oder eben auch eines Arbeitgebers werden will, der darf nicht nur mit weichgespülten Werbeslogans um sich schmeißen. Ehrlichkeit, Emotionen und Menschlichkeit sind hier von großer Bedeutung. Warum also nicht auch mal die weniger strahlenden Seiten eines Arbeitgebers zeigen – zum Beispiel gelegentliche Überstunden bei Projekten, vielleicht die nicht mehr ganz so frische Fassade des Bürogebäudes. Schließlich wissen wir alle, dass es sie gibt, diese kleinen Schattenseiten im sonst so strahlenden Arbeitgeberimage. Zeigen Sie daher auch einmal direkt in einer Anzeige Ihre Optionen für Verbesserungen auf. Werden Sie direkter und fordern Sie die richtigen Kandidaten mit anspruchsvollen Aufgaben zur Verbesserung Ihres Unternehmens heraus.  Dies aber auch zugeben zu können, das zeugt von Größe, wirkt authentisch und ehrlich.

Natürlich kommt es dabei immer darauf an, wie das Ganze verpackt wird. Eine Aufzählung der negativen Seiten eines Arbeitgebers hat hier sicher nicht den gewünschten Effekt. Aber wohl dosiert und charmant rübergebracht sieht das dann schon wieder anders aus. Also, identifizieren Sie passende Persönlichkeiten in Ihrem Unternehmen und seien Sie auch mal mutig. Vielleicht kommt der nächste Hit ja aus Ihrem Unternehmen 🙂

Comments
2 Responses to “Was Grönemeyer mit Personalmarketing zu tun hat…”
  1. Also ich finde diesen Vergleich schon ganz passend.
    Dementsprechend habe ich da auch schon einiges an laufenden Bildern vor Augen!!
    Ergebnisse hoffentlich bald auf http://www.youtube.com/user/kronestv

    Euch ein schönes Wochenende

  2. Tanja Handl sagt:

    Ein sehr guter Ansatz – den ich leider im Personalmarketing noch nicht verwirklicht gesehen habe. Am Bewerberblog läuft dazu auch gerade eine ganz spannende Diskussion – im Endeffekt verstellen sich ja nicht nur die Arbeitgeber, sondern beide Seiten haben Ähnlichkeit mit einem Pfau. 😉

Leave A Comment