Was ein Blog für die Arbeitgebermarke leisten kann

Eine Ära geht zu Ende. Die Juni-Ausgabe von HR-szene war leider gleichzeitig auch die letzte, die wir von humancaps redaktionell geleitet haben. Nun ist es wieder an der Zeit, uns voll und ganz unseren Kunden und Projekten zu widmen. Nein, keine Sorge, hier werden wir natürlich auch in Zukunft weiter fleißig über alles berichten, was im Zusammenhang mit Personalmarketing und Social Media Spannedes vor sich geht. Anlässlich unserer letzten HR-szene Ausgabe werden wir in den nächsten Tagen einige Artikel auch noch einmal auf dem Blog vorstellen. Dabei haben wir uns intensiver mit dem Thema Blogs beschäftigt, ein Thema, das uns nicht nur wegen des Personalmarketingblogs besonders am Herzen liegt. Den Anfang macht ein Artikel von Michaela Schröter, in dem sie kurz und prägnant die Möglichkeiten eines Blogs für das Personalmarketing vorstellt und wertvolle Tipps gibt. Viel Spaß beim Lesen!

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HR-Kommunikation: Was ein Blog für die Arbeitgebermarke leisten kann

Warum bloggen? Ganz einfach! Sie haben Potenzial und Sie brauchen neues. Sie haben gute Mitarbeiter und Sie brauchen mehr davon. Und wer macht die beste Werbung für’s eigene Unternehmen? Klar, die eigenen Mitarbeiter. Das ist nicht neu, auch klar. Und dennoch gibt es wenige Unternehmen, die das Potenzial eines Blogs zum Arbeitgebermarketing nutzen und hier Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen lassen. Ein Blog kostet Zeit. Es braucht ein wenig Koordination, um Mitarbeiter zu finden, die gerne bereit sind für Ihr Unternehmen zu bloggen; Themen müssen gefunden und koordiniert werden. Der Aufwand hält sich aber in Grenzen. In Relation zum Nutzen den man erzielen kann, ist der Aufwand sogar verschwindend gering. Ein Blog kostet auch Geld. Aber auch der monetäre Aufwand hält sich in Grenzen, und in Relation zu den Kosten für Imageanzeigen beispielsweise, sind auch die Kosten verschwindend gering.

Erst die Strategie, dann der Blog

Setzt man einen Blog mit einer durchdachten Strategie auf, kann man in Sachen  Arbeitgebermarketing gute Effekte erreichen. Wichtig ist es, einen Projektleiter zu finden, der entweder selbst bloggt, oder aber die Fäden im Hintergrund zieht und Blogger und Beiträge koordiniert.

Zu einem guten Blog gehören nicht nur ein schönes Design und sympathische Blogger. Auch technische Dinge wie die richtige Vernetzung sind wichtig. Ein Blog sollte für Google optimiert sein, sprich über bestimmte Keywords bei der Sucheingabe gefunden werden. Fast noch wichtiger ist es, dass der Blog in alle weiteren Personalmarketing-Auftritte und -Maßnahmen integriert wird. Er muss von der Homepage oder der Karrierewebsite gut sichtbar verlinkt werden, es sollte Hinweise auf Messematerialien geben, über das interne Firmennetzwerk bekannt gemacht werden und so weiter.

Bloggende Eismänner

Aber was macht einen guten Blog inhaltlich aus? Wichtig, ist es, den bloggenden Mitarbeitern Freiraum zu geben, denn je authentischer und freier die Mitarbeiter schreiben können, desto glaubwürdiger der Blog. Desto positiver wird er von den Lesern aufgenommen. Ein schönes Beispiel für authentisches Bloggen, findet man auf dem „100 Tage“-Blog von Eismann. Hier bloggen Trainees, „Eismänner“ (Verkaufsfahrer) und „weitere Blogger“. Alle werden mit einem kurzen Steckbrief samt Foto vorgestellt und berichten aus Ihrem Arbeitsleben bei Eismann. Insbesondere die Beiträge der „Eismänner“ vermitteln den Eindruck, dass die Verkaufsfahrer die Freiheit erhalten, so zu berichten, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist. Auch die Menüstruktur des Blogs ist klar gegliedert: Man verzichtet bei Eismann auf überflüssige Reiter und Untermenüs. Im Vordergrund stehen die Blogger. Ebenfalls gut: Der Reiter Jobs, der direkt auf die Karrierewebsite linkt. Ein rundherum gelungenes Beispiel also für einen Mitarbeiterblog. Einzig: Es gibt nicht eine einzige Frau, die hier zu Wort kommt. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob es tatsächlich keine Frauen im Unternehmen Eismann gibt. Ist dem nicht,  könnte Eismann in diesem Punkt durchaus noch etwas „nachbessern“.

Azubis – eine besondere Bewerberzielgruppe

Viele Unternehmen entdecken im Social Web die Zielgruppe Azubis neu. Will heißen: Azubis bekommen immer häufiger eine eigene Facebook Seite oder einen eigenen Blog. Hiermit tragen die Unternehmen der Tatsache Rechnung, dass Auszubildende andere Fragestellungen bewegen und dieser Zielgruppe auch mit einer anderen Ansprache begegnet werden sollte als anderen Bewerberzielgruppen.

Bei der Recherche fiel ein Blog positiv auf, der seine Auszubildenden besonders in den Vordergrund treten lässt: Der Douglas Azubi-Blog. Hier stellen sich die Azubis nicht nur mit kleinem Steckbrief und Foto vor, sondern von jedem Azubi wurde eine kleine Videosequenz unter dem Motto „rockt den Blog“ gedreht. In diesem Video erzählen die Blogger persönliche Dinge, sprechen aber auch darüber, was Ihnen an Ihrer Ausbildung Spaß macht und was die Ausbildung ausmacht. Gelungen ist neben der netten Vorstellung der Blogger auch die Darstellung der einzelnen Unternehmen der Douglas Gruppe, der ein eigener Reiter gewidmet wurde. Weniger prominent platziert hingegen ist der Link zur Karrierewebsite – dieses sehr wichtige Detail hat der Eismann Blog wesentlich besser gelöst.

Oft ist mehr drin!

Betrachtet man einzelne Blogs oder vergleicht verschiedenen Blogs, wird deutlich, wie wichtig es ist vor der Umsetzung ein gutes Konzept aufzusetzen, um das große Potenzial eines Mitarbeiterblogs optimal zu nutzen. Es gilt viele Dinge zu beachten, auch kleinere Details können am Ende für den Erfolg des Blogs ausschlaggebend sein. Dennoch: Man sollte das Aufsetzen eines Blogs nicht zu verkrampft sehen, sondern einfach loslegen. Mit dem richtigen Konzept und mit Freude an dem Projekt, wird ein Blog schnell zu einem Erfolg – intern wie extern.

Fünf Tipps rund ums Bloggen:

  1. Erarbeiten Sie eine Strategie. Nehmen Sie sich des Themas an und greifen Sie auf interne Ressourcen und Know-how zurück, oder lassen Sie sich von externen Spezialisten beraten.
  2. Suchen Sie das Potenzial im Unternehmen: Bei genauerem Hinsehen werden Sie feststellen, wie viele spannende Stories es in Ihrem Unternehmen zu erzählen gibt. Und wie viele interessante Menschen, die bereit sind, „ihre“ Story zu erzählen. Und ganz wichtig: Stellen Sie alle Blogger auf dem Blog vor!
  3. Wählen Sie den richtigen Namen für Ihren Blog. Achten Sie dabei darauf, dass er nicht nur gut klingt, sondern, dass er auch bei der Google-Suche die Auffindbarkeit erleichter.
  4. Wählen Sie eine eigenständige URL, damit Ihr Blog nicht auf der Homepage untergehet.
  5. Was das Texten anbelangt: Zuviel Text langweilt! Lockern Sie Ihren Text nicht nur sprachlich auf, sondern untermauern Sie das Gesagte mit passenden Bildern, Fotos und Videos.
Comments
One Response to “Was ein Blog für die Arbeitgebermarke leisten kann”
  1. Tanja Handl sagt:

    Sehr gute Tipps – besonders, was die Durchmischung von Text und Fotos angeht.
    Wir nutzen unseren Blog zwar nicht zur Rekrutierung, die Beispiele sind aber eine gute Inspiration. Vor allem Eismann gefällt mir ausgezeichnet.

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