Volontär/in gesucht – Thüga setzt auf Prezi
Heute kurz vor dem Start der Social Media Personalmarketing Conference Exklusiv möchten wir mit einem Gastbeitrag zu einer Diskussion anregen.
Unser Gastautor Florian Amberg ist Mitarbeiter in der Mitarbeiter- und Partnerkommunikation der Thüga Aktiengesellschaft in München. Zuvor war er in der HypoVereinsbank verantwortlich für die HR Kommunikation im Team HR Strategie, Prozesse und Change Management des Bereichsvorstands Personal. In seinem Volontariat war er am Aufbau von Social-Media-Angeboten der Bank auf Facebook und YouTube beteiligt, die vor allem potenzielle Auszubildende ansprechen sollten. Zu seinen Interessen zählen Führungskräfte- und Personalkommunikation, Redenschreiben, Bewegtbildkommunikation, innovative Präsentationstechniken und Corporate Storytelling.
Da bewegt sich was! Bei einer Stellenausschreibung? Auf diesen Überraschungseffekt setzen wir bei der Thüga bei der Suche nach einer Volontärin/einem Volontär in der Unternehmenskommunikation – und stellen uns und das Volontariat in einer Prezi vor. Die Plattform ist dabei kein Selbstzweck: Als frisches Präsentationsformat soll es bei potenziellen Bewerbern für Aufmerksamkeit sorgen. Für die Thüga, die es beim Wettbewerb um qualifizierte Volontärinnen und Volontäre mit zahlreichen großen Unternehmen in München aufnehmen muss, ist das ein echtes – einkalkuliertes – Plus.
Ein weiterer Grund für Prezi: Je frischer und unkonventioneller der Inhalt, desto höher dessen Chance auf „virale Verbreitung“. Prezi-Präsentationen sind noch immer relativ unbekannt, werden häufig geteilt und verbreiten sich in sozialen Netzwerken eher als eine rein textbasierte Stellenausschreibung. Dieser Mechanismus ist für uns auch deswegen so charmant, weil wir für die Unternehmenskommunikation Hochschulabsolventen suchen, die sich auch für YouTube, Facebook, Twitter und neue Kommunikationswege begeistern können.
Prezi war auch in anderer Hinsicht als Plattform für die Ausschreibung erste Wahl. Der Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan lieferte in den 1960er Jahren für die Auseinandersetzung mit Medien die bekannteste Steilvorlage. Seine endlos zitierte These The medium is the message entlockt Kommunikationswissen-schaftlern heute oft nur noch ein müdes Seufzen angesichts seiner Allgegenwart im wissenschaftlichen Diskurs; doch der Blick darauf, welche Botschaften eine Plattform wie Prezi selbst transportiert, lohnt sich. Um es vorweg zu nehmen: Die Kernbotschaften zum Volontariat und die Botschaften von Prezi passen zusammen
– und zwar so:
· Die Bewerberin oder der Bewerber kann das Stellenprofil und anderes Wissenswertes in der Prezi auf unterschiedliche Weise entdecken: Sie oder er kann sich entweder mit dem Navigationspfeil in der vorgeschlagenen Reihenfolge durch die Infos klicken oder direkt an das Thema heranzoomen, das ihr oder ihm ins Auge springt. Die Recherche zum Volontariat muss also nicht linear verlaufen, sondern kann zu einer Entdeckungstour nach eigenem Geschmack werden – genauso wie auch das Volontariat Möglichkeiten bietet, bei der Rotation durch die Bereiche ebenso eigene Schwerpunkte zu setzen wie bei den Seminaren und dem Praxisaufenthalt bei einem Partnerunternehmen.
· Prezi lässt unterschiedlichen Medien leicht zu einem natürlichen und dynamischen Teil der Präsentation werden. Die Plattform legt es deswegen nahe, der Bewerberin oder dem Bewerber die Unternehmenskommunikation der Thüga in Wort, Ton und Bild authentisch vorzustellen. Die Konsequenz: Zumindest per Foto können sie mögliche Kolleginnen und Kollegen auf dem Bildschirm kennenlernen – und bekommen in dem Fernsehstudio, in dem wir regelmäßig Ausgaben von „netzwerk tv“ drehen, einen ersten anschaulichen Einblick in die Arbeit.
· Das „lockere“ Layout mit den Notizzetteln und den lose gezeichneten Rahmen soll klar machen: Bei der Gestaltung des Volontariats orientieren wir uns zwar eng an den Empfehlungen des Deutschen Journalistenverbands; doch das bedeutet nicht, dass eine dicke Schwarte trockenes Regelwerk im Volontariat wartet. Stattdessen gibt es viele Skizzen und Ideen, Kooperationswillen und Aufgeschlossenheit – und damit für die Volontärin oder den Volontär die Chance, dem Volontariat eine eigene Handschrift zu geben.
Aus diesen Gründen war es stimmig, bei der Umsetzung der Ausschreibung auf Prezi zu vertrauen. Wir glauben, dass damit ein Spagat zu schaffen ist: Professionell zu präsentieren, aber nicht in Hochglanz; kreativ, aber nicht verspielt. Ein Spagat, der zur Thüga passt und hoffentlich viele Bewerberinnen und Bewerber überzeugt. Die Klick- und Bewerberzahlen der ersten Tage deuten an, dass das Experiment Recruiting via Prezi gelingt.
Auch bei der Evaluation wollen wir unsere Lernkurve steil halten – und zum Beispiel herausfinden, woher die Betrachter der Prezi stammen. Um die Wirksamkeit der genutzten Kommunikationskanäle – vom Aushang am schwarzen Brett ausgewählter Hochschulen bis zum Facebook-Post in privaten Netzwerken – messen zu können, arbeiten wir bei den unterschiedlichen Kanälen mit klar zuordenbaren, trackingfähigen Short-URLs. Sie sollen uns dabei helfen, der Effektivität der unterschiedlichen Plattformen bei der Ansprache von möglichen Volontärinnen und Volontären auf die Spur zu kommen – also herauszufinden, nach dem Klick in welchem Kanal die meisten Bewerberinnen und Bewerber sich gedacht haben: Da bewegt sich was! Bei einer Stellenausschreibung?
Wir freuen uns zusammen mit dem Autor Florian Amberg auf eine spannende Diskussion zu einem neuen interessanten Ansatz.
· Das „lockere“ Layout mit den Notizzetteln und den lose gezeichneten Rahmen soll klar machen: Bei der Gestaltung des Volontariats orientieren wir uns zwar eng an den Empfehlungen des Deutschen Journalistenverbands; doch das bedeutet nicht, dass eine dicke Schwarte trockenes Regelwerk im Volontariat wartet. Stattdessen gibt es viele Skizzen und Ideen, Kooperationswillen und Aufgeschlossenheit – und damit für die Volontärin oder den Volontär die Chance, dem Volontariat eine eigene Handschrift zu geben.