Ullah & Schmidt im Innovator Interview

 

Nein, nicht Ulla Schmidt ist jetzt bei uns im Interview, sondern heute befragen wir die im Rahmen der Social Media Personalmarketing Conference ausgezeichneten Innovatoren Robindro Ullah von der Deutsche Bahn AG und Charles Schmidt, von der Krones AG.

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Robindro Ullah                      Charles Schmidt

 

Robindro, warum denkst Du hat Charles Schmidt den Preis für den Social Media Personalmarketing Innovator auf jeden Fall verdient?

Robindro Ullah: Ich denke, Charles Schmidt hat eindrucksvoll bewiesen, dass man kein Großkonzern mit einer gelernten Marke sein muss, um im Social Web erfolgreich zu sein. Noch viel wichtiger fand ich das Learning, dass auch ein B2B Unternehmen sich sehr gut positionieren kann. Dies kann er , meiner Meinung nach, nur mit entsprechendem internen Rückhalt geschafft haben, was auf einen enormen internen Impact schließen lässt, dessen Quelle sein Handeln gewesen sein muss. Hut ab vor der Leistung!

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Charles, und warum denkst Du hat Robindro Ullah seinen Preis verdient?

Charles Schmidt: Weil er das altbewährte „Schlachtschiff“ DB fit gemacht hat für eine zeitgemäße und bewegliche HR-Kommunikation. Und das schon lange bevor sich Social Media zum Must-have der deutschen Personaler entwickelt hatte.

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Eines der von der Jury herangezogenen Kriterien ist der Impact im Unternehmen. Welchen Einfluss hat denn nun aus Eurer persönlichen Sicht Social Media für das Arbeitgebermarketing?

Robindro Ullah: Die ehemals sehr klar definierte Arbeitgebermarke (Herausgeber meist die Unternehmenskommunikation) hat sich durch Social Media zu einem Mosaik entwickelt. Statt eines einzigen Herausgebers gibt es heute eine Vielzahl von Stimmen, die das Bild der Arbeitgebermarke prägen – die einzelnen Bausteine des Mosaiks. Diese Stimmen gab es sicherlich auch schon früher, aber heute haben sie eine Plattform gefunden, um sich einer breiten Masse zu präsentieren: Social Media. Allein aus diesem Grund nimmt Social Media bereits einen bedeutenden Einfluss auf das Arbeitgebermarketing. Betrachtet man nun noch Aspekte wie Viralität, Transparenz, u.ä. ist denke ich klar, dass Social Media nicht nur das Online-Arbeitgebermarketing beeinflusst, sondern auch in offline Themen eine entscheidende Rolle spielt.

Charles Schmidt: Für mich ist Social Media der „Kitt“, der alle Aktivitäten im Personalmarketing zusammenhält: Bewerber und Interessenten finden hier eine Anlaufstelle, an die sie unkompliziert ihre Fragen richten können und die sie auch jenseits der Karriere-Messe über spannende Entwicklungen sowie aktuelle Jobangebote auf dem Laufenden hält. Wir als Unternehmen erreichen über Social Media einen viel größeren Adressatenkreis für unsere HR-Themen. Unser Einzugsgebiet erstreckt sich deshalb inzwischen auch weit über unsere Standorte hinaus. Am wichtigsten für unser Employer Branding hat sich der so genannte „Schlüssellochblick“ in die Krones Welt erwiesen. Deshalb zeigen wir in vielen Beiträgen einen ungeschminkten, aber gerade auch deswegen besonders spannenden Einblick in unseren Arbeitsalltag, wie z. B. in der Serie „Menschen bei Krones“. Karriere-Websites sind nach wie vor die Informationsplattform Nummer 1. Doch wenn es darum geht, ob Bewerber sich mit einem Arbeitgeber und dessen Kultur identifizieren können und vor allem auch wollen, ist Social Media oft das Zünglein an der Waage.

Immer wieder höre ich, für Social Media Arbeitgebermarketing benötige ich vor allem ausreichend zeitliche Ressourcen. Wie fällt Eure zeitliche Einsatzbilanz zu Social Media (Arbeitgebermarketing) aus?

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Charles Schmidt: Sicher macht Social Media Arbeit und ist ohne Ressourceneinsatz nicht professionell zu betreiben. Dennoch kommt es aus meiner Sicht vor allem darauf an, die einzelnen Aktivitäten sinnvoll miteinander zu verzahnen. Zum Beispiel kann die Geschichte eines Auszubildenden, der beim Schweißwettbewerb in Großbritannien erfolgreich ist, ursprünglich für das interne Mitarbeitermagazin produziert worden sein – aber was spricht dagegen, solche Inhalte auch in unseren Social Media Kanälen auszuspielen? Deshalb fällt es mir auch nicht leicht, den Aufwand für Social Media differenziert darzulegen. Bei uns beschäftigen sich drei Mitarbeiter zusätzlich zu anderen Tätigkeitsfeldern mit Social Media. Summa summarum beläuft sich der Aufwand etwa auf eine komplette Stelle.

Robindro Ullah: Auch wenn man es nicht gern hört, so ist es doch so, dass es einfach viel Zeit kostet. Hierbei ist meiner Meinung nach die Produktion von Content noch der kleinste Zeitfresser. Das Mitlesen, das Monitoring, das Pflegen von Beziehungen und letztlich der Aufbau einer angemessenen Online Reputation treiben das Zeitkonto in die Höhe. Wenn du mich fragst, lohnt sich dieser Aufwand – aber man sollte sich dessen bewusst sein, dass es hier keine Quickwins zu holen gibt.

Ihr seid in Eure Aufgaben bei Krones und der Deutschen Bahn herein gewachsen. Welche Tugenden sollten aus Eurer Sicht Personaler für ein erfolgreiches Arbeitgebermarketing mitbringen?

Robindro Ullah: Herzblut – ich denke, für das Thema Arbeitgebermarketing muss man brennen. Da muss Leidenschaft für Marke zu spüren sein. Schauen wir auf den Recruiter 2.0 sehe ich hier die Neugierde auch ganz weit vorn. Die Neugierde nach Neuem und nach den Medien der zukünftigen Bewerber.

Charles Schmidt: Wichtig ist sicher nicht, immer im neuesten Social Network aktiv zu sein. Viel wichtiger ist es, dass man das Ohr am Unternehmen hat und ein Gespür für die Geschichten entwickelt, die es zu bieten hat. Das Employer Branding funktioniert auch nie als „One Man Show“, sondern muss vom ganzen Unternehmen getragen werden. Daher sehe ich mich auch nicht als „Mr. Kronese“ sondern als „Enabler“ der versucht, die Kollegen zu Markenbotschaftern zu machen…

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Ich danke Euch Beiden für Eure offenen Antworten und freue mich auf den weiteren fachlichen Austausch in der Welt des Social Media Arbeitgebermarketings.

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  1. […] gestrigen Tag hatten wir schon die diesjährigen Social Media Personalmarketing Innovatoren Charles Schmidt und Robindro Ullah im Interview. Heute freue ich mich darauf, Ihnen auch das Interview mit dem Best Innovator Bernd […]



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