Studenten und Social Media – passt das schon?
Heute habe ich es erneut live bei einem Vortrag zum Social Media Personalmarketing & Recruitment an der Fachhochschule Düsseldorf erlebt. Studenten nutzen Social Media sehr unterschiedlich.
Prof. Dr. Hans Bleuel, der heutige Dekan des Fachbereichs Wirtschaft an der FH Düsseldorf, hatte mich gebeten bei seinen StudentINNen einen Gastvortrag zu den aktuellen Entwicklungen beim Social Media Recruitment und Personalmarketing zu halten.
Heute Morgen war es dann auf dem Gelände der Uni Düsseldorf soweit. Ca. 40 Bachelor StudentINNen vorrangig aus dem vierten Semester mit Schwerpunkt International Studies waren anwesend.
Gleich zu Beginn konnte ich mir einen kleinen, aber wohl doch repräsentativen Überblick verschaffen:
- Etwa 30 der anwesenden Studenten sind bei Facebook vertreten.
- Bei StudiVZ sind es sogar mit guten 20 etwas weniger. Da bin ich schon erstaunt gewesen.
- Jedoch nur einer ist bei Twitter aktiv. Ja nur EINER! Studenten und Twitter passt dies schon zusammen? 😕
- Etwa die Hälfte hat ein (meistens wohl kaum genutztes) XING Profil.
- Und ca. fünf haben ein iPhone.
Es war ein spannender Vormittag. Die Studenten waren zu Beginn noch nicht wirklich davon überzeugt, dass man über Facebook oder XING mit den Unternehmen kommunizieren geschweige denn sich direkt bewerben kann. Ungläubig mit viel Gelächter wurde nachgefragt, ob man die Unternehmensvertreter bei Facebook einfach so „adden“ kann. Dies wird bisher kaum genutzt. Ich hoffe, ich konnte ein wenig „Aufklärungsarbeit“ leisten. Hierzu halfen mir auch die üblichen „Verdächtigen“ Bertelsmann, Otto und Google mit ihren passenden Videos auch weiter.
Eine lebhafte Diskussion mit interessanten Nachfragen auch zur Entwicklung der Personalberatung entbrannte. Doch das die meisten der Studenten den Begriff „Generation Y“ nicht nutzen, verblüffte mich schon. Ist diese Diskussion wirklich von einigen Experten „aus der Suppe“ hausgemacht?
Übrigens, die heißesten Favoriten unter den Arbeitgebern waren Google, Audi sowie 3M (dies hat wohl lokale und persönliche Gründe bei einigen der Studenten).
Es war mal wieder sehr spannend direkt an der Quelle zu diskutieren und zu sehen wie die Studenten derzeit zu Social Media stehen. Würde ich gerne öfter machen (Hochschulen meldet Euch – ruft mich an!). Wir haben auch gleich weitere Szenarien für einen Unternehmertag vor Ort besprochen. Später mehr!
Hallo,
ich sehe das etwas kritisch sich bei Facebook mit potentiellen Arbeitgebern zu befreunden. Dafür ist Xing meiner Meinung nach besser geeignet. Die Trennung von Privat und Beruflich fällt sowieso schon schwer genug. Insofern ist die Scheu der Studenten für mich sehr nachvollziehbar.
Ich habe, sozusagen aus der studentischen Sicht, einen Artikel über das Thema geschrieben: http://www.studiengaenge-online.de/online-reputation-fur-studenten-besonders-wichtig/
Wie sehr seid Ihr Personaler eigentlich wirklich an den Social-Community-Profilen Eurer Bewerber interessiert?
Liebe Grüße,
Lisa von 5students
Bei den Studenten ist mit Sicherheit einiges an Informationsbedarf vorhanden, was die Nutzung von Social Media bei der Jobsuche angeht.
Viele meiner ehemaligen Studienkollegen sehen mich ungläubig an, wenn ich ihnen sage, dass ich Facebook für meine Arbeit verwende und dort gute (Business-) Kontakte im HR-Bereich ausfindig machen kann.
Ich finde es gut, die Absolventen von morgen mit Informationsveranstaltungen und Vorlesungen auf die Möglichkeiten und Gefahren der gezielten Social Media Nutzung vorzubereiten.
Ist ja letzten Endes eine Win-Win Situation sowohl für die Firmen, die ihre Facebook Fanpages mit „Likern“ beleben möchten als auch für die Studenten, die den Kontakt zu Unternehmen suchen.
Viele Grüße aus Lyon, Eva
Moin Lutz,
ich finde es klasse, dass du dich so direkt in „meine“ Zielgruppe begibst und das was du schilderst ist mir auch schon mehrfach wiederfahren. Studenten glauben häufig nicht, dass man via Social Media Kontakt mit uns aufnehmen kann. Selbst wenn Ihnen Bewußt ist, dass es Unternehmen mit eigenen Accounts auf Facebook oder Twitter gibt, wagen Sie es nicht auf diesen Medien den Dialog zu suchen. Ähnlich der Frage, ob man uns einfach adden könne, wurde ich letzte Woche gefragt, ob man mich auf Twitter anschreiben dürfe.
Ich denke, wir haben da noch ein bisschen was zu tun.
Viele Grüße Robin
PS: Es freut mich, mal wieder von der Suppe zu lesen.