Social Media = Facebook

Schon seit einer ganzen Weile ist Facebook das Netzwerk in Deutschland mit den meisten aktiven Nutzern, mittlerweile gibt ja sogar Werbespots, die am Schluss nicht mehr auf die Webseite des Herstellers verweisen, sondern auf die Facebookseite. Für das Personalmarketing stellt sich damit die Frage, ob es überhaupt noch viel Sinn macht, Zeit und Energie auf andere Kanäle wie YouTube oder Google+ zu verteilen. Was spricht dafür und was dagegen sich im Bereich Social Media Personalmarketing ausschließlich auf Facebook zu konzentrieren:

Pro:

  • Facebook hat mit Abstand die meisten aktiven Nutzer in Deutschland
  • Der vermeintlich größte Konkurrent Google+ ist in Deutschland noch relativ unbekannt
  • Eine erste Standardseite kann schnell eingerichtet werden
  • Interessierte Nutzer können direkt auf der Chronik Fragen stellen
  • Bilder & Videos können auf der Fanpage eingebunden werden
  • Fans können sehr schnell über neue Aktionen informiert werden
  • Fans können direkt kontaktiert werden
  • Die Seite kann über gezielte Applikationen mit Gewinnspielaktionen, etc. angereichert werden
  • Die Facebookstatistiken ermöglichen einen detaillierten Einblick in die eigene Fanstruktur
  • Bei Faceook zu sein ist derzeit "cool"
  • Die Seite wird auch über Google gefunden

Contra:

  • Als Unternehmen ist man von einem Anbieter mit Sitz in den USA abhängig
  • Bilder und Videos können außerhalb von Facebook weder weiterverbreitet noch eingebunden werden, wie es z.B. bei YouTube möglich ist
  • Beim Layout der Inhalte ist man der wechselnden "Willkür" von Facebook unterworfen (Bald wird die Bildergröße der Coverbilder schon wieder angepasst)
  • Facebook eignet sich nicht unbedingt dafür längere Inhalte zu veröffentlichen
  • Nicht jeder potenzielle Bewerber ist schon bei Facebook
  • Es kann intern immer wieder zu Problemen mit dem Datenschutz kommen

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Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es handelt sich hierbei lediglich um Punkte, die mir spontan dazu eingefallen sind. Wie ist Ihre Meinung dazu? Macht es aus Ihrer Sicht Sinn sich ausschließlich auf Facebook zu konzentrieren oder sind für Sie auch Kanäle wie Twitter, YouTube oder Blogs relevant?

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Comments
3 Responses to “Social Media = Facebook”
  1. Elke Autenrieth sagt:

    Vielleicht habe ich ja etwas verpasst, aber für das Personalmarketing fehlen mir hier mindestens zwei sehr wesentliche Plattformen: XING und Kununu. XING verfügt mittlerweile über 11 Mio Nutzern (Stand Januar 2012), zu einem gewissen Grad auch Linkedin, für international ausgerichtete Unternehmen. Mehr und mehr Arbeitnehmer und Unternehmen legen hier professionelle Profile an, die fast ausschließlich geschäftlich geprägt sind. Der große Vorteil beider Plattformen sind die Sektionen „Ich suche“ und „Ich biete“ – hier können Arbeit Suchende und Personaler gezielt nach Branchen, Jobangeboten, Fähigkeiten, Stärken und persönlicher Einstellung (zB Bereitschaft zu reisen) suchen.
    Sehr interessant für Personaler ist auch die Plattform Kununu, wo Mitarbeiter und Ehemalige den Arbeitgeber bewerten können. Durch die Anonymisierung erhält man ein halbwegs realistisches Bild, wie das Unternehmen gesehen wird. Sicher gibt es manchmal auch Missverständnisse, die sich in schlechten Bewertungen niederschlagen, aber im Großen und Ganzen sind die Bewertungen ausgewogen.
    Sicher, je nach Branche ist es für Unternehmen natürlich auch interessant, im Rahmen des Employer Branding Profile auf Facebook, Google+, Twitter oder YouTube zu haben. Hier stimme ich mit meiner Vorgängerin Vanessa Boysen überein, mit einem guten Social-Media-Tool kann man mehrere Plattformen bei vergleichsweise geringem Mehraufwand bespielen. Zudem ist es natürlich gerade für Personaler interessant, sich von künftigen Mitarbeitern anhand deren Facebook- und Google+ Profile ein Bild zu machen.
    Weiterhin viel Erfolg in den Sozialen Netzwerken!

  2. Ein Contra Punkt ist auch, dass die Statistik intransparent ist. Es tauchen Wertungskriterien auf, deren Datenbasis, Erhebung und damit Relevanz fraglich ist. Diese werden u.U. auch geändert – ohne Vorankündigung, sodass dann die Vergleichbarkeit mit „älteren“ Daten fraglich wird.

  3. Vanessa Boysen sagt:

    Ich glaube, es sind immer noch alle Kanäle relevant, aber alle in unterschiedlicher Hinsicht. Youtube und Blogs brauche ich nach wie vor als Contentcontainer, auch wenn viele aber eben nicht alle User Beiträge und Videos über Facebookseiten oder ihre Timeline konsumieren. Twitter ist bei manchen Zielgruppen immer noch erstaunlich beliebt. Viele besonders kommunikative Multiplikatoren sind hier nach wie vor aktiv und retweeten die Tweets zu meinem Content. Auch wenn Google+ in Deutschland noch nicht so angekommen ist, birgt das noch großes Potenzial, insbesondere im Zusammenhang mit den Google Page Ranks und weiteren Google Services. Für manche Zielgruppen lohnt es sich auch jetzt schon (z.B. Entwickler) zusätzlich auf Google+ zu sein. Mit einem guten Autopost Tool (z.B. http://ifttt.com/) lässt sich das ja auch einigermaßen überschaubar händeln. Was man sich aber sparen kann, ist meiner Meinung nach eine eigene Community. Klappt eh nicht und der Mediaaufwand frisst das ganze Budget. Auch die Hoffnung besonders viel Interaktion auf dem eigenen Blog zu haben, kann man getrost aufgeben. Wenn dann bei Facebook oder zukünftig vielleicht Google+.

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