Social Communities
Nachdem Social Communitys wie Twitter inzwischen in Medien und Blogs „totdiskutiert“ wurden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen ob sie nun sinnvoll oder nicht sind, möchte ich trotzdem noch einmal auf den kürzlich aufgetretenen Artikel des Praktikanten Matthew Robson eingehen. Dieser sorgte für Schlagzeilen, indem er die Online Community Twitter als verkalkt bewertet und für Personen ab Ü-30 als angebracht sieht! Damit überrascht er angeblich nicht nur seinen Teamleiter bei Morgan Stanley, sondern ebenfalls Medienjournalisten, die sich mit dem Thema befassen.
Doch das Ergebnis, dass die „Generation Internet“ keine Twitterer sind, war doch auch schon vorher bekannt.
Und trotzdem befindet sie sich so lange im internet wie noch keine Generation vor Ihnen!
Doch wo sind sie dann in den Weiten des webs, wenn nicht in Twitter?
Nun, die Antwort ist einfach:
In anderen Social Communities!
Doch eben in jenen, die den Jugendlichen besser passen, ihnen angepasst sind, übersichtlicher, oder einfach nur: Besser unter ihnen verbreitet.
Von 100 Studenten wird vielleicht einer Twittern, aber 99 sind im StudiVZ gemeldet und aktiv sein.
SchülerVZ, StudiVZ, oder MeinVZ genauso wie deren Vorreiter facebook werden nicht umsonst inzwischen nicht nur von Schülern, Studenten oder Arbeitnehmern genutzt, sondern vielmehr auch von Unternehmen um mit ihren möglicherweise zukünftigen Arbeitnehmern Kontakt aufzunehmen oder einfach mal deren Internetpräsenz zu durchforsten.
Fotos vom letzten Wochenende? Kommentare von Freunden! In welchen Gruppen man gemeldet ist, oder sogar aktiv schreibt und Kommentare hinterlässt.
Und das ganze Öffentlich!
Zumindest solange man sein Profil nicht nur für Freunde freigegeben hat, sondern öffentlich für alle zugänglich ist! Denn viele sehen die „Verzeichnisse“ eher als Privatforen, um mit ihren Freunden Kontakt zu halten oder Sachen auszutauschen und wollen gar nicht von anderen beobachtet oder gar von „huntern“ entdeckt werden.
Es bleibt also dabei: „generation upload“ ist nicht gerade in Twitter anzutreffen, dafür aber in den anderen Social Communitys. Deren Präsenz zeigt sich auch in den Benutzerzahlen. Während in Twitter deutschlandweit ca. 125.000 registrierte Benutzer aktiv vorhanden sind, sind es allein bei MeinVZ schon 3,1 Millionen. Auch die neueste Errungenschaft zum Thema Social Community, „wer-kennt-wen“, kann sich inzwischen über 4,5 Millionen Nutzer freuen! Und dort sind, wie Twitter vorgeworfen wird, nicht nur die „Ü-30 Leute“ anzutreffen, sondern ebenfalls Schüler, Studenten, oder auch mal der Arbeitgeber, direkte Chef, oder der Kollege von nebenan.
Kennt man sowohl Twitter, als auch SchülerVZ oder StudiVZ, so erkennt man auch die deutlichen Unterschiede:
Während Twitter darauf aufgebaut ist, dass man sich Personen sucht, denen man folgt und deren Updates man verfolgt und wiederum kommentieren kann, so funktionieren die anderen Community’s eher nach einem Gruppenprinzip: Man sucht sich eine Gruppe, die einem gefällt, oder deren Personen man alle kennt und kann dann quasi einen Gruppenchat führen, der durchaus über Tage hinweg andauern kann. Doch dadurch werden auch Kontakte gepflegt und die direkte Nachricht an einzelne Personen ist trotzdem vorhanden, falls man sich einmal verabreden möchte.
Während sich bei Twitter beschwert wird, die Profile würden sich nicht angeschaut ist dies bei der VZ-Gruppe nicht zu sehen. Im Gegenteil, man sieht sogar die Personen, die sich zuletzt das eigene Profil angeschaut haben. Dadurch wird wieder Interesse dafür geweckt, wer sich denn das eigene Profil angeschaut hat und der erste Kontakt, das sich über den anderen erkundigen, ist schon gelaufen. Bei Interesse kann dann die Form von direktem Schriftkontakt über eine Nachricht innerhalb des VZ gewählt werden, oder man wechselt dann zu icq oder MSN.