Schöne neue Facebook-Pages
Seit Facebook in gewohnter Manier still und heimlich die neuen Pages eingeführt hat, geht es in der Blogger-Szene um wie ein Lauffeuer: Was hat sich geändert, wie funktioniert’s, was bringt mir das? Auch wir wollen diese Neuerung nicht einfach unkommentiert lassen und greifen daher noch mal die, aus unserer Sicht, interessantesten Punkte auf. Dabei kommt es uns weniger auf die technischen Details an, sondern vielmehr auf den möglichen Nutzen bzw. mögliche Probleme, die die neuen Pages mit sich bringen.
Was zunächst ins Auge sticht: Ab jetzt kann auch bei Pages im oberen Bereich eine Auswahl an Bildern aus der Galerie gezeigt werden. Diese Funktion ist bereits von den neuen Profilen bekannt und bietet nun auch für Facebook-Seiten eine wunderbare Möglichkeit zur weiteren Personalisierung. Im Gegensatz zu den Profilen können hier die Bilder allerdings nicht frei gewählt werden sondern setzen sich im Rotationsverfahren aus den aktuellsten Fotos eines Albums zusammen. Zwar können Bilder ausgeschlossen werden, eine feste Positionierung ist allerdings nicht möglich. Und dadurch kommt es auch schon zum ersten potenziellen Stolperstein, wie beispielsweise Otto erfahren musste: Als eine der ersten Pages hat Otto auf das neue Design umgestellt und mithilfe von Bildern aus einem Album einen personalisierten Header erstellt, der den Schriftzug „Otto…find’ ich gut“ aus drei Bildern kombinieren sollte. Nette Idee, die das Otto-Team auch gleich stolz auf ihre Pinnwand postete. Die Reaktionen ließen dann aber schnell darauf schließen, dass hier etwas nicht ganz wie gewünscht gelaufen war:
„Da müsst ihr noch etwas üben“, „Also bei mir steht da: ‚gut. Find ich Otto…’ und ähnliche Kommentare waren zu lesen. Das Problem war die besagte Rotation der Bilder im Header. Zwar tauchten die richtigen Bilder auf, die Reihenfolge stimmte aber nicht immer. Mittlerweile ist Otto auf Bilder ohne Schriftzug ausgewichen. Mit einer selbstbestimmten Reihenfolge der Fotos könnte das neue Page-Design sicher noch besser genutzt werden. Bleibt abzuwarten, ob Facebook hier nachbessern wird.
Zweite auffällige Design-Änderung: Die Reiter sind verschwunden und tauchen nun als Menüpunkte in der linken Seitenleiste unterhalb des Profilbilds auf, das nun übrigens auch ein wenig kleiner ist als vorher. Hier gilt es nun darauf zu achten, das Profilbild nicht zu lang zu gestalten, da ansonsten die Menüpunkte erst nach dem Scrollen sichtbar werden. Die alte Regelung, dass maximal sechs Reiter, bzw. jetzt sechs Menüpunkte sichtbar sind, bleibt bestehen.
Auch die Administratoren können sich nun auf Wunsch öffentlich vorstellen und tauchen dann ebenfalls am linken Seitenrand auf. Noch eine Möglichkeit also, die Page und die Kommunikation auf der Page persönlicher zu gestalten, in dem man ihr ein, bzw. meherere Gesicht(er) gibt.
Soviel kurz und knapp zum neuen Design. Nun zu den Funktionen. Hier sorgt besonders eine Neuerung für Wirbel: Pages können nun ähnlich gehandhabt werden wie Profile. Während bisher nur auf der Pinnwand der Seite selbst auch im Namen der Page agiert werden konnte, ist dies nun auch extern möglich. Administratoren können zwischen dem privaten Profil und den eigenen Pages switchen und so auch auf anderen Seiten im Namen der eigenen Page posten, liken, kommentieren etc. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten was das Verbreiten von „Eigenwerbung“ angeht. Während sich Administratoren bisher eher scheuten, mit ihrem privaten Account auf anderen Seiten für Inhalte auf ihrer Page zu werben, ist dies nun kein Thema mehr. Dass dies auch schnell zu einem „Zuspammen“ von externen Seiten (ver)führen kann, ist leicht vorstellbar. Allerdings sollten Administratoren bedenken, dass zu viel Eigenwerbung eher einen gegenteiligen Effekt hat und Blocken bzw. „Unliken“ die Folge sein kann.
Ein weiterer Vorteil für Administratoren ist die lange erwartete Benachrichtigungsfunktion. Bei den neuen Seiten bekommen Administratoren, wie von privaten Profilen gewohnt, eine Nachricht, wenn es neue Kommentare auf der Pinnwand gibt, die Seite neue “Freunde” bekommen hat etc. Auf Wunsch kommt diese Benachrichtigung auch per Email. Dadurch wird es also wesentlich einfacher, auch ohne den Einsatz externer Tools zeitnah auf Aktivitäten auf der Pinnwand zu reagieren und so die Kommunikation auf der Page zu verbessern. Außerdem soll es für die Pinnwand einen neuen Filter geben, um die Beiträge nicht mehr nur nach Aktualität zu sortieren, sondern ein Filtern nach Relevanz und Interesse, also nach Anzahl der Kommentare und Likes zu ermöglichen. Wie genau dieser Filter arbeitet ist aber bisher noch unklar und sorgt für einige Verwirrung. Wir werden das weiter verfolgen.
Eine weitere Verbesserung in Sachen Übersichtlichkeit stellt der Newsstream für Administratoren dar, in dem, wie schon von den Profilen bekannt, die Aktivitäten von Favoriten-Seiten angezeigt werden. Dadurch wird die Trennung zwischen privatem Profil und Page-Account nochmals erleichtert, da Administratoren hier immer über die neuesten Aktivitäten der für die Page relevanten Seiten auf dem Laufenden gehalten werden, statt diese in ihr privates Profil übernehmen zu müssen.
Soweit also ein kurzer Abriss der neuen Facebook-Pages. Bisher können die Pages freiwillig angepasst werden, ab dem 10. März werden dann alle Seiten automatisch umgestellt. Hat man sich einmal für das neue Design entschieden, gibt es allerdings kein Zurück mehr. Weitere Informationen gibt es auch bei facebookmarketing, facebookbiz oder personalmarketing2.0.
Hallo Simon,
Ja, mit der Eigenwerbung sollte man es wie gesagt wirklich nicht zu weit treiben. Allerdings könnte eine selbstbestimmte Reihenfolge ja auch für andere Bild-Spielereien genutzt werden, ohne gleich ein Logo oder einen Slogan zu bilden. Man könnte beispielsweise einen Leitspruch formen, Produktionsprozesse darstellen oder ähnliches.
„Mit einer selbstbestimmten Reihenfolge der Fotos könnte das neue Page-Design sicher noch besser genutzt werden. Bleibt abzuwarten, ob Facebook hier nachbessern wird.“
Meines Wissens nach ist es gerade Ziel von Facebook, diese Art von Eigenwerbung zu vermeiden. Die Richtlinien von Facebook besagen, dass auf den Fotos keine Werbegrafiken oder Brandings erscheinen dürfen. Habe leider gerade keinen Beleg zur Hand, da recherchiere ich aber nochmal. 😉 Oder weiß vielleicht jemand anderes genauer darüber Bescheid?
Viele Grüße
Simon