Personalmarketing der Salzgitter AG
Alter: 37,Studium: Psychologie, Arbeitsstationen als Personalreferent zunächst in der Finanzbranche, dann im Medienbereich und seit 2003 im Salzgitter Konzern. Dort aktuell zuständig für das konzernweite Personalmarketing, vom Hochschulkontakt bis hin zum Internetauftritt.
Herr Rottwinkel, die Salzgitter AG unternimmt derzeit erste Schritte im Bereich Social Media Personalmarketing. Mit dem Account SZAG_Karriere twittern Sie im Team. Wie viele Teammitglieder twittern insgesamt?
Bei größeren Veranstaltungen, wie z.B. der IdeenExpo im September letzten Jahres, haben wir mit einem Team von 4 Leuten getwittert. Neun Tage lang haben wir direkt von unserem Stand und aus den Workshops heraus mit kurzen Texten und Bilder über die Stimmung und das aktuelle Geschehen berichtet. Außerhalb dieser Großevents schreibe ich die Einträge meist selber oder stelle einfach neue Job- oder Praktikumsangebote online.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Twitter?
Twitter needs time. Eigentlich sind 140 Zeichen schnell geschrieben, aber es soll ja auch nicht irgendein Text sein. Ich sehe die Herausforderung darin, kontinuierlich relevante Inhalte zu finden und diese dann wiederum als kleine interessante Happen zu verpacken. Relativ schnell ist ein neues Stellenangebot bei Twitter vermarktet. Da wir neben den offenen Stellen aber noch viel mehr über den Arbeitgeber Salzgitter Konzern zu erzählen haben, suche ich fast täglich eine kurze Info aus den Bereichen Karriere, Berufseinstieg oder Arbeitsumfeld heraus. Das kann dann auch mal ein Bild vom Sonnenaufgang über dem Werksgelände sein oder vom Mittagstisch mit unseren Praktikanten. Unser Twitterkanal erfordert von mir also deutlich mehr Zeit als z.B. die Karriereseiten der Homepage.
Twitter needs patience. Der Aufbau einer Leserschaft geschieht nicht über Nacht. Auch das braucht seine Zeit. Man kann zwar mit kostenintensiver Werbung nachhelfen, der kostengünstigere aber auch mühsamere Weg ist es, z.B. innerhalb von Twitter die Verbindungen und technischen Möglichkeiten (Retweets, Following…) zu nutzen oder durch Verlinkungen auf die eigene Homepage oder auf andere Onlineauftritte eine starke Vernetzung herzustellen.
Welche Aktivitäten im Bereich Social Media planen Sie in Zukunft?
Wir beobachten die Entwicklungen diverser Plattformen und stimmen uns intern mit der Konzernkommunkation regelmäßig ab, ob wir weitere Informations- und Interaktionsmöglichkeiten eröffnen und pflegen wollen. Konkret steht in der nächsten Zeit aber keine Erweiterung unserer Aktivitäten an, so dass der Homepageauftritt vom Blog und vom Twitterchannel begleitet wird.
Im Bereich Personalmarketing setzen Sie verstärkt auf den persönlichen Kontakt, wie beispielsweise auf Messen. Welche Verbindungen sehen Sie zwischen der virtuellen und der realen Welt?
Die beiden Welten ergänzen sich. So weisen wir im Blog oder bei Twitter auf aktuelle Messetermine hin und laden zum Besuch unseres Standes ein. Auf der anderen Seite werben wir auf den Messen für den Blog und sprechen über Twitter. Dadurch wollen wir den kurzen persönlichen Kontakt auf der Messe virtuell verlängern und pflegen.
Sie suchen auch einen engen Kontakt zu den Universitäten und halten dort Vorträge für Erstsemester. Wie wichtig ist der enge Kontakt zu der Bewerberzielgruppe in diesem frühen Stadium?
Da der Salzgitter Konzern keine Produkte für den Endkunden herstellt, müssen wir oft erst erklären, wo überall „Salzgitter“ drin steckt und welche spannenden Aufgaben mit der Herstellung der jeweiligen Produkte verbunden sind. Das reicht vom Bauteil für einen VW oder BMW, über Stahlträger für Hochhäuser bis hin zum Stahl für eisgängige Schiffe oder Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen. Aber auch Getränkeabfüllanlagen werden in unserem Konzern hergestellt und weltweit verkauft. Zum einen wollen wir also bereits von Beginn des Studiums an neugierig machen auf Salzgitter. Zum anderen vermitteln wir in den Vorträgen und Exkursionen einen persönlichen Einblick in den Berufsalltag eines Ingenieurs. Da mir das als Student bei der Wahl meiner Vertiefung sehr geholfen hat, möchte ich das auch gern anderen ermöglichen. Meist werde ich dazu von einem Kollegen aus der Forschung oder Produktion begleitet, der konkret von einem typischen Arbeitstag erzählt. Dadurch können die Studierenden sich selbst ein realistisches Bild davon machen, was ihnen bei uns an Aufgaben, Herausforderungen aber auch Tücken des Alltags begegnen würde. Mit diesen Informationen steht eine Entscheidung für eine Bewerbung beim Salzgitter Konzern auf einem guten Fundament und hilft somit den Studierenden wie auch uns als Arbeitgeber.