Karriere bei Audi – Michael Groß über das Erfolgsrezept der Karrierefanpage

Was macht einen Arbeitgeberauftritt bei Facebook erfolgreich? Warum können sich manche Seiten über Fanzahlen im zweistelligen Tausenderbereich freuen, während andere ewig bei wenigen hundert Fans bleiben? Klar, manches Unternehmen profitiert deutlich von der Strahlkraft der Produktmarke, die sich positiv auf das Arbeitgeberimage und somit den Erfolg des Arbeitgeberauftritts auswirkt. Besonders bei den Automobil-Herstellern kann man immer wieder beobachten, dass beliebte Marken auch eine hohe Fanzahl ihrer Arbeitgeberseiten aufweisen können. Aber das kann schließlich nicht alles sein.

Als erster deutscher Automobil-Hersteller ging Audi im Februar 2010 mit seiner Facebook Karriereseite „Karriere bei Audi“ an den Start und hat mittlerweile einen Fankreis von bald 18.000. Wir haben Michael Groß, Leiter Personalmarketing bei Audi, einmal gefragt, was Audi seiner Meinung nach zu einem besonderen Arbeitgeber macht und was seine Erfahrungen mit dem Facebook-Auftritt „Karriere bei Audi“ sind. Und bitte:

Herr Groß, in Ihrem Interview bei saatkorn haben Sie bereits spannende Hintergrundinformationen zum neuen Kommunikationsauftritt von Audi, den „Magischen Momenten“, gegeben. Was war für Sie ein magischer Moment in Ihrer bisherigen Karriere bei Audi?

Ich bin 2000 zu Audi gekommen und habe seitdem verschiedenste Aufgaben im Personalbereich verantwortet. Ich bin also durch und durch „Personaler“. Besonders stolz macht es mich daher, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich eingestellt habe, eine erfolgreiche berufliche Laufbahn starten. Oft treffe ich sie nach Jahren in verantwortungsvollen Positionen wieder – das macht mich schon sehr stolz. An einen Moment erinnere ich mich allerdings besonders – und dieser steht im Zusammenhang mit unserem Kommunikationsauftritt „Magische Momente“. Als die neue Homepage am 22.12.2010 live ging, war ich bereits im Urlaub in Neuseeland. Ich saß auf der Terrasse meines Hotels – mit Blick auf das Meer. Als sich dann auf meinem Laptop das Karussell unserer Magischen Momente Seite auf www.audi.de/karriere aufbaute und ich alle Bilder und Filme zum ersten Mal online sah, war das ein absoluter Gänsehaut-Moment.

Gab es auch im Zusammenhang mit der Facebook-Seite „Karriere bei Audi“ einen solchen magischen Moment? Was hat Sie besonders überrascht oder gefreut?

Das tolle an der Facebook-Seite ist, dass wir im direkten Dialog mit unseren „Fans“ sind und so unmittelbare Reaktionen erhalten. Gerade als wir mit unserer Karriere-Seite als erster Automobilhersteller gestartet sind, war das Thema für mich und mein Team auch neu und sehr spannend. Wir alle haben gefiebert, wie die Reaktionen der Fans sein werden und wie die Seite ankommen wird. Von dem vielen positiven Feedback waren wir sehr überwältigt.

Welche tagesaktuellen Themen stellt Audi bei Facebook in den Vordergrund der Kommunikation? Gibt es bestimmte Themenschwerpunkte?

Wir posten schwerpunktmäßig Themen rund um den Arbeitgeber Audi, informieren über unsere Einstiegsmöglichkeiten und Nachwuchsprogramme, um unseren „Fans“ einen Einblick in die Arbeitswelt Audi zu ermöglichen und gehen auch auf die Wünsche und Anregungen unserer Interessenten ein. Neben Unternehmensthemen stellen wir unsere Veranstaltungen und alle aktuellen Stellenausschreibungen online. Zum anderen nutzen wir die Facebook-Seite, um mit unserer Zielgruppe direkten Kontakt zu halten. Anfragen werden von uns individuell beantwortet, somit kommen wir in einen persönlichen Dialog mit den Interessenten und potentiellen Bewerbern; nach dem Motto „Audi ganz persönlich“.

Die Fananzahl von „Karriere bei Audi“ ist in den vergangenen drei bis vier Monaten stark gestiegen. Anfang August, rund um das Formula Student Event am Hockenheimring, verzeichneten Sie das erste starke Wachstum. Worauf führen Sie dieses Wachstum zurück?Welche konkreten Maßnahmen haben Sie damals ergriffen?

Die Formula Student Germany ist für uns eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, denn wir treffen hier motivierte, engagierte und im besten Sinne „autoverrückte“ Studenten und Absolventen. Seit 2007 haben wir hier mehr als 25 Studenten direkt aus der Boxengasse rekrutiert. Aus diesem Grund haben wir auch unsere Social Media Kommunikation im Zuge der Veranstaltung intensiviert und durch Beiträge und Videos der von Audi gesponserten Teams live aus der Boxengasse berichtet. Ein besonderes Highlight war der Besuch des Audi Rennfahrers Marcel Fässler, den wir kommunikativ genutzt haben. Darüber hinaus haben wir natürlich auf unserem Messestand aktiv unsere Facebook-Seite kommuniziert und Studenten vor Ort auf die Seite aufmerksam gemacht. Ergänzend haben wir auch Möglichkeiten, wie Facebook Ads genutzt.

Anfang November haben Sie auf Facebook die Aktion „Schüler im Chefsessel bei Audi“ vorgestellt. Wie haben Sie den Tag mit einem Vertreter der jungen Generation als „Chef“ erlebt? Müssen Unternehmen wie Audi heutzutage immer früher mit dem Personalmarketing in der Zielgruppe beginnen?

Der Tag war für mich eine tolle Erfahrung und es hat mir viel Spaß gemacht, Bilal, dem Schüler, der mich einen Tag lang begleitet hat, einen Einblick in meinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag zu geben: ein Interview, das Mädchen für Technik Camp, aber auch die Audi Produktion standen im Terminkalender. Dass wir Bilal durch diesen Einblick in seinem Studienwunsch Maschinenbau bestätigt haben, freut mich natürlich umso mehr. Es ist unser Ziel, jungen Menschen frühzeitig konkrete Einblicke in die technischen Berufe zu geben. Im Rahmen der verschiedenen Schülerpraktika haben jährlich etwa 2.500 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in ihren Wunsch-Beruf bei Audi zu „schnuppern“.

Das Engagement Ihrer Fans (Engagement = Likes + Kommentare im Verhältnis zur Fanzahl) ist im Oktober mit einem Wert von 3,4 Prozent relativ niedrig. Wie entscheidend ist aus Ihrer Sicht das Engagement der Fans von „Karriere bei Audi“ für den nachhaltigen Erfolg der Facebookseite? Gibt es Ihrer Meinung nach bei der Fanzahl eine Art „Schallmauer“, ab der das Engagement der einzelnen Fans zwangsläufig abnehmen muss?

Die Grundintention von Social Media ist der aktive Austausch, daher „lebt“ die Facebook-Seite natürlich auch von der Interaktion – sowohl von unserem Input also auch den Reaktionen und Anregungen der „Fans“. Wir stellen fest, dass besonders in Bewerbungsphasen, wie beispielsweise für die Berufsausbildung oder unser duales Studium, sehr viele Fragen gestellt werden und die Seite zum Austausch mit Audi Mitarbeitern besonders intensiv genutzt wird. Darüber hinaus erhalten wir auch auf Veranstaltungen sehr oft die Rückmeldung, dass viele „Fans“ die Seite eher passiv nutzen, um sich über aktuelle Termine und Audi News auf dem Laufenden zu halten. Auch das ist uns sehr willkommen.

Herr Groß, vielen Dank für das Interview! Wir freuen uns auf weitere spannende Personalmarketing-Aktionen von Audi.

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