Impulsvortrag von Heiko Schomberg für Twitter meets HR in Düsseldorf am 03.12.09 – Teil II
Heiko Schomberg ist seit Mitte 2007 Senior Recruiter bei der führenden Management- und Technologieberatung BearingPoint GmbH an den Standorten Düsseldorf und Frankfurt am Main. Dort ist er für die Gewinnung berufserfahrener Kandidaten (w/m) zuständig und ihm obliegt das interne Kandidatenempfehlungsprogramm ERP. Daneben verantwortet er den twitter-Kanal.
Follower sind Multiplikatoren in der twitter-Welt, sie sind quasi die unmittelbare Reichweite meines Accounts.
twittern ist auch ein Spagat: Es muss gewährleistet sein, dass wir uns mit unbedachten Tweets nicht in Teufels Küche bringen, aber dabei auch der Echtzeitcharakter und das persönliche Moment nicht verloren gehen. Und: twitter ist kein rechtsfreier Raum!
Deshalb benötigen Unternehmen eine gewisse Social-Media–Policy, die einerseits auf gesundem Menschenverstand basiert (es werden selbstredend keine heiklen oder geschäftsschädigenden Inhalte veröffentlicht), und es gibt vorab definierte Themen, die per Definition oder weil sie firmenweite Relevanz besitzen, alleinig in der Hand der Marketing- oder Kommunikationsabteilung liegen.
Bei multinationalen Unternehmen heißt das m.E.: Für die Länderthemen sollten in den Landesgesellschaften ein oder zwei „Poweruser“ ausgeguckt werden, die die Verantwortung für die Inhalte übernehmen und auch länderintern als Multiplikatoren fungieren.
Formales: Beim offiziellen Firmen-Kanal sollten einige Zugänge vorhanden sein und durchaus kenntlich gemacht werden, dass verschiedene Kolleginnen & Kollegen twittern. Denkbar wäre, die jeweiligen Tweets mit Paraphen zu kennzeichnen hs, la, ach usw.
Ein paar allgemeine Regeln für den Einsatz von twitter: [diese habe ich dem Beitrag http://blog.synaxon.de/index.php/tag/twitter/ entlehnt]
Es muss ein Verantwortlicher benannt werden, der auch mit seinem Namen für den Account steht. Anonymität ist immer schlecht. Der Verantwortliche sollte befugt sein, im Rahmen des gewählten Themenumfelds Aussagen über das Unternehmen zu treffen. Der Verantwortliche braucht in der Regel mindestens einen Vertreter. twitter kann sehr zeitaufwändig sein.
Es muss ein Social-Media-Governance-Modell entwickelt werden, das den „Aktiven“ Handlungssicherheit gibt. twitter ist schnell, die internen Prozesse müssen es auch sein. [Satire dazu!] Das Unternehmen sollte einen twitter-Namen wählen, der möglichst nah an seinem Real(Marken-)namen ist. Keine Pseudonyme. Die twitter-Seite und insb. das kleine twitter-Visual sollte in Übereinstimmung mit dem Corporate Design des Unternehmens individualisiert werden.
Die Tweets sollten in der Regel einen Mehrwert bieten und unterhaltsam geschrieben sein. Die 140 Zeichen sind Maximum – nur in Ausnahmefällen die Inhalte auf zwei Tweets verteilen. Dabei muss nicht immer alles bierernst sein. Es dient durchaus zur Auflockerung, auch mal etwas Privates zu twittern. Vorsicht: Beinahe alle twitter-Beiträge sind öffentlich und werden durch Google gefunden. D.h.: Erst denken, dann twittern.
Die Tweets sollten mit Links auf (eigene) Websites angereichert werden. Short-URL-Services wie bit.ly oder is.gd helfen dabei, in den 140 Zeichen zu bleiben. Google bewertet twitter – trotz kürzlicher Abwertung – gut. Die Links zahlen also auf das Backlink-Konto der Website ein.
Das Unternehmen muss regelmäßig twittern, dann wird es in der twitter-Welt auch entsprechend wahrgenommen. Einmal pro Woche ist nicht regelmäßig. Und auch einmal am Tag kann zu wenig sein. Twittern ist ein Realtime-Medium – man sollte also twittern, wenn die Zielgruppe online ist. Aktuelle Studien zeigen, dass ein Tweet 5 Minuten nach seiner Veröffentlichung so gut wie nicht mehr gelesen wird. Sprich: Wenn man aus Deutschland heraus Nordamerikaner ansprechen möchte, sollte man es zu deren Tageszeit tun. 😉
Rund drei Viertel der DAX 30-Unternehmen twittern inzwischen im Netz. Das Unternehmen sollte sich twitterer, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen, suchen und dann Follower werden. Schon bald werden diese – wenn die Tweets interessant sind – dem eigenen Account / Kanal „followen“.
Aktive Beteiligung an Diskussionen und „retweeten“ von interessanten Meldungen fördert die Akzeptanz bei den anderen twitter-Usern.
Und dann heißt es dran bleiben, ausprobieren und auch mal eine Niederlage einstecken. Das führt am Ende zum Erfolg. Es gibt bei twitter einfach noch kein Erfolgsrezept – nur Grundrezepte. Denn: twitter honoriert inspirierende Ideen. [Quelle: http://blog.synaxon.de/index.php/tag/twitter/]
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