Guter Chef – sonst bin ich weg!
Neuer GenY-Barometer von Absolventavorgestellt: Verhalten von Vorgesetzten entscheidend für das Arbeitgeberimage, 96 Prozent würden Job aufgrund eines schlechten Chefs wechseln.
Selten war die Rolle von Führungskräften wichtiger für die Attraktivität eines Arbeitgebers als heute. Das ist das Ergebnis des gerade in Berlin vorgestellten GenY Barometers, den die Spezialisten-Jobbörse ABSOLVENTA Jobnet quartalsweise erhebt. Demnach sagen drei Viertel der Befragten (75 Prozent), dass sie die Rolle von Vorgesetzten für das Arbeitgeberimage ausgesprochen wichtig finden – 17 Prozent halten sie gar für das entscheidende Kriterium in diesem Zusammenhang, weitere 58 Prozent sehen darin eine der wichtigsten Einflussgrößen. Gerade einmal ein Prozent der Befragten schreiben Führungskräften dabei eine untergeordnete Rolle zu. Entsprechend deutlich auch die Konsequenz, die die jüngste Arbeitsmarktgeneration zieht, wenn Chef oder Chefin nicht ihren Erwartungen gerecht wird: So schauen sich in diesem Fall mehr als 96 Prozent der Befragten nach einem neuen Job um. Für den ABSOLVENTA GenY Barometer werden jedes Quartal mehr als 500 Vertreter der auf dem Arbeitsmarkt zunehmend gesuchten Generation Y befragt, um ihre Einstellungen zum Berufsleben zu analysieren – mehr als neun von zehn Befragten haben dabei bereits erste Berufserfahrung gesammelt.
Die gefragtesten Führungskräfte sind fair, verlässlich und dialogfähig
In den Augen der GenY gehören die Zeiten einer straffen, eindimensionalen Führung im Beruf längst der Steinzeit an. Auf einer Skala von 1 (völlig unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) wurden verschiedene Eigenschaften des idealen Vorgesetzten eingestuft. Ergebnis: Junge Arbeitnehmer halten einen fairen (Durchschnittswert 4,4), verlässlichen (4,4) und dialogfähigen (4,3) Führungsstil für immens wichtig. Außerdem hoch im Kurs: fachliche Kompetenz (4,1), Transparenz (3,9) sowie die Einbindung von Mitarbeitern (4,0).
Wenn es um die Frage der Loyalität von Vorgesetzten geht, finden interessanterweise immerhin 19 Prozent der Befragten, dass diese in erster Linie dem Team gelten soll, nur sieben Prozent siedeln sie dagegen beim Arbeitgeber an. Die Mehrheit (74 Prozent) macht hier allerdings keinen Unterschied und findet, dass gute Führungskräfte beiden Gruppen gleichermaßen loyal gegenüber stehen sollten.
Der einbindende Weiterentwickler ist gefragt! Der harte Choleriker fällt durch!
Auch im Rahmen der Entwicklung der eigenen beruflichen Laufbahn hat die GenY klare Erwartungen an ihre Vorgesetzten. 65 Prozent von ihnen erhoffen sich ein gebührendes Maß an Verantwortung von ihnen, um sich so bewähren zu können. Weitere 61 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) nennen die berufliche und fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter als eine der wichtigsten Aufgaben für Abteilungsleiter oder Abteilungsleiterinnen. Immerhin noch 40 Prozent bestehen auf regelmäßige Feedbackgespräche zur Entwicklung ihrer Karriere. Weniger gefragt sind derweil Führungskräfte, die sich auch um private Belange (drei Prozent) sowie um eine gute Bezahlung ihrer Mitarbeiter kümmern (zwei Prozent). Im Umkehrschluss wissen die Vertreter der GenY allerdings auch ganz genau, wie ihr Vorgesetzter auf gar keinen Fall gestrickt sein sollte. Fatal aus ihrer Sicht: ein cholerischer Führungsstil (64 Prozent), eine respektlose Ansprache von Mitarbeitern (61 Prozent) sowie ungleiche Behandlung von Teammitgliedern (37 Prozent).
„Unser GenY Barometer entwickelt sich immer mehr zu einem bestimmenden Gradmesser für die beruflichen Einstellungen der Generation Y. Das aktuelle Thema ist voller Brisanz und die Ergebnisse sind ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl an alle Arbeitgeber. Denn sie sagen: Eure Führungskräfte sind es, die täglich auf´s Neue die Arbeitgebermarke bilden. Und hier ist der fachlich kompetente und faire Karriereentwickler gefragt, weniger der harte und distanzierte Antreiber. Wer also einen transparenten und einbindenden Führungsstil in seinem Unternehmen etabliert, wird auch in Zukunft die größten Talente der derzeit gefragtesten Generation auf dem deutschen Arbeitsmarkt gewinnen“, so Christoph Jost, Gründer und Geschäftsführer von ABSOLVENTA Jobnet.
Dieser Artikel macht deutlich, dass nicht nur Sozialkompetenzen, sondern auch Führungskompetenzen von großer Bedeutung sind. Da der Fachkräftemangel immer noch mehr als präsent ist, ist es besonders wichtig, die Generation Y für das Unternehmen zu begeistern. Nach dieser Studie hat man als Führungskraft einen besonders hohen Einfluss, deshalb sollten mehr Führungskräfte in ihre Weiterbildung investieren. Ich selbst gehöre der Generation Y an und kann mich ohne zu Zögern den Ergebnissen dieser Studie anschließen 🙂