Gestern, heute und morgen – das Social Media Personalmarketing der Allianz

imageIn unserer ersten HR-szene Ausgabe vom September hatte uns Dominik A. Hahn vom Personalmarketingteam der Allianz einen interessanten Gastartikel zum Social Media Personalmarketing der Allianz beigesteuert. Doch lesen Sie noch einmal selber nach.

Genesis
Am Anfang war Kai. Kai ist die Galionsfigur der Allianz Kampagne Spannende Jobs zu der auch ein interaktives Videoportal gehört. Unterteilt in fünf Rubriken (Gestalten, Zukunft, Mode, Formel 1 und Wetter) erzählen Allianz Mitarbeiter in Videointerviews von ihrer täglichen Arbeit. Das Ziel: potenziellen Bewerbern einen realistischen Einblick in die Arbeitswelt eines Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzerns zu geben. Kai übernimmt dabei die Rolle eines virtuellen Guides, der den Besucher durch das Portal begleitet – unterhaltsame
Einlagen inklusive (Tipp: gleich am Anfang mal nicht klicken!).

Das Portal Spannende Jobs feierte Anfang April 2009 seinen Einstand. Zu dieser Zeit begannen immer mehr Unternehmen, sich im Social Web als Arbeitgeber zu präsentieren. Vor allem Twitter erlebte damals einen rasanten Anstieg an HR-Accounts, dicht gefolgt von Facebook. Aus unserer Sicht lag es nahe, unsere
Personalmarketing-Kampagne zum Anlass zu nehmen, in die Welt der Sozialen
Netzwerke, oder wie es jetzt heißt: Social Media Personalmarketing, einzusteigen.
Strategie vs. Hemdsärmel Zu Beginn sind wir eher „hemdsärmlig“ als mit einer ausgefeilten Strategie in die Social-Media-Welt eingetaucht. Zum damaligen
Zeitpunkt hatte dies, unserer Einschätzung nach, jedoch keinerlei negativen Auswirkungen. Gerade im Web 2.0 ist es noch möglich, Sachen direkt anzupacken und via „Trial & Error“ die (Un-)Möglichkeiten auszuloten – wer hier etwas wagt, gewinnt meist auch. Eine der „Leitlinien“, die wir uns mit auf den Weg gaben, war, von uns mehr „preiszugeben“ und als Arbeitgeber greifbarer zu werden.

Die ersten Schritte
Die Allianz ist Mitte 2009 mit vier Präsenzen ins Social Web gestartet: einem Twitter-Account, ein Profil auf Facebook und e-fellows.net sowie einem YouTube-Channel – jedes Mal mit Kai als Avatar. Daneben existierten bereits
seit längerem mehrere Xing-Gruppen für unser Förderpraktikantenprogramm „Keep in touch“, unsere Allianz Alumni (ehemalige Förderpraktikanten) oder unser Talent-Pool „Allianz Connect“.

Über Twitter hatten wir zunächst die Absicht, mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu kommen, merkten jedoch schnell, dass für uns der größte Nutzen darin besteht, sich innerhalb der HR-Szene zu vernetzen und selbst Botschaften abzusetzen. Das Micro-Blogging-Tool ist für uns bisher eine rein imagebildende
Maßnahme. Inwieweit sich Twitter zu einem Recruiting-Kanal entwickeln wird, bleibt für uns abzuwarten.

Mit dem Facebook-Profil von Kai wollten wir eine Plattform schaffen, auf der wir aktuelle Informationen rund um die Karriere bei der Allianz bekanntgeben. Und für uns besonders wichtig: einen direkten Austausch mit
unseren Zielgruppen ermöglichen. Dabei haben wir uns im ersten Schritt gegen eine Fanpage entschieden, denn nicht jeder möchte öffentlich auf einer Pinnwand sein Anliegen offen legen. Auch bei unseren Kontakten setzen wir auf Qualität anstatt Quantität Schließlich geht es uns um den persönlichen Austausch und nicht um eine möglichst hohe Anzahl von Freunden oder Fans.

Auch auf e-fellows.net stehen wir als Ansprechpartner zum Thema Karriere bei der
Allianz zur Verfügung (z.B. über eine persönliche Nachricht). Daneben versuchen wir mit unseren Antworten auf Threads Fragestellern und Forum-Usern einen echten Mehrwert zu bieten und als möglicher Arbeitgeber präsent zu sein.

YouTube hingegen ist für uns weniger eine Plattform, auf die wir viele Menschen ziehen möchten. Vielmehr dient es uns als „zentrales Lager“ für unsere Videos, die wir in diverse Online-Publikationen einbetten.

Steps 2.0
Im Mai 2010 ging auch unsere Fanpage Allianz Karriere auf Facebook an den Start. Im Unterschied zum Profil von Kai gibt dies jedem Facebook-User die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Allianz zu werfen, ohne Kai als Freund hinzufügen zu müssen. Hinsichtlich unserer Postings gibt es keine
zuvor definierten Regeln. Primäres Ziel der Fanpage ist es, einen medial
umfassenden Einblick in die Allianz Welt zu geben – über Kommentare, Fotos, Videos, Event-Hinweise usw. Für alle, die sich z.B. für das Thema „Inhouse
Consulting“ interessieren, steht eine Kollegin aus diesem Bereich für Fragen zur Verfügung. Den Fanzahlen (seit der Live-Schaltung steigen diese pro Monat
um ca. 20 Prozent) und vor allem dem Interaktionsgrad nach zu urteilen, kommt unser Angebot gut an.

Zudem konnten wir über Facebook schon einige interessante Kandidaten für Praktika oder einen späteren Berufseinstieg gewinnen.

Hieran erkennt man:
Neben dem reinen Imageaspekt, zeigen sich erste Ansätze eines Social Media Recruitings. Wie und ob sich dies etablieren wird, bleibt abzuwarten. Mittelfristig nutzen wir Facebook, Twitter und Co. primär zur Imagebildung.

Die Suche nach dem Sinn
imageBisher war es so, dass man dem verstaubten Image der Versicherungsbranche nur mit hohem Ressourceneinsatz etwas entgegensetzen konnte. Auch durch Social Media ändert sich dies nicht von heute auf morgen. Wir haben aber die Chance, in den 24/7-Dialog einzugreifen und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen
– und das zu relativ niedrigen Kosten. Zusätzlich können wir potenziellen Bewerbern, die sich nicht sicher sind, ob die Allianz fachlich und persönlich zu Ihnen passt, zeigen, wie es bei uns tatsächlich aussieht. Sie bekommen also Informationen, an die sie sonst nur über Familienangehörige, Freunde oder über ein Praktikum gelangt wären.

Die Apokalypse oder: die Zukunft

Die Allianz ist überzeugt vom Potenzial der Sozialen Netzwerke. Zwei Themenschwerpunkte stehen im Bereich Personalmarketing mittel- bis langfristig auf der Agenda:

■ Produktion von Text, (Bewegt-)Bild und Ton, der für verschiedene Social-Media-
Formate nutzbar ist.
■ Der virtuelle Austausch zwischen potenziellen Bewerbern mit Kollegen aus relevanten Allianz Fachbereichen.

Last but not least


Drei Dinge sollte sich jeder, der sich in diesem Umfeld engagiert, unserer Erfahrung nach vor Augen halten:

■ Social Media kostet Zeit. Die Pflege von Profilen und Fanpages erfordert eine stete „Produktion von Inhalten“. Ein Engagement in Communities wird auch nur
dann als ernsthaft angesehen, wenn man dort konstant sichtbar ist.
■ Social Media ≠ Oberflächlichkeit. Leere Versprechungen haben keinen Erfolg,
man muss seine Fans und Follower mit relevanten und sonst nur schwer erreichbaren Inhalten versorgen.
■ Social Media ist nicht der Untergang des klassischen Marketing-Mixes. Gerade
eine enge Verzahnung zwischen Online-, Print- und Social Media-Maßnahmen
macht das Erscheinungsbild eines Unternehmens nach außen rund.

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