Führungskräfte nicht im Web 2.0 unterwegs

Zwar verändert das Web 2.0 die Kommunikation innerhalb der Unternehmen, grundlegend, aber die wenig überraschenden Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen deutlich, dass deutsche Unternehmen darauf noch nicht eingestellt sind.

Insgesamt wurden 350 Unternehmensvertreter von Studenten der Cologne Business School zum Thema Web 2.o befragt. Die Auswertung der Befragung erfolgte durch die Unternehmensberatung Brain Injection. Nach Registrierung kann man die Studie auf der Unternehmenshomepage der Beratung kostenlos downloaden.

Erschreckendes Ergebnis der Studie: Gut 40 % der befragten Unternehmen können mit den Begriffen „Web 2.0“ und/oder „Social Media“ nichts anfangen. Allenfalls haben Sie davon gehört, können die Begriffe aber nicht einordnen.

Gut die Hälfte der Unternehmen verschließen sich Social Media sogar in der Zukunft gänzlich, wie die folgende Grafik zeigt.

„Welche Social Media Aktivitäten planen Sie in der Zukunft?“

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Quelle: Brain Injection

Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass 75 % der Unternehmen keinen Blog betreiben und sogar 12 % nicht einmal wissen, was ein Blog ist.

Mittelfristig können Unternehmen sich diese Einstellung aber nicht erlauben. Denn zum einen wird die „Generation Social Media“ nachrücken, so dass es innerhalb der Unternehmen zu einem digitalen Generationenkonflikt kommen wird. Zum anderen werden die Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Zwar ist die Relevanz der Nutzung von Social Media immer abhängig von der jeweiligen Zielgruppe, aber selbst in konservativen Branchen, müssen die Unternehmen langfristig über den Gebrauch von Social Media nachdenken. Denn die veränderte Art der Kommunikation wird auch in diesen Bereichen Ihre Auswirkungen haben. Die Zielgruppenansprache wird sich verändern und Social Media wird als Bestandteil des Marketings für den Großteil aller Unternehmen mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Zwar wird dies gerade in Deutschland noch dauern, aber es wird kommen.

Gerade im Bereich Recruiting und Personalmarketing sind die Ergebnisse der Studie bedenklich. Warum nutzen die Unternehmen die neuen Medien noch nicht bei der Kandidatensuche und Kandidatenansprache.

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Die Grafik zeigt, dass die Nutzung Sozialer Netzwerke für das Recruiting und Personalmarketing nicht berücksichtigt wurde. Dies spiegelt wider, dass insgesamt das Bewusstsein für den Einsatz im HR-Bereich noch nicht ausgeprägt ist. Jedoch kann man die deutlich hohen Ergebnisse für PR und Marketing auch auf den Personalbereich übertragen, wo Sociel Media analog genutzt werden kann.  Im Bereich Personalmarketing können beispielsweise gezielte Kampagnen über Social Networks lanciert werden.

Deutlich häufiger nutzen Personaler Soziale Netzwerke sicherlich bereits im Recruitment. Eine gezielte Suche und Ansprache über Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn kann durchaus zielführend bei der Suche nach geeigneten Kandidaten sein. Zum Abgleich von A und B-Profilen nutzt durchaus bereits jeder vierte Personaler das Internet. Hierzu gibt es mehr bei der Süddeutschen.

Insgesamt zeigt die Studie aber bedenkliche Ergebnisse. Hier haben die deutschen Unternehmen wohl noch einige Arbeit zu leisten. Um die intensivere Beschäftigung mit dem Thema Web 2.0 wird allerdings kein Unternehmen herumkommen – sei es im HR-Bereich oder in anderen Unternehmensbereichen.

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