Die Sache mit dem Blumenkübel…

Frisch aus dem Urlaub, stieß ich in der letzten Woche auf ein interessantes trending topic bei Twitter: Den ominösen Blumenkübel. Der Münsterschen Zeitung war es tatsächlich gelungen einem zerstörten Blumenkübel via Social Media zu unverhältnismäßigem Ruhm zu verhelfen.

Die relativ unspektakuläre Geschichte eines über Nacht zerstörten Blumenkübels vor der Tür eines Altenstifts machte im Internet Furore. Verbreitet via Twitter & Facebook gelangte die sensationelle Nachricht in verschiedene Blogs und andere Medien. Ein  genialer Beweis dafür, welche virale Macht das Social Web tatsächlich hat.

Der Autovermieter Sixt war mal wieder brandaktuell bei der Sache. Auf dem Meinungsblog habe ich gerade diese Werbeanzeige, in typischer Sixt-Werbemanier gesehen.

Immer wieder beeindruckend mit welcher stilistischen Einfachheit Sixt es immer auf’s Neue schafft, solche genialen Anzeigen zu kreieren. Diesmal hat Stepstone noch eine Schippe draufgesetzt. Schnell und nicht minder genial:

Der Erfolg dieser Kampagne würde mich interessieren. Vielleicht berichtet Stepstone ja in Kürze selbst mal dazu?!  Die Streuverluste der Kampagne sollten in diesem Segment wohl eher gering sein. Denn die Zielgruppe wird die Anzeige sicher schnell im Netz verbreiten.

Am Anfang der Kette muss also keine wirkliche Nachricht stehen, es kommt einzig auf die geniale Verbreitung, also den maximalen Schneeballeffekt an, um ein „Anliegen“ zu streuen. Vor der Kollegin von der Münsterschen Zeitung muss man wohl den Hut ziehen. Die Mechanismen des Social Web haben in diesem Fall voll gegriffen.

Interessante Stellenangebote und Informationen zu Recruiting-Veranstaltungen sind wohl bei der eigenen Bewerberzielgruppe mindestens so interessant wie ein verwüsteter Blumenkübel. Die Aktion sollte ein Ansporn für die Personalmarketing-Abteilungen sein, eine nur annähernd so erflolgreiche Kampagne zu verbreiten. Also, packen wir es an! 🙂

Comments
4 Responses to “Die Sache mit dem Blumenkübel…”
  1. Lutz Altmann sagt:

    Hallo Herr Döring,

    dies ist doch wirklich ein passender Beitrag mit handfesten Äußerungen und guten Tipps. KLASSE! Danke!

    Schönen Abend noch nach Hamburg wünsche ich.

  2. Sven Döring sagt:

    Hallo Lutz Altmann,

    ich vermute mal, dass es wenig Nutzen haben wird, auf den ersten Kommentar zu reagieren, auch wenn ich Ihre Argumentation sehr gut nachvollziehen kann.

    Eine valide Datenbasis sollte entsprechenden Argumenten zugrunde liegen – und diese Basis fehlt dem genannten Beitrag.

    Andererseits gibt es in der Welt der Social Media Consultants auch genau diese schwarzen Schafe, auf die der Kommentar anspielt. Allerdings eben nicht zu 100%. Die Halbwertszeit solcher Kampagnen ist meist auch relativ kurz – wobei nicht vergessen werden darf, dass sowohl die Halbwertszeit klassischer Kampagnen meist ebenso kurz ist, wie auch der ROI beispielsweise von TV-Werbung nicht überschätzt werden darf.

    In so fern muss dem anonymen Schreiber widersprochen werden.

    Auch ist die Halbwertszeit keine relevante Messgröße. Viel eher geht es hier um intelligente und kreative Markenkommunikation, die sehr aufmerksamkeitsstark ist und einen hohen (Mit-)Teilungsfaktor besitzt, sich also duch einen höheren Viralitätsgrad auszeichnet.

    Gerade Dan Zarella hat für den englischsprachigen Raum hierzu (Memetheorie, re-Tweets, Viral Marketing, etc) sehr gute Untersuchungen angestellt und ihn empfehle ich dem ersten Kommentator auch gerne als interessante Lektüre.

    Natürlich ist eine sich verändernde Kommunikationskultur und wechselnde Kommunikationskanäle eine Herausforderung in vielen Bereichen. Nicht nur im Recruitment und im Personalmarketing, sondern beispielsweise auch im Brandmanagement oder im klassischen PR-Geschäft.

    Gruß aus Hamburg
    Sven Döring

  3. Lutz Altmann sagt:

    Hallo „Kein Social Media Experte“,

    diese spezielle Geschichte zeigt genau die Facetten von Social Media zwischen Wichtig und Unwichtig auf.

    Ihren Gedanken zur Halbwertszeit für Social Media kann ich überhaupt nicht folgen. Man sollte sich wenn die Mühe machen, einzelne Aspekte zu Social Media genauer analysieren und dann seine Meinung äußern. Eine solche oberflächliche Aussage wie Ihre hilft dabei keinen weiter.

    Und hier geht es schon lange nicht mehr um den Blumenkübel.

    Die sich verändernde Kommunikation in der Werbung, im Kundenservice, im Sales sowie beim Recruitment und Personalmarketing wird die Herausforderung für alle werden.

    Und noch ein Gedanke meinerseits: im Social Web argumentiert man offen und nicht verdeckt. Mein Name ist Lutz Altmann und ich bin der Geschäftsführer von humancaps consulting. 😉

  4. Kein Social Media Experte sagt:

    Ob diese ganze Blumenkübelgeschichte nicht im Prinzip genau so relevant ist wie der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umkippt? Ich habe schon lange den Eindruck, dass sich diese so genannten „Social Media Experten“ ziemlich wichtig nehmen und den halben Tag damit verbringen, sich gegenseitig zu versichern wie „Mega Cool“ sie doch sind. Die Halbwertszeit dieser ganzen Sache reicht ohnehin von hier bis zur Ecke 🙂

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