Crossmediales Recruiting – Fachgespräch bei W&V und Jobware

Am letzten Donnerstag, den 12. November war ich der Einladung von Jobware und der Fachzeitschrift Werben und Verkaufen zum Fachgespräch „Crossmediales Recruiting für Fach- und Führungskräfte“ gefolgt. In den Räumen des Süddeutschen Verlags in München war eine illustre Runde zusammengekommen.

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Vielen Dank noch einmal für die Einladung an Sabine Vockrodt, Leiterin Stellenmarkt bei der Verlag Werben und Verkaufen GmbH.

Auf der Podiumsdiskussion begrüßten Sabine Vockrodt und Dr. Wolfgang Achilles, Geschäftsführer der Jobware Online Services GmbH, die folgenden „Hochkaräter aus dem Personalsektor“:

Herr Prof. Dr. Christoph Beck -Professor an der Fachhochschule Koblenz für Personal- und Bildungswesen
Herr Prof. Dr. Wolfgang Jäger – Professor an der Hochschule Rhein-Main und Experte im Mobile Recruiting
Herr Dr. Hans -Christoph Kürn – Leiter E-Recruiting bei der Siemens AG

Schnell ergab sich eine spannende Diskussion über die neuesten Methoden im Online und Mobile Recruiting. Und dies alles in einem Verlagshaus. Da könnte man sich fragen, ob das überhaupt geht. Machen Sie sich selbst ein Bild. Anbei ein paar interessante Aussagen der Diskussionspartner:

Wolfgang Jäger:

„Für die Unternehmen geht es bildlich immer mehr darum, einen neuen Anzug zu kaufen, sich schön zu machen und dann auf den Laufsteg zu gehen.“

Zu Lachern kam es auch bei der treffenden Kampagnenaussage für Arbeitgeber: „Bei uns dürfen Sie verheiratet bleiben“. Dies zeigt sehr deutlich den deutlichen Hinweis von Wolfgang Jäger auf, die anstehenden Personalthemen zukünftig besser zu kommunizieren. Dies bedeutet für die Unternehmen schneller aus den Erfahrungsgefängnissen herauszukommen und neue effektive Recruitmentwege zu gehen. Die sieht Wolfgang Jäger speziell im Social Media und im Mobile Recruitment.

Des Weiteren sieht Wolfgang Jäger wichtige Zielgruppen bei der Bewerberansprache in den Segmenten „ältere Arbeitnehmer/innen, Frauen und Immigranten“. Denn diese werden im bevorstehenden demographischen Wandel dringend gebraucht.

Hans-Christoph Kürn:

Hans-Christoph Kürn sieht heute im täglichen Bewerbergeschäft viele Veränderungen zu den vergangenen Jahren. Heute kommen immer mehr fragmentierte Lebensläufe bei den Personalern auf den Tisch. Hier gehen, wie Christoph Beck ergänzte, schon einmal Beraterinnen nach drei Jahren bei einer Top-Unternehmensberatung für ein Jahr nach Afrika für ein Sozialprojekt. War genau dies vor ein paar Jahren des Öfteren ein Karriereknick für die einzelnen Kandidaten, werden nun immer mehr derartige Ehrenämter zu einem Qualitätsmerkmal der Kandidaten, speziell in internationalen, interkulturell geprägten Unternehmen.

In den letzten zwei Jahren hat sich aus Sicht von Hans-Christoph Kürn auch die Stellenschaltung bei Siemens stark verändert. Waren vor zwei Jahren noch für einige Positionen das Printmedium die Nr. 1, hat sich dies nun komplett in Richtung Online weiterentwickelt. In diesen Jahren hat sich der Kandidatenmarkt gewaltig für Siemens verändert. Die Net-Generation stellt die Führungskräfte von morgen und diese muss man entsprechend bedienen.

Siemens wird daher auch ihre Stellenannoncen stärker emotionalisieren und neue Anzeigen mit authentischen Abteilungsvideos ergänzen. Den Anfang macht eine Praktikantenposition im Team von Hans-Christoph Kürn. Hierzu gibt es die Tage bei uns noch weitere Infos.

Christoph Beck:

Die negativen Auswirkungen bei abnehmenden Bewerberzahlen werden aus Sicht von Christoph Beck zuerst vor allem die strukturschwachen Gebiete, dann die strukturschwachen Branchen und letztendlich die Ballungsgebiete zu spüren bekommen. Auf diese neuen Herausforderungen müssen sich die Unternehmen schnell einstellen. Karriere- und Laufbahnplanungen sind zukünftig auch mit 40+ noch nicht abgeschlossen.

Eine weitere Variante zur Gewinnung neuer Mitarbeiter sieht Christoph Beck in dem sogenannten Paar-Recruiting. Hierbei sollen die Unternehmen die Zielgruppe erweitern und den Lebenspartnern/innen in der Umgebung des eigenen Unternehmens entsprechende Joboptionen ggf. mitanbieten. Dies könnte auch Personaldienstleistern eine neue Dimension im Service bescheren.

Christoph Beck sieht in der Generation Y ein anders Verständnis von Karriere. Für die Digital Natives geht der Karriereblick nicht immer nur nach oben. Dabei bewegt sich die Zielgruppe derzeit aktiv in zwei bis drei Communities gleichzeitig. Daher ist es auch wichtig die entsprechenden Medien vielfältiger und mit entsprechenden Zusatznutzen in den einzelnen Medien crossmedial einzusetzen. „Beim Medieneinsatz gibt es daher ein ’sowohl-als-auch‘ als ein ‚entweder-oder'“.

Eine spannende Diskussionsrunde fand seine würdige Fortsetzung über den Dächern von München im 26. Stock des Verlagshauses bei einem gelungenen Get-Together mit einem sehr ansprechendem „Finger-Food-Buffet. Letztendlich waren meiner Ansicht alle Besucher rundherum zufrieden gewesen. Mit viel Vorfreude ging es dann anschließend für mich noch zum Abendessen und anschließend weiter nach Hamburg zum DGFP Workshop „Blogs, Wikis und Co.“. Hier traf ich auch wieder auf Wolfgang Jäger und Herrn Hans-Christoph Kürn. Hierzu später mehr!

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