„Could it be U?“ – Unilever’s Facebook Self-Assessment

Self-Assessments setzen sich im Personalmarketing immer mehr durch. Die Krones AG hat erst kürzlich mit der Facebook-App „Bist Du ein Kronese?“ in einer Art spielerischem Selbsttest Bewerber dazu aufgerufen, sich einmal näher mit Krones als Arbeitgeber zu befassen und sich zu fragen, ob man zum Unternehmen passt und umgekehrt. Und damit steht die Krones AG nicht alleine da. Reckitt Benckiser hatte bereits im letzten Jahr mit dem Berufsorientierungsspiel “poweRBrands” auf sich aufmerksam gemacht und auch die Telekom war mit Ihrem Spiel zu „Wissen verändert alles“ bereits auf dieser Schiene des „Recrutainment“ unterwegs.

Nun ist „Bist Du ein Kronese?“ mit einem neuen Schwerpunkt in die zweite Runde gegangen und auch Unilever legt mit einem eigenen Self-Assessment nach. „Could it be U?“ heißt das Ganze hier, wurde von CYQUEST in Zusammenarbeit mit atenta entwickelt und auch schon auf dem CYQUEST-Blog vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine selbständige Facebook App, die prinzipiell auch ohne die Facebook-Page von Unilever funktioniert.

„Could it be U?“ ist als Facebook Applikation natürlich nicht so umfangreich wie das Telekom-Game, der spielerische Charakter des Self-Assessments kommt hier aber doch deutlicher hervor als es bei Krones der Fall ist. Neben einem sehr bunten und verspielten Design ist auch der Test selber nicht nur auf das Ankreuzen von Antworten ausgelegt, sondern beinhaltet kleine Mini-Games. So müssen z.B. Ballons mit der richtigen Antwort angeklickt werden, die dann von einem Pfeil zerplatz werden, oder Produkte möglichst schnell erkannt werden, von denen zunächst nur ein kleiner, sich allmählich vergrößernder Ausschnitt zu sehen ist. Auch läuft bei jeder Frage eine Zeit ab, was den Herausforderungs-Charakter verstärkt.

Die Applikation ist in drei Teile unterteilt: „U Know“, „U Fit“ und „U Select“. Im ersten Teil „U Know“ geht es darum, Fragen zum Unternehmen selbst zu beantworten. Hier soll z.B. gezeigt werden, dass Unilever hinter mehr bekannten Marken steckt, als man zunächst vielleicht denkt, wie z.B. Knorr oder Axe. Dieser Teil ist wohl auch der spielerischste von den dreien und bewusst eher auf den Spaß an der Sache ausgerichtet.

Der zweite Teil „U Fit“ beschäftigt sich dann – wie der Name schon vermuten lässt – damit, wie gut der Bewerber zu Unilever passt bzw. umgekehrt, wie gut das Unternehmen zum Bewerber passt. Hier gilt es, mittels Single- und Multiple Choice-Fragen sowie Skalen und Situationsbeurteilungen bestimmte Situationen oder Sachverhalte einzuschätzen und zu bewerten. Dabei werden in Infoboxen, die zwischen den Fragen auftauchen, immer wieder Personalmarketingbotschaften von Unilever eingeblendet, die verdeutlichen sollen, wie Unilever sich selbst sieht und was dem Unternehmen wichtig ist.

Im dritten Teil „U Select“ geht es dann an einige Auswahlkriterien, die für eine Tätigkeit bei Unilever wichtig sind, wie z.B. Berufserfahrung, Auslandsaufenthalte etc. Auch hier tauchen wieder die Infoboxen auf, die immer wieder ergänzende Informationen zu den Fragen beinhalten.

Am Ende werden die Ergebnisse der Teilbereiche nochmal zusammengefasst und eine Einschätzung für die Bewerbungsaussichten bzw. über das Zusammenpassen von Bewerber und Unilever gegeben.

Wie bei Facebook üblich kann das Ergebnis jedes Abschnitts mit Freunden geteilt oder auf der eigenen Pinnwand veröffentlicht werden, allerdings auf freiwilliger Basis. Grundsätzlich ist das Ganze anonym. Die Applikation greift auch nicht, wie bei manch anderen üblich, auf persönliche Daten zu. Die Teilnahme an „Could it be U?“ hat auf eine eventuelle Bewerbung bei Unilever keine konkreten Auswirkungen, außer dass man auf spielerische Art und Weise ein paar Informationen zu Unilever erhält und vielleicht etwas besser einschätzen kann, ob man zu diesem Unternehmen gehören möchte oder nicht.

Alles in allem ist „Could it be U?“ eine schön umgesetzte „Recrutainment“-Applikation und zeigt, dass in diesem Bereich noch einiges an Potenzial schlummert. Warum sollte der Bewerbungsprozess auch immer streng nach „Schema F“ verlaufen und keinen Spaß machen? Wenn potenzielle Mitarbeiter bereits früh einen positiven Eindruck von einem Unternehmen bekommen und mit diesem nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß und eine gesunde Portion Humor verbinden, ist dies schließlich der beste Start für eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

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