Corporate Blogs II
Was gilt es beim Bloggen zu beachten?
Bevor ein Blog aufgesetzt wird, sollte er als Teil des Personalmarketings eine klare Strategie verfolgen. Die erste Frage, ist die Frage nach der Zielgruppe. An wen sollen sich die Beiträge richten? Bewerber im Allgemeinen, Auszubildende oder Trainees? Je nach Zielgruppe, ist dann schnell festgelegt, wer bloggen sollte. Dies ist auch von den Zielen des Blogs abhängig, sowie von der Art und Branche des jeweiligen Unternehmens. Bei Karriereblogs sollten in jedem Fall die Mitarbeiter bloggen. Beispielswiese können die Auszubildenden schreiben, wie bei Festo. Hier muss sicherlich mehr Hilfestellung seitens des Unternehmens gegeben werden. Möchten Unternehmen Studenten oder Berufsanfänger höherer Karrierelevel erreichen, können die Blogger Trainees wie bei EnBW oder Bosch sein, oder aber Young Professionals und Mitarbeiter aus den HR-Abteilungen. Auch Ihnen sollten gewisse Kommunikationsrichtlinien an die Hand gegeben werden. Aber je freier die Mitarbeiter schreiben, desto authentischer wirkt die Kommunikation. Und desto besser ist der Einblick der jeweiligen Zielgruppe ins Unternehmen.
Bei der Wahl der Themen ist es für Karriereblogs vergleichweise klar: Alles was potentielle Bewerber interessieren könnte. Im Rahmen des Kommunikationskonzepts sollte also regelmäßig darauf geachtet werden, dass zu allen relevanten Bereichen etwas veröffentlicht wird.
Besonders wichtig ist es, den Blog nicht als reines Push-Instrument zu nutzen. Es sollten unbedingt Kommentare zugelassen werden. Denn hierüber erfährt man zum einen mehr über die Zielgruppe, und zum anderen tritt man so mit Ihr in den Dialog. Unternehmen sollten unbedingt auf Kommentare eingehen und mit der Zielgruppe aktiv kommunizieren. Die Leser möchten sich Einblicke in die Unternehmenskultur und das Betriebsklima verschaffen und nutzen die Kommentarfunktion auch, um sich näher zu informieren.
Bei den meisten Systemen gibt es die Möglichkeit, Kommentare freizuschalten. Jedoch sollte man darauf achten, ein Forum für echte Kritik zu schaffen und auch Kommentare mit kritischem Unterton freizugeben. Solange man adäquat reagiert, nutzen diese dem Unternehmen mehr, als sie schaden können.
Es gilt also, das Unternehmen einer breiten Öffentlichkeit nahbar zu machen und die direkte Kommunikation zu suchen.
Was sind die Risiken?
Wie bei sämtlichen anderen Maßnahmen im Social Media Personalmarketing gilt auch für das Bloggen: Es kostet Zeit. Ein Blog will gefüttert werden und sollte in regelmäßigen Abständen mit Beiträgen Mehrwert bieten. Denn nur so macht der Blog sich einen Namen, nur so lohnen sich die Anstrengungen. Daher ist es in jedem Fall sinnvoll Trainees und auch beispielsweise Praktikanten einzubinden.
Unternehmen sollten zudem nicht den Fehler machen zwar neue Medien zu nutzen, diese aber mit den alten Marketing-Methoden zu betreiben. Dies wird nicht zum Erfolg führen, denn dann fehlen sowohl Kommunikation als auch Authentizität. Eine plumpe Aneinanderreihung von Marketingbotschaften ist hier fehl am Platz. Außerdem sollten sich Unternehmen im Klaren darüber sein, dass der Blog einen Multiplikatoreffekt erzeugen kann und sich unter den Lesern auch Meinungsführer befinden.
Ein Blog ist definitiv ein wichtiges Instrument des Social Media Personalmarketing-Mix. Bei richtigem Einsatz und ggf. der Einbindung anderer Instrumente wie Twitter, kann ein Karriereblog sowohl Bekanntheitsgrad als auch Arbeitgebermarke des Unternehmens positiv beeinflussen.