Weblogs sind als Kommunikationsinstrumente nicht neu. Neuer hingegen sind Corporate Blogs, die von Unternehmen zu Kommunikations- oder Marketingzecken genutzt werden. Während diese Form der Unternehmenskommunikation in den USA bereits weit verbreitet ist, sind deutsche Unternehmen in diesem Bereich noch zögerlich. Ein gutes Beispiel für einen gelungenen Corporate Blog ist der Otto –Blog Two für Fashion . Anstatt platt zu Angeboten des Online-Shops zu verlinken, bloggen hier zwei Mode-Expertinnen direkt aus den Fashion-Metropolen der Welt. Im Blog findet sich eine gelungene Mischung aus Beiträgen und dynamischen Elementen, wie der Einbindung von Videos. Dass der Blog von der Zielgruppe gut angenommen wird, zeigt sich an den zahlreichen Kommentaren, die von den Bloggerinnen regelmäßig beantwortet werden. Die Einträge der Leser sind genau der Rückkanal, der Otto wichtige Informationen über die eigene Zielgruppe, zumindest Teilen davon, bereitstellt.

Noch viel seltener als Corporate Blogs, die für das Produktmarketing eingesetzt werden, sind Blogs, die in eine Employer-Branding-Strategie eingebunden sind. Hier sind deutsche Unternehmen noch etwas zögerlich. Drei gute Beispiele für Corporate Karriere Blogs möchte ich kurz vorstellen:

Der Festo Ausbildungsblog

Der Ausbildungsblog wurde im Oktober 2005 aufgesetzt. Seither bloggen dort sowohl Auszubildende als auch Ausbilder über Ihre ganz persönlichen Erfahrungen im Unternehmen. Mit diesem Konzept ist der Ausbildungsblog einer der ersten seiner Art und ein positives Beispiel dafür, wie man potentiellen Bewerbern einen authentischen und lebendigen Einblick in das Innenleben eines Unternehmens bietet. Die Leser erhalten Antworten auf Ihre Fragen und können sich eine konkretere Vorstellung von Festo sowie vom gewünschten Beruf machen.

Der EnBW Karriereblog

Der EnBW Karriereblog folgt dem gleichen Prinzip, richtet sich aber explizit an (zukünftige) Trainees. Die aktuellen Trainees posten auf dem Blog regelmäßig Beiträge zu Ihren verschiedenen Stationen innerhalb des Unternehmens. Insgesamt ergibt sich so ein lebendigeres Bild eines EnBW-Trainees als dies jemals auf der Karriere-Website oder durch die nackte Stellenbeschreibung zu erreichen wäre.

Dieses Konzept verfolgt auch der Bosch Traineeblog . Auch hier bloggen Trainees, um potentiellen Nachfolgern das Leben und Arbeiten bei Bosch sowie das Programm näher zu bringen.

Insgesamt gibt es aber noch sehr wenig derartige Karriereblogs deutscher Unternehmen. Schade! Denn Unternehmen sollten die positiven Effekte der Kommunikation über einen Blog erkennen und die Chance des noch realisierbaren Vorsprungs vor Wettbewerbern nutzen.

Fortsetzung zu Chancen und Risiken des Bloggens folgt!