Bohnen und Kronen im Netz – Wie sich Guidelines in Bewegtbilder verwandeln

 

Das Themea Social Media Guidelines beschäftigt früher oder später jedes Unternehmen. Nicht nur wer selbst im Netz mit eigner Präsenz vertreten ist, muss sich mit gewissen Richtlinien oder Handlungsempfehlungen auseinandersetzen, sondern eigentlich jedes Unternehmen. Denn auch, wenn es noch keine eigenen Social Media-Auftritte gibt, so wird ein Großteil der Mitarbeiter bereits twittern, bloggen oder bei Facebook aktiv sein. Und hier gilt es seitens des Unternehmens Transparenz zu schaffen. Das kann man anhand sachlich-nüchterner Hand-outs und Mailings tun, oder die doch dröge und manchmal als unschön empfundene Materie in griffige Videos verpacken. Die Darstellungsform hängt natürlich stark von der Unternehmenskultur ab.

Im Netz findet man bereits interessante Videos zum Thema. Insbesondere das Video aus dem Hause Krones erhält heute unsere Aufmerksamkeit. Die Guidelines kommen zwar nicht ganz so amüsant und unterhaltsam daher wie im Video von Tchibo, bei dem „Herr Bohne ins Netz geht“:

Denn die Guidelines von Krones sind nüchterner. Aber knapp gehalten und somit gut auf den Punkt gebracht. Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil über Krones‘ 11 Tipps zu Social Media:

 

Charles Schmidt stand uns auch gerne Rede und Antwort zu den Ideen des Videos:

Herr Schmidt, wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Guidelines in ein Video zu packen – wenn es auch zugegebenermaßen in Ihrem Hause naheliegt?

Zunächst ist es einfach wichtig über Verhaltensregeln in sozialen Netzwerken offen zu sprechen. Wir sehen uns in der Verantwortung unsere Mitarbeiter entsprechend zu informieren. Begonnen haben wir damit schon viel früher. Wir haben unsere Guidelines bereits 2010 in einer kompakten Broschüre an unsere Mitarbeiter verteilt. Die Filminhalte basieren auf bereits gestreuten Informationen. Und da wir diese weiterhin aktiv und auch nachhaltig kommunizieren möchten, gibt es diesen Film. Dieser findet sich dann eben genau dort wo auch unsere Nutzer zu erreichen sind. Ein Beispiel: Betrachtet man allein die facebook-Aktivitäten dann sprechen wir derzeit von über 8.700 Fans auf unserer Seite. Darunter sind natürlich auch viele Krones Mitarbeiter, die dort aktiv posten und kommentieren. Es ist wichtig so ein lebendiges Thema wie social media hinein in diese Lebenswelt zu holen. Wir übernehmen hier Verantwortung. Das bedeutet dann eben auch die Grenzen zwischen Privatmensch und Mitarbeiter/Unternehmen zu ziehen.

Sie haben die Guidelines mit einer Art Erklärung kombiniert, warum die Präsenz in Social Media für Unternehmen wichtig ist. Muss sich Krones intern noch immer für seine Social Media Aktivitäten rechtfertigen?

Es geht uns hier um Achtsamkeit und eine Form der Reflexion, die sensibel machen soll. Wir wollen klar die Vernetzungen und Verbindungen zeigen, damit wir alle entsprechend sensibel und respektvoll miteinander umgehen.

Voraussetzung um das Video zu schauen, ist der Zugriff auf Youtube. Haben alle Krones-Mitarbeiter Zugang zum Internet und Plattformen wie Youtube?

Bei über 10.000 Mitarbeitern weltweit verstehen Sie sicherlich, dass ich Ihnen nicht 100% sagen kann, ob tatsächlich ein jeder Zugang zum Internet oder auf Youtube hat. Prinzipiell ist es aber so, dass selbst in unseren Montagehallen Rechner sind, die auch Mittags oder in den Pausen von den Mitarbeitern genutzt werden. Der Zugriff auf facebook, YouTube und Co. muss aber nicht zwangsläufig über das Unternehmen statt finden. Wir stellen vielmehr fest, dass viele unserer aktiven Kronesen über ihre privaten und oft mobilen Geräte auf facebook zu greifen, unsere Videos schauen und zwar egal zu welcher Zeit oder wo auf der Welt sie gerade sind. Gleichzeitig wurde das Video natürlich auch über unser intranet und über unsere Plattform krones.tv verteilt. Über diese Kanäle können wirklich alle Kronesen darauf zugreifen.

Wie haben Sie das Video intern bekannt gemacht und vermarktet?

Wir haben das Video auf unseren sozialen Netzwerken platziert. Von dort aus streut sich das Video als Selbstläufer und wird durch unsere Nutzer geteilt.

Wie waren die Reaktionen der Mitarbeiter auf die Guidelines?

Die internen Reaktionen sind durchweg positiv. Aber auch die externe Wirkung freut uns sehr. Es ist uns gelungen mit gutem Beispiel voran zu gehen und auch Berührungsängste mit sozialen Medien abzubauen. Wie überall im Leben gibt es Verhaltensregeln. Wer sich daran hält, dem sollte auch kein Schaden entstehen.

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Wenn Sie sich gerne mit Charles Schmidt persönlich austauschen möchten, bietet sich am 20.Oktober auf der HRMC in München die perfekte Gelegenheit dazu: Hier wird Charles Schmid mit seinem Vortrag „Von Video bis Facebook – wie ein B2B-Unternehmen die Welt bewegt“ Einblicke in die Social Media-Strategie der Krones AG gewähren. Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es bei PersonalInform und natürlich bei uns. Wer sich bis zum 16. September 2011 anmeldet, bekommt ein kostenloses 6-Monats-Abo der W&V. Also, es lohnt sich!
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Comments
3 Responses to “Bohnen und Kronen im Netz – Wie sich Guidelines in Bewegtbilder verwandeln”
  1. Lutz Altmann sagt:

    Ja, es gibt viele Studien die Social Media als ehemaligen Hype darstellen wollen. Social Media ist keine Wunderwaffe für die Personaler, welches nach nur wenigen Wochen und Monaten alle Recruiting- und Personalmarketingprobleme lösen kann. Es ist ein weiterer Kanal zu Print und Online. Und dieser sollte vorrangig aus Imagegründen zusätzlich eingesetzt werden. Und zwar richtig. All dies berücksichtigen solche Studien leider kaum. Social Media Personalmarketing steckt noch (immer) in den Kinderschuhen. Sie sagen doch auch nicht zu einem Dreijährigen: Also Nein, dass wird bei Dir nie etwas mit der Schule! Lassen Sie uns alle gemeinsam die nächsten Monaten daran arbeiten und die Entwicklung abwarten. Social Media richtig eingesetzt wird auf jeden Fall eine hohe Relevanz bekommen. Lutz

  2. Ist Social Media zuweilen nicht auch ein Hype? Denn: Eine kürzlich publizierte Studie von Sage holt viele „Social-Media-Propheten“ auf den Boden der Realität zurück: Ein Teilergebnis ist, dass die beliebteste Informationsquelle für offene Stellen nach wie vor über informelle Kontakte geht, gefolgt von den guten alten klassischen Printmedien. Schlusslicht mit nur 10 % waren Social Media-Instrumente und -plattformen, wobei hier Facebook mit unter 5% gar die tiefste Beachtung fand. Auf Seite der HR-Professionals war das Ergebnis übrigens ähnlich ernüchternd.

  3. Hallo Frau Schröter, freut uns, dass Ihnen unsere Guidelines per Bohnen-Video gefallen! Und Danke an @Charles Schmidt für den spannenden Einblick in die Entwicklung bei Ihnen im Hause. Herzlichen Gruß aus Hamburg, Malina Wiegand (Tchibo, Corporate Communications)

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