Ausbildungsblog bei PwC – Öffne die Black Box

Das Thema Corporate Blogging verfolgt uns bei unseren (potenziellen) Kunden und hier auf dem Blog nun schon seit Monaten Jahren. Viele reden zwar darüber, doch nur wenige sind wirklich aktiv. Woran liegt das? Wie immer könnten wir nun viele Aspekte hier hin und her wälzen. Alles wichtig, doch irgendwie hat uns dies nicht gereicht. Wir wollten jemand direkt aus der Praxis dazu befragen und mehr Hintergünde erfahren. Wir haben einfach den bisher eher noch in der Allgemeinheit (“kleine Welt der Personaler”) unbekannten PwC Ausbildungsblog seit dem Start beobachtet. Wir finden die Entwicklung des Blogs sehr interessant und beispielhaft für viele Unternehmen. Daher möchten Ihnen den Blog und vor allem die verantwortliche Person heute näher vorstellen. Und daher freuen uns vom Head of Employer Branding von PwC, Sven Roth, etwas mehr Insigts zu den Ambitionen des (Ausbildungs-)Bloggings zu erfahren.

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Sven, Anfang Mai seid Ihr mit dem PwC Ausbildungsblog gestartet. Warum habt Ihr Euch neben dem Engagement bei Facebook oder Pinterest auch noch für den Aufbau eines Blogs entschieden?

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Uns hat noch ein Baustein im Personalmarketing-Mix gefehlt. Wir hatten in der Vergangenheit einige spannende Themen, die etwas mehr Raum benötigten, als dies Facebook & Co anbieten. Bei Twitter ist der Umfang funktionell eingeschränkt und bei Facebook macht es keinen Sinn, lange Texte zu posten. Des Weiteren wollten wir einen Kanal erschließen, der uns ermöglicht, mehrteilige Storys zu erzählen.

Welche Zielgruppen und Themen adressiert Ihr vorrangig in dem Blog?

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Primär sind Schüler in der Oberstufe die Zielgruppe. Da Azubis und DH-Studenten bei PwC in der Regel über ein Abitur verfügen müssen, haben wir uns für diese Fokussierung entschieden. Wir freuen uns aber auch über Schüler, die jünger sind und sich um eine berufliche Orientierung bemühen. Vielleicht können wir mit dem Blog hier unterstützen und die Attraktivität der WP-Branche bzw. den Tätigkeitsfeldern steigern.

Bei den Themen sind wir sehr vielfältig. Neben ausbildungsrelevanten Themen werden auch mal Standorte vorgestellt oder von dem Auswahl-Trainingslager für die PwC-Fußballmannschaft erzählt.

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Was macht die Ausbildung bei PwC „etwas anders“? Und welche Ziele verfolgt Ihr daher mit dem Blog?

Die Ausbildung im allgemeinen und bei PwC im speziellen ist für die meisten Schüler eine Black-Box. Sie wissen einfach nicht, was eine Ausbildung bzw. ein duales Studium en Detail bedeuten. Auch die Branche ist Schülern sehr fremd. Während wir bei den Studierenden eine Bekanntheit von über 85% haben, liegt die Bekanntheit bei den Schülern bei 10%.

Mit dem Blog haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass unsere Zielgruppe, die Azubis und DH-Studenten, über einen längeren Zeitraum begleitet, um so einen breiten Überblick über die Aufgaben und die Kultur des Unternehmens zu bekommen.

Langfristig hoffen wir, dass wir über den Blog mehr Transparenz in über das Ausbildungsangebot von PwC gewinnen. Natürlich würden wir uns auch über die eine oder andere Bewerbung freuen, für die unser Blog der Auslöser war.

Erzähl‘ uns einmal etwas zum Auswahlprozess der „Azubi-Blogger“. War es eher schwer oder leicht aktive Blogger zu finden?

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Die Auswahl der Blogger haben wir sehr pragmatisch gelöst. Wir haben die Azubis und DH-Studenten einfach gefragt, wer dazu Lust hat, sich an dem Thema zu beteiligen. Die Bereitschaft hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Anschließend haben wir im Rahmen einer Auswahl dafür gesorgt, dass möglichst viele Ausbildungsberufe repräsentiert sind. Derzeit bloggen zwölf Auszubildende und DH-Studenten.

Wie begleitet Ihr das Bloggerteam bei der Redaktion des Blogs?

Bevor wir mit dem aktiven Bloggen gestartet sind, haben wir einen Kick-Off Workshop durchgeführt. In diesem Workshop wurden inhaltliche, rechtliche und organisatorische Aspekte besprochen. Wir haben uns darauf verständigt, dass zwei Blogger die „Chefredaktion“ inne haben. Die beiden sorgen dafür, dass neue Themen platziert werden und übernehmen auch die Qualitätssicherung der Beiträge. Bei übergeordneten Fragestellungen stehen wir natürlich mit Rat und Tat zur Seite.

Was macht für Dich ein Ausbildungs- oder Karriereblog erfolgreich? Und welche Maßnahmen müssen dafür ergriffen werden?

Für mich gibt es einen wesentlichen Indikator, der über Erfolg oder Misserfolg eines Blogs entscheidet. Es muss regelmäßig guter Content bereitgestellt werden. Des Weiteren ist die Ausrichtung auf ein Thema oder eine Zielgruppe ein wichtiger Aspekt.

Aus diesem Grund ist es wichtig über Strukturen zu verfügen, die nach der Anfangseuphorie dafür sorgen, dass auch anschließend das Thema bei den Bloggern nicht aus den Augen verloren wird.

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Dabei ist die intrinsische Motivation ein wesentlicher Aspekt bei den Bloggern. Aufgrund der geringen Interaktion mit den Lesern, was für Blogs charakteristisch ist, muss man sich über das Schreiben motivieren.

Nun noch ein Blick in die Zukunft. Welche Bedeutung werden Blogs in den kommenden Monaten und Jahren als Bestandteil des Personalmarketingmix bekommen?

Das ist eine schwierige Frage. Immerhin blicken die Blogs schon auf eine lange Historie zurück. Es gab sie schon lange, bevor man anfing über die Begriffe „Web 2.0“ oder „Social Media“ zu sprechen. Hier wird deutlich, dass es schon lange eine Nachfrage nach Blogs gab und immer noch gibt.

Da immer mehr Unternehmen das Thema Social Media für sich entdecken, bin ich mir sicher, dass langfristig auch das Blogangebot kontinuierlich wachsen wird.

Sven, vielen Dank für das Interview und die tiefen Einblicke in das Ausbildungsblogging bei PwC.

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