Attraktivität zieht an! SAP Career bei Triumph

Beim ersten Anblick der Riesenposter der Triumph International Group zur SAP Career Kampagne fiel mir damals vor dem ersten Gespräch mit Lars Brehm, Head of SAP Corporate Competence Center (CCC) / Head of SAP projects, nur die abgedroschene Floskel “Sex sells” ein. Doch im Gespräch und auch im heutigen Interview merkte ich schnell, da steckt eine ausgeklügelte Idee hinter. Doch lesen Sie im Interview mit Dr. Lars Brehm (linkes Bild) und Ingo Sartoris (rechtes Bild), Head of Human Resources Germany, mehr zur Kampagne und weiteren Ansätzen zum zielgruppenorientierten Personalmarketing und Recruitment.

Brehm_Lars Sartoris,Ingo 

Herr Sartoris, erzählen Sie unseren Lesern bitte zuerst etwas zu Ihrem Aufgabengebiet und zur nationalen und internationalen Aufstellung des Arbeitgebers Triumph.

Als Regional Head of HR Region DACH bin ich zusammen mit meinem Team für alle HR-relevanten Themenstellungen der drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortlich.

Insgesamt umfasst die Region mehr als 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über nahezu alle Funktionsbereiche angefangen beim Design und der Produktentwicklung, dem Brandmanagement bis hin zu den produktionsnahen Funktionen, der Logistik dem Bereich Marketing/Vertrieb mit Wholesale und Retail sowie den notwendigen Serviceabteilungen Finanzen/Controlling, IT und Kundenservice.

Unsere zu betreuenden Mitarbeiter sind über insgesamt acht Standorte über die Region DACH verteilt und nehmen je nach Position lokale, regionale oder auch globale Aufgaben war, wie z.B. auch unser globales SAP-Team mit Hauptsitz in München.

Triumph International gehört zu den Global Playern des Wäschemarktes, mit weltweit 36.000 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von 2 Mrd. Schweizer Franken (2011) und einer breitgefächerten Produktpalette, die in über 120 Ländern auf der ganzen Welt verkauft wird, mit den Hauptmarken Triumph®, sloggi®, Valisère® und HOM®. Triumph managt und steuert die gesamte Wertschöpfungskette bei seinen Markenprodukten – vom Entwurf bis zur Distribution und Verkauf in eigenen Stores oder über Partner im Einzelhandel.

Herr Brehm, was genau ist Ihr Aufgabenbereich und wie ist Ihr Team aufgestellt?

Als ‚Head of SAP Corporate Competence Center (CCC) / Head of SAP projects‘ leite ich das SAP CCC hier in München und bin zudem global für die Koordination aller SAP Projekte zuständig. Ein weiterer Teilbereich ist die Festlegung der Projektstandards und Tools.

Das SAP CCC umfaßt am Standort München ca. 90 Mitarbeiter. Zusammen mit unserer Schwesterabteilung, dem Asian Competence Center von ca. 20 Mitarbeitern, sind wir die globale Inhouse-IT-Beratungsabteilung von Triumph International. Wir betreiben eine globale ERP Einführungsinitiative, im Rahmen derer wir standardisierte Geschäftsprozesse für Triumph weltweit definieren, implementieren, betreiben und warten. Dies erfolgt auf Basis von SAP R/3 AFS, APO und BW.

Das CCC umfaßt 15 Teams, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen: von stark technischen Aspekten (SAP Basis / Development) bis hin zur Prozeßberatung und Projektmanagement. Wir nutzen außerdem externe Dienstleister (z.B. einen Outsourcing Partner für unser Rechenzentrum) sowie in geringem Umfang externe SAP Berater.

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Warum haben Sie mit SAP-Career-Triumph eine eigene Karrierewebseite für diesen Bereich aufgebaut?

Dies liegt vor allem daran, dass sich die Kandidaten-Zielgruppe für das SAP CCC stark von anderen Rekrutingszielgruppen für Triumph DACH unterscheidet.

Die Idee hinter der Karrierewebsite ist diese als Landing Page für alle online und offline Aktivitäten im Rahmen eines Crossmedia Verbunds zu etablieren. Darüber hinaus ist diese Karrierewebsite sehr kosteneffizient und paßt zu unserer IT-affinen Zielgruppe.

Wir möchten uns gegenüber der starken Konkurrenz in München wie z.B. BMW, Atos, Accenture, Linde und IBM positionieren und die Karrierewebsite bietet als Selfservice-Informationsplattform vorab für potentielle Interessenten sehr viele Informationen. Sie soll auch transportieren, welche Kultur bei Triumph und im SAP CCC herrscht. Damit nutzen wir den Selbstselektionseffekt potentieller Kandidaten, reduzieren Aufwände in der Selektion und erreichen einen besseren Fit im Recruiting.

Welche Bedeutung wird in Zukunft ein solches zielgruppenorientiertes Personalmarketing und Recruitment auf einem enger werdenden Bewerbermarkt bekommen?

Die Bedeutung wird sichern noch zunehmen. Wir sehen, dass der Markt enger wird und die starke Konkurrenz von anderen Industrie- und Beratungsunternehmen noch zunimmt. Daher sind wir aktuell dabei, die Zielgruppen weiter auszudifferenzieren: zum Beispiel in Praktikanten, Absolventen und Young Professionals, sowie für diese Zielgruppen spezifischere und genauere Maßnahmen zu definieren.

Mit Ihrer CLP-Kampagne am Münchner Flughafen sprachen Sie verstärkt die männlichen SAP-Kandidaten an. Provozieren Sie gerne?

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Die Herausforderung ist, den Dreisprung zwischen unseren attraktiven Produkten, Triumph als Arbeitgeber im Allgemeinen und unsere Abteilung, die SAP Spezialisten sucht, im Speziellen hinzubekommen. Aufmerksamkeit zu erzielen, ist da sicherlich ein notwendiger Schritt.

Auch wenn die Kampagne auf den ersten Blick für eine männliche Zielgruppe konzipiert scheint, haben wir durch die zentrale Platzierung unserer Produkte auch sehr gutes Feedback von Bewerberinnen und von weiblichen Kollegen innerhalb des CCC erhalten. Nebenbei bemerkt: wir haben im SAP CCC einen Frauenanteil von derzeit über 40%.

Natürlich sind unsere attraktiven Produkte schon sehr von Vorteil. Diese helfen, der etwas „gegenstandslosen“ Prozeßberatung und Software-Implementierung einen relevanten, ansprechenden Kontext zu geben.

Wie erfolgreich waren Sie mit Ihrer Recruitingoffensive? Und warum waren Sie damit nur in München aktiv?

Die Initiativen waren durchweg positiv: Wir konnten die Nutzung von externen Personalagenturen signifikant reduzieren. Wir haben hohe Aufmerksamkeit erzielt. Und zusätzlich gab es auch positive Effekte bei den CCC Mitarbeitern durch eine größere Identifikation mit der Abteilung.

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Wir haben uns auf München fokussiert, um vor allem Streuverluste zu minimieren und ein gutes Kosten-/ Nutzenverhältnis zu erzielen. Insgesamt haben wir es geschafft, auch mit einem kleinen Budget, mehrere wahrnehmbare Kampanien zu fahren.

An den Hochschulen treiben Sie es noch etwas bunter. Wie reagieren die Studenten auf die sagen wir einmal „augenauffällige“ Ansprache? Und wie waren die internen Reaktionen auf diese doch eher provokante Kampagne?

Diese wurde fast immer sehr positiv aufgenommen. Auf einigen Hochschul-Jobmessen sorgten wir mit unserem Auftritt natürlich zunächst bei einigen Studenten für „Verwunderung“. Aber das Interesse wurde geweckt. So haben wir beispielsweise auch mehrere Wirtschaftsingenieure direkt von der Hochschule eingestellt.

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Wir haben eine hohe Resonanz bei den Bewerbungen auf Praktikumsplätze — mit sehr vielen internationalen Bewerbern. Zudem erzeugen wir mit den hochschulbezogenen Maßnahmen auch viel Interesse und Besucher für unsere Karrierewebsite.

Die Kampanien so erfolgreich zu gestalten, ist nur möglich durch die sehr gute Unterstützung der anderen beteiligen Abteilungen wie HR, Marketing und PR. Eine gute Abstimmung über alle relevanten Abteilung ist uns daher immer wichtig und erzeugt stets neue, kreative Ideen.

Was können wir in Zukunft aus dem Hause Triumph beim Personalmarketing und Recruitment noch erwarten?

Wir werden für den Bereich CCC unser aktuelles Konzept des Cross Media Verbundes weiter ausbauen: die Karrierewebsite als Landing Page mit den bisherigen und neuen Inhalten sowie den Link darauf aus den anderen Online- und Offline-Aktivitäten. Wir planen aktuell weitere Kampagnen mit spannenden Motiven und nutzen dafür vor allem Großflächenplakate. Zudem prüfen wir neue Kommunikationswege wie Online Werbung, Newsletter Subskription/RSS feeds und Communities für bestimmte Zielgruppen.

Die Lernerfahrungen hieraus werden wir gemeinsam mit HR, Markting und PR analysieren, um diese für die Implementierung von weiteren Employer Branding Aktivitäten in der Region DACH zu nutzen.

Vielen Dank für das Interview und wir freuen uns auf weitere innovative Ansätze zum zielgruppenorientierten Recruitment und Personalmarketing aus dem Hause Triumph.

Comments
3 Responses to “Attraktivität zieht an! SAP Career bei Triumph”
  1. Lars Brehm & Ingo Sartoris sagt:

    Liebe Frau bzw. Lieber Herr Sperling,

    zunächst vielen Dank für Ihren Kommentar und die offenen Worte. Gerne möchten wir die Gelegenheit nutzen, etwas mehr zu unserer Recruiting-Strategie bei Triumph zu sagen.

    Bei der Suche nach geeigneten potentiellen neuen Mitarbeitern für unser Unternehmen und auch für unseren Bereich SAP schauen wir auf eine Vielzahl von Kriterien, die uns für eine erfolgreiche und auch längerfristige Zusammenarbeit wichtig sind. Dies fängt beim persönlichen Fit zu unseren Triumph-Kernkompetenzen an. Weitere Aspekte sind die Besonderheiten eines global agierenden Markenartikelunternehmens und die Tatsache, dass wir ein Familienunternehmen mit mehr als 127 Jahren Erfahrung sind. Natürlich achten wir auch auf das stellenspezifisch notwendige Know-How und die damit verbundenen Anforderungen sowie die seitens Triumph möglichen gehaltlichen Rahmenbedingungen im Abgleich mit den Vorstellungen der Bewerber ein.
    Dieses breite Spektrum von Auswahlkriterien stellt nicht nur uns vor die Herausforderung, die richtige Entscheidung zu treffen, sondern auch die Bewerber, denn dass jeder immer alle Kriterien erfüllt, ist eher unwahrscheinlich. Und hier wägen wir unternehmensseitig ab, was bieten mögliche Bewerber an und welcher „Preis“ muss dafür gezahlt werde. Die Gehalts- oder Konditionenfrage ist nur ein Teil unserer letztendlichen Entscheidung für Bewerber. Themen wie Sprachkompetenz, Mobilität, Internationalität, Fachwissen und wie oben schon gesagt der persönliche Fit sind genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtigere Entscheidungskriterien bei unseren Einstellungen.

    Viele Grüsse,
    Lars Brehm & Ingo Sartoris

  2. J. Sperling sagt:

    Hier wird zwar viel Geld in die Werbung von neuen Mitarbeitern gesteckt, aber qualifizierte Bewerber mit Erfahrung will auch dieses Unternehmen nicht. Was nützen innovative Ideen von oben, wenn unten in der Personalabteilung gute Leute schnell aussortiert werden, weil sie mehr Budget kosten als Uniabsolventen. Da knackst es aber: die verlassen in unserer schnellebigen Zeit das Unternehmen nach wenigen Jahren, um sich weitere Karriereschritte zu ermöglichen. Heute bleibt niemand mehr von der Lehre bis zur Rente. Aber dann kommen ja wieder junge Leute nach und in unserem Jugendwahn wird erhebliches Potential vernachlässigt und verbrannt. Triumph scheint hier keine Ausnahme zu sein… Schade eigentlich.

  3. Eine sehr interessante Idee von Triumph. Angenehm anders zu sein, als alle anderen kann man da nur sagen. Durch solche innovativen Ideen kommt man zu neuen Mitarbeitern, die gleich positiv gegenüber dem neuen Arbeitgeber sind. Somit wird gleichzeitig auch die Mitarbeiterbindung gefördert.

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