Arsch huh, Zäng ussenander – HR-Kommunikation ist noch zu verschlossen

Die letzten Tage werden in der Onlinewelt von Artikeln zu den aktuellsten Trends dominiert. Ob Mode, Beauty oder Frisuren Trends, alle wollen uns zeigen was Neues auf uns zukommen wird. Ebenso stehen Social Media Trends, Technik Trends und Online Marketing Trends hoch im Medienkurs. Auch in der HR-Welt haben wir eine kleine Flutwelle mit guten Trendartikeln. So hat saatkorn Blogger Gero Hesse diese Woche bspw. das Trend Stenogramm ins Leben gerufen. Recruiting Trends von Meta HR, HR-Trends von karriere.at, HR-Technologietrends von SAP, der Jahresrückblick zu HR-Trends von 1000Jobbörsen, Karriere-Trends von Svenja Hofert oder der HR-Report von Hays und IBE, all diese Artikel zeigen uns die neuesten Entwicklungen in der digitalen HR-Welt auf oder zumindest wollen sie dies.

Doch haben wir dabei nicht etwas ganz Wichtiges vergessen. Die PERSONALER! Kommen die bei all den vielen Trends und Entwicklungen überhaupt noch mit?

Daher erst einmal ganz kurz vorab: Wenn wir immer von einem Trend sprechen, sollten wir auch dabei beachten nicht zu kurz greifende Maßnahmen immer wieder als neuen Trend zu deklarieren, sondern vor allem tiefgreifende, nachhaltige Entwicklungen hierbei stärker in unseren Fokus zu setzen. Daher möchte ich in meinem Artikel dieses Mal nicht von Trends, sondern eher von „Hausaufgaben“, die es gilt gemacht zu werden, zu sprechen.

Hausaufgaben der Personaler

1. Im digitalen Personalmarketing werden sich immer mehr die Vermarktungsaktivitäten der bisher teilweise unterschiedlich genutzten Kanäle „social“, „local“ und „mobile“ vereinigen (müssen). „SoLoMo“ wird uns daher in der täglichen HR-Praxis immer stärker konzeptionell und operativ beschäftigen. Der Personaler wird somit zum SoLoMo-Vermarkter.

2. Eine weitere wichtige Hausaufgabe für erfolgreiche Arbeitgeber wird das Branding werden müssen. Und hier wird nicht nur das Employer Branding stärker in den Fokus rücken, sondern beispielsweise auch das Location Branding zur besseren Stärkung der Marke eines Arbeitgeberstandortes oder einer ganzen Region. Ebenso wird das Job Branding für einzelne Vakanzen oder für Jobgruppen, wie Ausbildungsbereiche, eine größere Rolle im Aufgabenbereichen der digitalen Personalmarketeers spielen.

3. Personalmarketing und Recruitiment werden in Zukunft noch enger „zusammenrücken“. Die Aufgabenfelder überschneiden sich an vielen Stellen und daher sollten Personaler das aktive Recruitment im digitalen Zeitalter stärker mit dem Personalmarketing verzahnen.

 

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Modifiziertes Bild von © Nomad_Soul – Fotolia.com

4. Eine wesentlichere Rolle in den kommenden Jahren wird für mich die Kommunikation oder konkreter die HR-Kommunikation einnehmen müssen. Viele HR-Aktivitäten verblassen zu schnell, da häufig die Kommunikationskultur und Kommunikationspolitik der Unternehmen noch nicht das digitale Zeitalter erreicht hat. Hier gilt es sehr schnell die nötigen Anpassungen bei der in- und externen HR-Kommunikationsstrategie anzugehen, um auch „SoLoMo“ auch wirklich leben zu können.

Um es abschließend mit der seit 1992 aktiven und absolut zu empfehlenden Kölner „Arsch huh, Zäng ussenander“ Initiative (ich war übrigens im November 1992 live auf dem Kölner Chlodwigplatz beim Konzert dabei gewesen) für mehr Zivilcourage und eine menschenfreundliche Gesellschaft zu halten, gebe ich allen Unternehmen mit auf den Weg nehmt den „Arsch huh” und macht die “Zäng ussenander“. Bewegt Euch in den Unternehmen und spricht mehr mit Mitarbeitern und Interessierten auf dem Bewerbermarkt. Und wenn dies auch noch zu einem wirklichen HR-Trend, einer nachhaltigen Entwicklung, führt, werden wir viele positive und interessante Herausforderungen im Personalmarketing und Recruitment vor uns haben.

Comments
4 Responses to “Arsch huh, Zäng ussenander – HR-Kommunikation ist noch zu verschlossen”
  1. Hallo Lutz,

    wahre Worte. Wer immer nur Trends hinterherjagt, wird es vermutlich in keiner Disziplin richtig bringen. Die Trends sind im Zweifel immer „schneller“. Daher denke ich, dass es für Personaler weniger darum geht auf alle Themen und Trends aufzuspringen, sondern eher ihre Rolle und ihr Aufgaben-Setting neu zu definieren. Deine Vorschläge hier sind dazu m.E. hilfreich.
    Grüße, Christoph

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  1. […] Altmann: Wie ich schon in meinem aktuellen Artikel „Arsch huh, Zäng ussenander“ geschildert, geht es mir hierbei weniger darum weitere Trends aufzuzeigen, als viel mehr darum […]

  2. […] Altmann: Wie ich schon in meinem aktuellen Artikel „Arsch huh, Zäng ussenander“ geschildert, geht es mir hierbei weniger darum weitere Trends aufzuzeigen, als viel mehr darum […]

  3. […] auf einer Zugfahrt oder auf einer Karrieremesse zusammen und tauschen sich persönlich aus. Ja, sie stehen wirklich auf und bringen die Zähne auseinander. Mitarbeiter agieren als Arbeitgeberbotschafter auf eine ungezwungene Art und Weise. Ein für mich […]



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