Arbeitgebermarke – wie wichtig ist sie …

Heute geht der Artikel von gestern weiter. Der Fokus liegt auf der Arbeitgebermarke im Zusammenhang zur Feedbackkultur.

Arbeitergebermarke – wie wichtig ist sie den Unternehmen?

Anika Rabe hat sich in Ihrer Diplomarbeit ganz besonders dafür interessiert, wie die Unternehmen ihr Arbeitgeberimage sehen und was sie dafür tun.

Langsam erkennen die Unternehmen, wie wichtig virales Marketing ist: Was Herr Müller Frau Maier von nebenan erzählt, verbreitet sich eben wie ein Lauffeuer. Und im Web geht’s umso schneller. Aber nicht immer sind die transportieren Inhalte im Sinne des Unternehmens. Daher setzen pfiffige Unternehmen auf Aktion statt Reaktion. Nur wer sich dort präsentiert, wo potentielle Kandidaten unterwegs sind, kann sein Image beeinflussen. Und potentielle Kandidaten bewegen sich heute mehr und mehr im Internet. Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu gewinnen
durch die Entwicklungen des Web 2.0 vermehrt an Bedeutung. Rund ein Drittel der befragten kleineren Unternehmen nutzt diese Chance bereits durch aktive Beteiligung.

Aber auch die, die noch nicht aktiv sind, haben erkannt, dass solche Methoden für die Zukunft interessant sind. Laut Umfrageergebnis sind es die eher kleineren Unternehmen, die verstärkt auf das Web 2.0 setzen. Die Studie zeigt, dass knapp die Hälfte der Unternehmen dieses Medium aktiv nutzt oder bereits konkrete Ideen für eine zukünftige Nutzung hat. Die größeren Unternehmen sind den Ergebnissen zufolge zögerlich. Sie vertrauen oftmals noch auf ihren Namen und das damit verbundene Image. Die aktive Stärkung des Arbeitgeberimages haben jedoch viele bereits als Chance erkannt. Sie geben an, zukünftig verstärkt Methoden des Web 2.0 im Bereich einzusetzen um ein positives Image aufzubauen.

Anika  hat vor Beginn der Studie mit einem anderen Ergebnis gerechnet: „Ich hätte erwartet, dass eher die großen Firmen bereits aktiv das Web 2.0 für sich nutzen. Sie haben die Ressourcen, um neue Methoden im Bereich Recruiting zu testen.“ Die Umfrageergebnisse sprechen eine andere Sprache. Offensichtlich haben sich bei den kleineren Unternehmen die Methoden des Web 2.0 bereits etabliert. Insgesamt sind die Kostenstrukturen für Personalmarketing im Internet geringer. Methoden des Web 2.0 können deutlich effizienter eingesetzt werden und erreichen eine größere Zielgruppe.

Ob Social- oder Business-Networks wie Facebook oder XING, Pod- und Videocasts, Blogs – die Möglichkeiten, die das Internet bietet, sind vielfältig. Die kleineren Unternehmen setzen größtenteils auf Networks. Immerhin ein Drittel gibt an, bereits bei Arbeitgeberportalen aktiv teilzunehmen. Die größeren Unternehmen nutzen diese Chance laut Umfrage seltener. Sie setzen vorrangig sowohl Networks als auch Pod- und Videocasts als Recruiting-Strategien ein.

Die Ergebnisse der Studie haben uns teilweise überrascht. Zwar ist eine Studie im Rahmen einer Diplomarbeit nicht zwingend repräsentativ, aber gerade die unerwarteten Ergebnisse zeigen, dass sich ein Wandel im Bereich Recruiting schon vollzogen hat. Hin zur verstärkten Nutzung von Methoden des Web 2.0. Selbst kleinere Unternehmen, denen oftmals weniger Ressourcen im Bereich Recruiting zur Verfügung stehen, bewegen sich bereits aktiv im Internet.

Die Möglichkeiten im Onlinebereich sind heute schon vielfältig. In Zukunft werden wir noch mehr Möglichkeiten für das Recruitment dazu gewinnen. Das Internet bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen für alle Unternehmen. Dabei dürfen die Firmen, besonders die schnellen, weborientierten, nicht vergessen ihre Hausaufgaben im Bewerbermanagement zu machen. Der persönliche Kontakt zu den Kandidaten und die zeitnahe Bearbeitung der Bewerbungen finden immer noch größtenteils in der Offlinewelt statt. Diese wichtigen Punkte werden auch weiterhin ein Qualitätsmerkmal der Unternehmen bleiben. Dennoch scheinen die Mechanismen des Web 2.0 zu greifen. Es bleibt spannend, was die Welt des Internet zukünftig im Bereich Recruiting noch bereithält.

Die Ergebnisse der Diplomarbeit gibt es hier zum Nachlesen.

Sonnige Grüße

Lutz Altmann

Comments
2 Responses to “Arbeitgebermarke – wie wichtig ist sie …”
  1. Jörg Herzig sagt:

    Durch mehrere Artikel in der „Brand Eins“-Ausgabe zum Thema PR/Kommunikation Anfang des Jahres ist mir aufgefallen, wie hoch die Einflussnahme von Außenstehenden auf ein Unternehmen und damit seine Marke ist. Im negantiven Fall kann sich das soweit auswirken, dass auch das Personalmarketing sich sehr schwer tut, das Unternehmen als guten Arbeitgeber dar zu stellen und die Leser davon zu überzeugen – auch wenn es der Wahrheit entspricht. Denn wenn in entscheidenden Momenten die PR versagt, kann der Ruf eines Unternehmens sehr schnell nachhaltig geschädigt werden.

    Deswegen finde ich es immer noch weitaus wichtiger, Bewerbern einen sehr guten Service im Recruitingprozess zu bieten. Denn das ist das beste Personalmarketing, das man aus meiner Sicht machen kann.

    Grüße,
    Jörg

  2. Der Einzug von neuen Methoden ist nicht aufzuhalten. Denn der Kosten-Nutzen Aspekt von Web 2.0 im Recruiting ist nicht von der Hand zu weisen. Die kleineren Unternehmen, die im Großen und Ganzen sorgfälltiger wirtschaften (müssen), erkennen das zu erst und setzen die Erkenntnisse zügig und unbürokratisch um.

    Bei den Großen, kann der Einzug von Web 2.0 dazu führen, dass bestehende Strukturen und Prozesse (in den Personalabteilungen) hinterfragt werden müssten, was sicherlich nicht allen schmeckt. Vorstellbar, dass der Fortschritt künstlich verzögert wird.

    Schöne Grüße aus Hamburg

    Alexander

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