Arbeitgeber-Ranking 2009

Kürzlich hat die Wirtschaftswoche das aktuelle Arbeitgeber-Ranking vorgestellt. Was die Redaktion überraschte: Trotz Krise belegten die deutschen Autokonzerne Plätze unter den Top-10.

Wirklich überraschend erscheint es allerdings nicht, dass viele Top-Marken Kandidaten weiterhin locken. Unternehmen, die von einer bekannten Marke profitieren, können diese Anziehungskraft (noch) auf Ihr Image als Arbeitgeber übertragen. Der Ruf eines Unternehmens ist, wie die Beispiele der Automobilhersteller zeigen weniger entscheidend als die „attraktiven und spannenden“ Produkte, die die Unternehmen produzieren. Somit landen BMW, Audi und Porsche trotz Krise in den Top-3.

Was aber ist den jungen Arbeitnehmern im Jahr 2009 noch wichtig? Nicht nur die Produkte sind wichtig, sondern in großem Ausmaß auch die Möglichkeit der Vereinbarung von Job und Privatleben. Viel wichtiger als die schnelle Karriere ist heute die Work-Life-Balance: Rund 49 Prozent geben dies als ihr größtes berufliches Ziel an. Auch hier liegen die Automobilkonzerne vorn, denn so bietet beispielsweise BMW zig verschiedene Arbeitszeitmodelle und Sabbatical-Angbote an.

Lediglich Daimler und Opel gehören zu den „Verlierern“ unter den Autobauern. In keiner Kategorie schaffte es Daimler und die Top-5 und die Tendenz geht noch weiter bergab. Sicherlich trugen in diesem Fall auch die Schlagezeilen zum zu denBluttests von Bewebern nicht positiv bei. Aber genau dies zeigt, wie wichtig dann ein gutes Employer Branding und Employer-PR ist.

Immerhin auch rund 35 Prozent der befragten Arbeitnehmer sprechen der Jobsicherheit die größte Bedeutung zu. Das sind rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Kaum verwunderlich in der momentanen wirtschaftlichen Lage. Hier konnte sicherlich die Deutsche Lufthansa punkten, die dieses Jahr im Ranking hoch geklettert ist (Platz 14). Denn es hat die Runde gemacht, dass der Konzern für die Töchter Systems und Technik Ingenieure und Informatiker sucht. Und trotz Krise sind die Belegschaftszahlen stabil.

Stark im Ranking verloren haben in diesem Jahr die Computer- und Softwareunternehmen. So rutschte beispielsweise SAP bei den Wirtschaftswissenschaftlern vom 8. auf den 20. Rang. Noch schlimmer traf es Microsoft: Der Konzern stürzte vom 13. auf den 35. Platz. Und dass, obwohl man gemeinhin annimmt, dass die Computer- und Softwarebranche bei jüngeren Arbeitnehmern tendenziell sehr beliebt ist. Über das Ranking sollten sich die Konzerne also schnellstmöglich Gedanken machen und durch entsprechende Maßnahmen der Tendenz entgegenwirken.

Hier die „Besten“:

1. BMW

2. Audi

3. Porsche

4. Google

5. Lufthansa

Es bleibt also für alle übrigen Unternehmen einiges zu tun, um bei den jungen Arbeitnehmern wieder zu punkten. Mit entsprechenden Programmen in der Personalentwicklung, müssen sicherlich die Strukturen innerhalb der Unternehmen verbessert werden. Aber es gilt: Nur wer die Vorzüge des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber auch nach Aussen trägt, kann in den Rankings vordere Plätze belegen.

In jedem Fall sollten die größsten beruflichen Ziele der Arbeitnehmer, und somit die Anforderungen an den (Wunsch-)Arbeitgeber ernst genommen werden.

Die größten beruflichen Ziele (in Prozent):

1. Work-Life-Balance (48,4)

2. Intellektuelle Herausforderung (42,1)

3. Personalverantwortung (41,6)

4. Jobsicherheit (35,1)

5. Kreativität (24,3)

6. Unabhängigkeit (22,9)

7. Expertenwissen (18,0)

8. Auslandserfahrung (16,5)

9. Sinnhaftigkeit (9,6)

Also: Personalmarketing ist und bleibt ein wichtiges Thema. Und es wird sich weiterhin wandeln in den nächsten Jahren. Interessant ist im Zusammenhang mit dem Ranking auch der Artikel „Rede mit uns“ aus der Wirtschaftswoche: Hier geht der Autor darauf ein, dass DAS Paradebeispiel in Sachen Social Media-Personalmarketing Bertelsmann im aktuellen Ranking stark verloren hat: Der Konzern rutschte innerhalb der letzten vier Jahre von Platz 24 auf Platz 39. Porsche hingegen twittert gar nicht und hat auch keine Facebook Seite für Bewerber. Noch nicht.

Auch wenn die Auswirkungen der Social Media Maßnahmen der in diesem Bereich aktiven Unternehmen sich NOCH nicht im Arbeitgeber-Ranking niederschlagen: Die Unternehmen merken bereits die positiven Resonanzen. Der direkte Kontakt mit den Bwerbern erhöht deren Qualität und in Zukunft werden auch andere Unternehmen nicht umhin kommen. Auch Porsche hat sich nun bereits einen Account gesichert.

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