1&1 CodeCaching – Such‘ Dir die IT’ler

Das Recruiting von IT’lern wird immer wieder als eine sehr große Herausforderung empfunden. Daher werden erfolgreiche Recruiting-Kampagnen immer wieder gerne gesucht. Heute stellen wir Ihnen daher die CodeCaching Kampagne von 1&1, einem Unternehmen der United Internet Gruppe, vor. Hierzu haben wir Rüdiger Becker von 1&1 für ein Interview gewinnen können.

 

Rüdiger Becker_Head of HR Marketing & Resourcing_1&1 Internet AG

Herr Becker, geben Sie unseren Lesern zuerst einmal einen Einblick zu Ihrem Aufgabengebiet und zu 1&1 speziell am Standort München.

Bei 1&1 verantworte ich die Bereiche Personalmarketing und Resourcing. Zusammen mit meinem Team arbeite ich an der Weiterentwicklung unserer Arbeitgebermarke und sorge zum Beispiel dafür, dass wir für die zu besetzenden Stellen die passenden Talente finden und sie während des Bewerbungsprozesses optimal betreuen.

Erst vor wenigen Wochen haben wir in München den Standort gewechselt und neue Büroräume direkt am Olympiapark bezogen. Damit sind wir auch räumlich für zukünftiges Wachstum gerüstet. Momentan beschäftigen wir in München etwa 320 Mitarbeiter – Tendenz steigend. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort betreuen insbesondere unsere E-Mail-Portale WEB.DE und GMX sowie die Themen Mobile- und App-Entwicklung und Online-Marketing.

   

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Mit der CodeCaching-Aktion sprechen Sie bei 1&1 IT-Spezialisten an. Wie schätzen Sie denn den Bewerbermarkt für IT’ler derzeit ein? Wie wird sich dieser in Zukunft verändern?

IT-Spezialisten sind im Moment sehr stark nachgefragt. Dieser Trend wird sich auch auf absehbare nicht umkehren. Im Gegenteil: Der Wettbewerb um die besten IT-Köpfe wird in Zukunft noch intensiver geführt werden. Dabei stehen wir als IT- und Telekommunikationsunternehmen im Werben um Talente nicht nur in Konkurrenz zu anderen großen Konzernen unserer Branche. Auch Automobilhersteller, Pharmaunternehmen oder Versicherungsgesellschaften benötigen heutzutage immer mehr IT-Spezialisten, die komplexe Systeme aufbauen und betreiben können. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass wir unsere Stärken als Arbeitgeber auch durch ungewöhnliche Aktionen herausstellen und mit kreativen Maßnahmen wie dem 1&1 CodeCaching potenzielle Bewerber auf uns aufmerksam machen.

 

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Wie läuft die CodeCaching Aktion genau ab und wie wird bisher die dazugehörige App genutzt?

Nach dem Download der App für Android oder iOS müssen sich die Teilnehmer für eine von vier Routen entscheiden: Java, Android, Frontend oder Systemadministration. Nach dieser Wahl erhalten sie Fragen zu den entsprechenden Themengebieten, die sie richtig beantworten müssen. Gelingt ihnen das, öffnet sich nach jeder Frage eine Karte, auf der eine Markierung angezeigt wird. Dort befindet sich beispielsweise ein Café, eine angesagte Kneipe oder ein Kino, wo die Teilnehmer einen QR-Code einscannen müssen und dafür eine Belohnung erhalten. Die besten Teilnehmer laden wir im Anschluss an die Aktion zur CodeCaching-Nacht ein, wo sie zusammen mit uns und Kollegen aus den Fachabteilungen feiern und sich über die Arbeit bei 1&1 informieren können.

Mit dieser Recruiting-Aktion möchten Sie vom Studenten über den Absolventen bis hin zum IT-Professional erreichen. Wie gelingt es Ihnen mit solchen Aktionen alle Zielgruppen zu erreichen?

Die primäre Zielgruppe unserer CodeCaching-Aktion sind Studierende und Absolventen. Diese erreichen wir insbesondere über die direkte Kommunikation an Hochschulen und über die Ansprache in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+, LinkedIn oder Xing. Über lokale Netzwerke wie beispielsweise Linux-Usergroups oder Business Networks, oder in Foren etwa für Informatiker und IT-Interessierte, können wir auch mit erfahrenen IT-Spezialisten in Kontakt treten. Wichtig ist hier, die eigenen Mitarbeiter aus den Fachbereichen einzubinden, um zu erfahren, auf welchen Plattformen und in welchen Kreisen sich potenzielle neue Mitarbeiter bewegen.

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Speziell die Zielgruppe der IT-Profis soll schwierig(er) zu erreichen sein. Wie bekommen Sie den Mitmachfaktor hier hin?

Wir sprechen zunächst mit unseren eigenen Mitarbeitern. Wir Personaler haben die Expertise im Personalmarketing, unsere Kolleginnen und Kollegen in den Fachbereichen haben die IT-Expertise und wissen, wie ein IT-Profi tickt und wie er angesprochen werden möchte. Indem wir uns mit den Fachbereichen austauschen und Feedback zu den Kampagnen-Ideen einholen, können wir schon in der Planung und Konzeption auf die tatsächlichen Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen eingehen. Speziell bei spielerischen Aktionen wie dem CodeCaching haben wir bemerkt, dass regelmäßig auch Professionals mit einigen Jahren Berufserfahrung teilnehmen. Fachliche Themen spielerisch zu verfolgen – das ist unsere Erfahrung – ist gerade im IT-Bereich vor allem eine Frage der Leidenschaft.

Sie haben in der Vergangenheit mit „Catch the Job“, „IT-Geocaching“ oder der „Nerd-Night“ schon andere Recruiting-Aktionen durchgeführt. Erzählen Sie uns ein wenig zu den Aktionen? Und wie waren Ihre Erfahrungen gewesen?

Bei Catch-the-Job in Karlsruhe oder Web-on-Wheels in Berlin touren Studierende einen Tag lang mit Bussen durch die Stadt und besuchen verschiedene Arbeitgeber insbesondere aus der IT-Branche. Dort können sie das Unternehmen außerhalb von Hochschulveranstaltungen und Karrieremessen kennenlernen und mit Mitarbeitern aus der Personalabteilung, vielmehr noch mit Vertretern aus den Fachbereichen ins Gespräch kommen. So erfahren sie zum Beispiel aus erster Hand, wie die Teams arbeiten und welche Technologien dabei eingesetzt werden. Dass wir darüber hinaus in diesem Rahmen auch über Einstiegsmöglichkeiten und Karriereperspektiven informieren können, ist ein positiver Nebenaspekt. Im Mittelpunkt stehen aber ganz klar das gegenseitige Kennenlernen und der Dialog. Allein bei der letztjährigen Catch-the-Job-Aktion in Karlsruhe haben uns an einem Tag mehr als 100 Studierende besucht, beim CodeCaching 2012 waren es mehr als 600 Teilnehmer. Das zeigt, dass solche Formate sehr gut angenommen werden.

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Wie wird sich speziell das Recruiting von IT’lern in den kommenden Jahren aus Ihrer Sicht verändern? Welche weiteren Tools, wie etwa Microsites oder Blogs, setzen Sie schon ein?

Ich glaube, wir werden auch in den kommenden Jahren weiter auf einen Mix aus klassischen Recruiting-Methoden wie Stellenanzeigen und Messebesuchen und interaktiven, dialogorientieren Maßnahmen setzen. Dabei wird aber zum Beispiel der Kommunikation und Interaktion in sozialen Netzwerken mehr Bedeutung zukommen. Bei 1&1 nutzen wir heute beispielsweise Facebook, Twitter und Xing sowie unser Corporate-Blog, um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten und Themen wie Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten vorzustellen. Grundsätzlich muss die gesamte Kommunikation dabei transparent, authentisch und konsistent sein. Der Bewerber muss sich ein klares Bild vom Unternehmen, seiner Kultur und Arbeitsweise sowie dem Umgang der Mitarbeiter untereinander machen können. Heute haben wir im Recruiting kaum noch die asymmetrische Sender-Empfänger-Kommunikation, sondern vielmehr einen symmetrischen, dialogorientierten Austausch zwischen dem Unternehmen auf der einen sowie potenziellen Bewerbern auf der anderen Seite.

 

Herr Becker, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg beim “Aufspüren” der IT’ler.

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