Interview mit Anne Foerges von der Medtronic GmbH
Heute ist Frau Anne Foerges bei uns im Interview, sie arbeitet bei der Medtronic GmbH als Talent Acquisition Specialist, in Ihren Aufgabenbereich fällt das Personalmarketing, das Employer Branding sowie die Aktivitäten im Bereich Social Media.
Frau Foerges, da Sie z. B. mit einer Facebook Page aktiv sind ist unseren Lesern Medtronic schon ein Begriff. Erzählen Sie uns doch zu Beginn noch einmal, wer die Medtronic GmbH ist und wie Ihre Mitarbeiter in ihrem Job anderen Menschen helfen können.
Ursprünglich kommen wir aus Minneapolis, wo unser Gründer vor gut 60 Jahren in seiner Garage den ersten implantierbaren Herzschrittmacher entwickelt hat. Seitdem ist Medtronic stark gewachsen und aus der Garage wurden große Produktionsstätten. Inzwischen gibt es etwa 40.000 Medtronauten weltweit.
Wie können wir anderen Menschen helfen? Jeden Tag unterstützen unsere Mitarbeiter Ärzte bei Implantationen im OP, helfen Patienten am Telefon oder entwickeln neue Produkte. Darüber hinaus ist Medtronic sozial sehr engagiert. An Freiwilligentagen oder bei unserer jährlichen TransAlp Radtour, bei der wir Geld für die Bundesverband herzkranker Kinder e.V. „erradeln“, können also auch Mitarbeiter unsere „Mission“ leben, die nicht jeden Tag im OP stehen. Das schweißt zusammen!
Auf Ihrer Karrierewebseite heißt es: „Unsere Arbeit verändert Leben. Jedes Jahr profitieren fast sechs Millionen Menschen von unseren Therapien.“ Sie zeigen dadurch Ihren (potenziellen) Mitarbeiter, den Medtronauten, schneller als andere einen möglichen erweiterten Sinn der eigenen Arbeit. Wird dies insbesondere bei der Innovationsstärke Ihres Unternehmens spürbar? Ziehen Sie dadurch andere Menschen mit mehr Lust auf den Job an?
Das Ziel „Schmerzen lindern, Gesundheit wieder herstellen und Leben verlängern“ treibt alle Medtronauten an. Das äußert sich auch in Stolz der Mitarbeiter auf unsere Produkte. Das spürt man täglich: die Mitarbeiter stehen hinter den Produkten von Medtronic und erzählen gerne davon. Das merken auch Bewerber, wenn Sie uns kennenlernen. Und klar, ist es schön sagen zu können: ich tue etwas Sinnvolles mit meiner Zeit.
Natürlich „beflügelt“ das auch unsere Kollegen in Forschung und Entwicklung und wirkt sich so auf die Innovationskraft aus. Die Verbesserung unserer Produkte hat unmittelbare Auswirkung auf die Patientenversorgung. Ein Teil davon zu sein, ist ein tolles Gefühl.
Sie sind/waren bei verschiedenen Wettbewerben zur Messung der Arbeitgeberattraktivität aktiv. So wurden Sie gerade erst mit dem 5. Platz bei Great Place to work ausgezeichnet. Wie setzen Sie solche Wettbewerbe bei der Suche nach neuen Medtronauten ein?
Wir waren in diesem Jahr das einzige Medizintechnikunternehmen, dass bei Great Place to Work teilgenommen hat – und das auch noch sehr erfolgreich. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Unternehmen der Branche. Viele Mitarbeiter erzählen Bekannten und Freunden davon. Unser „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ Programm ist sicher auch deswegen so erfolgreich!
Auch extern ist Great Place to Work immer Teil unserer Kommunikation. Das Logo auf unseren Medien (Stellen- und Imageanzeigen, Homepage, Social Media Plattformen) ist unübersehbar. Und wir weisen in Bewerbungsgesprächen und auf Messen gezielt darauf hin.
Sie sind wie oben geschrieben auch auf Facebook aktiv. Wie kam es zu der Entscheidung und wie ist die bisherige interne und externe Resonanz auf Ihre Facebook-Aktivitäten?
Vor gut zwei Jahren haben wir unsere „Werde Medtronaut“ Personalmarketing Kampagne entwickelt. Natürlich kam da auch die Diskussion auf, welche Medien wir in Zukunft nutzen wollen. Los ging es mit einem kununu Profil. Unsere Facebookseite war dann im April 2011 online.
Für uns ein echtes Experiment, da wir nicht genau wussten, was uns erwartet. Inzwischen merken wir, dass wir uns langsam „eingrooven“ und uns mit dem Medium wohlfühlen. Die Resonanz ist durchweg positiv. Wir haben einige sehr aktive interne und externe Follower, die die Plattform nutzen, um mit uns in Dialog zu treten.
Wie setzen Sie Facebook, kununu und XING vorrangig ein? Zur Steigerung der Bekanntheit und des Image oder ggf. auch schon zum Active Sourcing?
Für uns sind Facebook, kununu und Co erstmal Plattformen zur Imagesteigerung. Daher ist zum Beispiel Facebook auch keine reine Karriere Seite. Es geht neben Jobangeboten eben auch darum, Medtronic als Unternehmen mit vielen spannenden Produkten und Menschen kennenzulernen. Der Mix macht’s. Wenn dadurch dann Bewerbungen generiert werden, ist das natürlich toll!
Eine richtige Active Sourcing Strategie haben wir übrigens noch nicht. Mal sehen, was sich da in nächster Zeit tun wird!
In den vergangenen (EM-)Wochen haben wir gemeinsam ein zweisprachiges EM-Tippspiel auf der Facebook Fanpage umgesetzt. Nun gibt es immer wieder einige Kritiker, die solche Gewinn- oder Tippspiele auf Facebook Karrierefanpages „verpönen“. Warum haben Sie sich trotzdem für ein Tippspiel entschieden? Und wie war nun die Resonanz auf Ihr Tippspiel?
Bei Medtronic ist Fußball immer ein großes Thema. Wir haben einen eigenen Kicker Bereich in der Kantine und es gibt jährlich einen Medtronic Euro Cup, bei dem Mannschaften aus allen europäischen Medtronic Niederlassungen mitmachen. Da wir noch mehr Medtronic Mitarbeiter auf unsere Facebookseite aufmerksam machen wollten, haben wir uns überlegt, ein EM-Tippspiel als Aufhänger für eine größere Kampagne zu nutzen. Das hat sehr gut geklappt. Innerhalb kürzester Zeit war das Tippspiel Thema Nr. 1 im Büro und etwa 200 neue Fans waren dazugekommen (von denen übrigens fast alle geblieben sind). Die Resonanz war auch super. Einen Tag nach Ende des Tippspiels kamen schon erste Anfragen, ob es auch zur WM 2014 wieder ein Tippspiel geben wird.
Fazit: für unseren Zweck war das Tippspiel genau richtig. Es hat für gute Stimmung im Unternehmen gesorgt, die nicht aufgesetzt war! Das merken natürlich auch unsere externen Fans.
Was gehört aus Ihrer Sicht zu einer guten Online HR-Kommunikation in Sozialen Netzwerken?
Klar gibt es einige Regeln, die man beachten sollte, wie etwa die richtige Uhrzeit der Posts und viel mit visuellen Inhalten zu arbeiten. Aber wirklich wichtig sind Leuten, die für das Thema Web und Social Media brennen und sich auch privat dafür begeistern. Wir haben das Glück, dass wir ein sehr engagiertes Team für das Thema haben. Nur so wird Kommunikation zum Erlebnis.
Mit vielen Personen betreuen Sie die Social Media Auftritte von Medtronic?
Das ist ganz unterschiedlich. Die Facebookseite betreuen meistens aktiv 2-3 Personen. Da einige unserer Azubis mitmachen und die nicht immer im Haus sind, wechselt das Team aber regelmäßig. Wir suchen momentan allerdings „Nachwuchs“ für unser Social Media Team, weil wir in den nächsten Monaten noch aktiver werden wollen.
Und zu guter Letzt. Was können wir von den „Medtronauten“ in den kommenden Monaten noch Spannendes erwarten?
Eine ganze Menge hoffentlich! Wir planen gerade einen Mitarbeiterblog, arbeiten an einem neuen Recruiting Video, sowie an einem Flickr und Youtube Kanal und es wird einen Relaunch der Karriereseite geben. Viele spannende Themen, auf die ich mich sehr freue!
Frau Foerges wir bedanken uns für das Interview.
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[…] Kunden waren mit den erzielten Ergebnissen mit den Tippspielen sehr zufrieden, wie auch das Interview mit Anne Foerges von Medtronic […]