BigFM und „Errate meinen Job“ pushen BASF
Heute schauen wir uns mal wieder die aktuelle Entwicklung des Social Media Personalmarketings bei einem der führenden Unternehmen Deutschlands an. BASF – The Chemical Company. Hierzu haben wir Simone Weber-Korol, Head of European Recruiting Policies & Programs bei BASF SE interviewt.
Frau Weber-Korol, bei der Recherche bin ich zuerst auf die Webseiten von BASF in Deutschland gestoßen. Erst im zweiten Schritt bin ich hier „richtig gelandet“. Warum gibt es noch beide Seiten? Und irritiert dies mögliche Bewerber nicht?
Eine eigene BASF Webseite für Deutschland erleichtert den Einstieg für deutschsprachige Zielgruppen aus Deutschland. Ein Link führt direkt zu unseren globalen Karriereseiten, d.h. unseren Bewerbern und Bewerberinnen stehen die gleichen Inhalte zur Verfügung.
In der aktuellen Karriere-Kampagne zeigen Sie bei BASF Mitarbeiter in privaten Situationen. Mich persönlich haben die Bandaufnahmen gut gefallen. Wie kam es zu der Idee und wie ist die Umsetzung intern bei den Mitarbeitern und Führungskräften angekommen?
In unserer aktuellen Kampagne zeigen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im beruflichen Umfeld und in Arbeitssituationen. Wir haben Image-Motive für alle unsere Zielgruppen (Naturwissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler, Ingenieure, Produktionsmitarbeiter und Studenten), die die Personen meist in Arbeitssituationen zeigt. Unsere Azubi-Kampagne soll das Lebensgefühl junger Menschen vermitteln und zeigt diese aus diesem Grund in eher privaten Situationen.
Daneben gibt es unsere globalen Motive, die einzelne BASF-Mitarbeiter/innen und ihren besonderen Beitrag für BASF und für die Gesellschaft herausstellen.
Das Band-Motiv zeigt keine reale Band, sondern ist ein Sinnbild dafür, wie bei uns verschiedene Menschen und Berufe harmonisch zusammenwirken und ein großes Ganzes bilden – die Vielfalt der Berufe, Hintergründe der Personen und Aufgaben ist das, was die BASF ausmacht.
Alle Motive sind hier zu finden.
Dazu haben wir die guess my job – Aktion auf Facebook (2011), sowie Filme über Berufseinsteiger bei BASF (2010, zu finden auf unseren Karriereseiten und diverse andere Aktionen und Werbematerialien.
Alle unsere Aktionen kamen bei Führungskräften und Mitarbeitern sehr gut an, da sie sehr authentisch sind und wir nur wirkliche BASF-Mitarbeiter ablichten.
Sie haben sich für Karriereauftritte bei Twitter und Facebook entschieden. Warum haben Sie sich ausgerechnet für diese beiden Netzwerke entschieden?
Wir sind ebenso bei XING und LinkedIn mit einem Profil vertreten. Facebook erlaubt uns allerdings die größte Interaktion und die größte Reichweite.
Die Facebook-Aktion „Errate meinen Job“ errang zum Ende des letzten Jahres eine gewisse mediale Aufmerksamkeit. Auch bei den Fanzahlen machte sich dies bemerkbar. Woran machen Sie letztendlich den möglichen Erfolg solcher Aktionen fest?
Fanzahlen sind sicher ein Aspekt, aber wichtig ist uns, dass unsere Fans auch nach der Aktion geblieben sind – und dass wir auch bei anderen Themen seitdem eine höhere Interaktivität auf Facebook haben.
Bei Facebook ist die Fanzahl bei der Facebook Karrierefanpage allein am 07. März diesen Jahres um 1.595 Fans gewachsen. Auf der Timeline lasen wir etwas von einer Radioaktion bei BigFM. Was war denn der genaue Grund für dieses rasante Fanwachstum genau an diesem Tag?
Facebook Fanzahlen und Fanwachstum im Zeitraum 01.01. – 19.04.2012
Bei BigFM wurde Radiowerbung für Azubis geschaltet, auch mit Beiträgen von BASF. Wir denken, dass danach viele Schüler als Fans dazu gekommen sind (zu dieser Zeit gab es die Facebook-Seite BASF Ausbildung noch nicht!).
Welche Themen bedienen sie vorrangig auf Twitter und Facebook? Und treten Sie dabei auch schon mit den potenziellen Kandidaten in einen Dialog?
Auf Twitter posten wir News und Stellenanzeigen. Auf Facebook berichten wir auch über Events und es gibt sehr viel Dialog mit potenziellen Kandidaten oder Bewerbern, allerdings sprechen wir niemanden an, sondern antworten auf Anfragen, posten interessante News – Facebook ist für uns in erster Linie ein Employer Branding Tool, kein Rekrutierungstool.
Machen sich ihre Online-Aktivitäten im Personalmarketing schon positiv auf die quanti- und qualitativen Recruitingzahlen bemerkbar?
Unsere Online-Aktivitäten machen sich durchaus bemerkbar. Wir haben zahlreiche Bewerbungen erhalten und bereits Einstellungen erzielt. Die Zielgruppe, die wir über soziale Netzwerke ansprechen, liegt bedingt durch die Affinität zu den Medien bei 18-30 Jährigen. Entsprechend laufen hier Praktika, Abschlussarbeiten und Positionen für Berufseinsteiger gut.
Frau Weber-Korol, vielen Dank für das ausführliche Interview und den Einblicken in die BASF-Welt.