Wie viele regelmäßige Leser bestimmt noch wissen, haben wir im letzten Jahr auf der DGFP-Messe in Wiesbaden das Programm und die Konzeption der Social Media HR Area erstellt und umgesetzt. Die positive Resonanz auf diese neuen, stärker auf Networking ausgerichteten Formate  und viele andere Entwicklungen im Messebereich haben die DGFP GmbH dazu bewogen in diesem Jahr die erste Personaldienstleistungs-Börse parallel zum 20. DGFP Kongress ins Leben zu rufen. Ich finde diesen Ansatz sehr spannend und freue mich auf eine hoffentlich sehr interessante Veranstaltung.

Am 7. und 8. Mai treffen sich in Frankfurt (nochmals für alle “eingefleischten” Besucher FRANKFURT nicht Wiesbaden) im Congress Frankfurt Personaler und HR-Dienstleister für einen hoffentlich regen Austausch untereinander.

Auch wir werden am zweiten Tag, am 8. Mai, mit dem Workshop “Facebook Karrierefanpage – Der Weg einer Arbeitgebermarke ins Social Web” das Programm vor Ort hoffentlich ergänzen. 😉 Alle interessierten Personaler nutzen am besten die aktuell laufende DGFP-Osterei-Aktion für einen vergünstigten Besuch der Personaldienstleistungs-Börse. Wir sehen uns dann hoffentlich am 8. Mai beim Workshop in Frankfurt. Ich werde den ganzen Tag vor Ort sein und selbst gespannt schauen, wie die erste Veranstaltung angenommen wird.

Ein solches neues Format bringt bei der ersten Durchführung auch immer viele skeptische und kritische Äußerungen mit sich und viele offene Fragen stehen noch im Raum. Wir haben daher die Chance ergriffen und den Geschäftsführer der DGFP mbH, Herrn Christoph Hauke, zu einigen Hintergründen befragt. Machen Sie sich so ein besseres Bild von dem neuen Veranstaltungsformat und probieren es mit uns gemeinsam am 7. und 8. Mai (besser nur am 8. Mai ;-)) einmal aus.

Herr Hauke, in diesem Jahr veranstalten Sie von der DGFP mbH zum ersten Mal die DGFP-Personaldienstleistungs-Börse. Wie kam es zu der Umstellung vom klassischen Messeformat und was erwarten Sie sich von dem neuen Format?

Maßgelblich war das Feedback unserer Kunden und Mitglieder. Unsere Aufgabe ist es, eine geeignete Geschäftsanbahnungs- und Kontaktplattform zu bieten. Das waren Messen auch in den achtziger und neunziger Jahren. Aus heutiger Sicht ist es für den Personalmanager extrem zeit- und damit kostenintensiv, potenzielle HR-Dienstleister nacheinander an ihren Ständen zu besuchen. Die Größe und Unüberschaubarkeit der Messen verhindern zudem den gewünschten Netzwerk-Charakter. Die HR-Dienstleister sind ebenfalls nicht mehr bereit, den hohen Aufwand an Personal, Kosten und Zeit in eine Messepräsenz zu investieren und gleichzeitig auch hohe Streuverluste hinzunehmen.

Nun konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Zwei Schwerpunktthemen pro Veranstaltungstag mit ausgewählten Anbietern pro Thema. Die Personalverantwortlichen erleben die Dienstleister live als Lösungsanbieter.

Stellen Sie unseren Lesern bitte noch einmal die Vorteile des neuen Formats vor. Sie stellen Vorträge, Workshops und Pitches zu vier verschiedenen Themen in den Mittelpunkt des Programms. Warum haben Sie sich genau für diese Präsentationsmöglichkeiten zu diesen vier Themen entschieden?

Die diesjährigen Schwerpunktthemen haben wir nach Aktualität gewählt. Wenn ein Personalmanager anstehende HR-Projekte in den Bereichen Employer Branding / Personalmarketing / Recruiting, Talentmanagement, Gesundheitsmanagement oder HR Social Media hat, findet er bei uns die passenden Lösungen. Bei den Vorträgen kann er benchmarken, denn es werden nur bereits erfolgreich umgesetzte Kundenlösungen präsentiert. Die Workshops gestaltet er aktiv mit, um gemeinsam mit HR-Kollegen und dem Moderator geeignete Lösungen zu finden. Beim Pitch wollen wir brandaktuelle Lösungsansätze für geplante HR-Projekte aus DGFP-Mitgliedsunternehmen präsentieren. Die HR-Dienstleister haben 45 Minuten „Show-Time“ – in denen müssen sie alles geben, um die potenziellen Kunden von ihrem Know-how und ihrer Kompetenz zu überzeugen..

An wen richtet sich vorrangig die DGFP-Personaldienstleistungs-Börse? Welche Besucher erhoffen Sie sich dabei zusätzlich? Und muss man zu den jeweiligen Themen schon Experte sein oder werde ich auch als Einsteiger viel Neues herausziehen können?

Die Veranstaltung richtet sich an Personalmanager und Experten für die diesjährigen Personalthemen. Der Fokus liegt auf der Kompetenzpräsentation, Geschäftsanbahnung und dem Networking. Die HR-Manager kommen also mit einer konkreten Aufgabe und nehmen die Lösung dafür am Ende des Tages mit.

Jetzt liegt uns das Programm der Börse auch schon vor. Sie haben vier HR-Projekte bei namhaften Unternehmen wie Coca Cola, EnBW, Evonik und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln anonym vorgestellt. Wie war letztendlich die Resonanz auf Seiten der Lösungsanbieter und bei den beteiligten Unternehmen?

Innovative Formate rufen zuerst die Pioniere auf den Plan. Und so haben sich vier renommierte Unternehmen für diesen neuen Weg der HR-Dienstleisterauswahl entschlossen. Nun kommen immer mehr DGFP-Mitgliedsunternehmen und möchten ihre aktuellen HR-Projekte über dieses Format ausschreiben. Bei vielen HR-Dienstleistern war offensichtlich nicht klar, dass sie nicht nur um die ausgeschriebenen HR-Projekte pitchen, sondern dass sie sich nach der Auswahl durch die ausschreibenden Unternehmen einem größeren Publikum von HR-Managern mit einer ähnlichen Fallstellung präsentieren werden. Das Potenzial haben viele HR-Dienstleister unterschätzt.

Schauen wir uns einmal die ausgewählten Lösungsanbieter für die Pitches an. Das erste was hier ein wenig negativ ins Auge fällt, ist, dass mit Dr. Geke & Associates ein Anbieter gleich bei drei Pitches ausgewählt wurde. Woran liegt dies? War die Auswahl für die erste Veranstaltung nicht ausreichend genug? Welche Kriterien haben die Unternehmen jeweils angesetzt?

Wir haben ganz bewusst den ausschreibenden Unternehmen die Entscheidung überlassen, wer die besten Lösungsvorschläge eingereicht hat. Dabei spielen viele Kriterien eine Rolle. Deshalb ist unser Format natürlich ungleich spannender und realer als alles andere auf dem Markt. Das kann in letzter Konsequenz dazu führen, dass – wie in diesem Fall – ein Top-Player in drei unterschiedlichen Disziplinen zu den Favoriten gewählt wird. Das Ergebnis liegt nicht an mangelnder Gebotszahl.

Auf der Plattform von Persofaktum wurden die einzelnen Cases für den Pitch vorgestellt. Wir haben uns nach Durchsicht der Projektcases und den aus unserer Sicht sehr oberflächlichen, unspezifischen Informationen, insbesondere für das Social Media HR Projekt, sehr bewusst entschieden, trotz unserer Spezialisierung auf das Social Media Personalmarketing, kein Angebot dafür abzugeben. Wie können Sie uns und andere Personaldienstleister davon überzeugen in den kommenden Jahren noch aktiver dabei zu sein?

Die Ausschreibungen sind authentisch und spiegeln die Realität wider. Eine eher offen gehaltene Ausschreibung bietet umso mehr Spielraum, Ideen zu positionieren und dem potenziellen Kunden zu helfen, den richtigen Weg zu finden. Wir sehen das als eine gute Chance für HR-Dienstleister, mit ihrer besonderen Kompetenz nicht nur den aktuellen Fallgeber, sondern auch das versammelte Publikum der HR-Manager, die meist in einer ähnlichen Situation sind, zu überzeugen.

Und zum Abschluss noch die Frage, wann wird am Abend des 8. Mai die erste DGFP-Personaldienstleistungs-Börse für Sie ein echter Erfolg gewesen sein?

Die Veranstaltung wird für uns ein Erfolg gewesen sein, wenn die HR-Manager zufrieden mit passenden Lösungen und die HR-Dienstleister mit vielen neuen Kontakten und sehr konkreten Anfragen von Unternehmen nach Hause gegangen sind.

Herr Hauke, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Veranstaltung. Wir freuen uns viele Fachbesucher mit noch mehr spannenden Fragen und Social Media HR Projekten im Gepäck.