Gewinner-Idee des Crowdsourcing Projekts „Your Idea“ steht fest!
Das Thema Crowdsourcing ist aktuell wieder im Gespräch, wenn es um Personalmarketing geht. Gero Hesse hat z.B. kürzlich auf saatkorn ein lesenswertes Interview mit Claudia Pelzer veröffentlicht, einer Bloggerin, die Crowdsourcingblog.de ins Leben gerufen hat. Die Nutzung von Crowdsourcing für das Personalmarketing war auch bei uns schon einmal Thema, als die Deutsche Telekom Anfang des Jahres ihr Projekt „Your Idea“ startete und somit eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet einnahm. Unsere fleißigen Leser erinnern sich sicher noch daran. Wir hatten hier auf dem Blog über dieses spannende Projekt berichtet und versprochen, Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Dieses Versprechen lösen wir hiermit gerne ein, denn die Siegeridee wurde gekürt.Noch einmal kurz zur Auffrischung, worum es bei „Your Idea“ ging: Ziel war es, durch einen Crowdsourcing-Wettbewerb eine Anwendung für den Facebook Account „Telekom Karriere“ und/oder ein Widget für die Karriereseite der Deutschen Telekom direkt durch die Zielgruppe entwickeln zu lassen. Um auch Interessierten ohne IT-Background die Teilnahme zu ermöglichen, war das Ausschreibungsziel die Konzepteinreichung, nicht aber die technische Realisierung. Die Fragestellung an die Zielgruppe lautete: „Du besuchst die Karriereseite oder den Facebook Account „Telekom Karriere“ der Deutschen Telekom. Was möchtest Du dort gerne erleben? Entwickle es Dir doch einfach selbst!“ Die Ausschreibung erfolgte über das Crowdsourcing-Portal www.jovoto.com. Die Finalisten wurden in einem mehrstufigen Bewertungsverfahren sowohl von der Community als auch von einer Fachjury ausgewählt, zu der unter anderem Lutz Altmann zählte.
Nach der Online-Phase der Ideeneinreichung sowie der Community-Bewertung folgte für die ausgewählten Finalisten ein Live-Event bei der Deutschen Telekom in Darmstadt. Im Rahmen von Bar-Camp Sessions, Marktständen und Expertenworkshops hatten die Finalisten die Möglichkeit, ihr Konzept mit Studenten, Telekom-Mitarbeitern und letztendlich der Jury zu diskutieren und weitere Vorschläge und Ideen zur Konzeptoptimierung einzuholen. Im Laufe der folgenden zwei Wochen konnten die Teilnehmer ihre Konzepte nochmals überarbeiten und möglichst viele gesammelte Ideen integrieren, bevor die Jury die finale Entscheidung über die Konzepte traf.
Das Rennen machte am Ende die Idee von Annika Beckmann, bei der in einer Art spielerischem Kompatibilitätscheck festgestellt werden soll, inwieweit sich die eigenen Interessen und Vorstellungen mit den Eigenschaften der Deutschen Telekom als Arbeitgeber decken. Die Idee an sich ist nicht ganz neu. Überzeugt hat hier aber vor allem die liebevolle und durchdachte Ausarbeitung des Konzepts.
Noch ist die App nicht fertig gestellt. Aber wir haben schon einmal die Ideengeberin sowie Sven Kollmenter, Senior Referent Personalmarketing 2.0 bei der Telekom, gefragt, wie sie den Wettbewerb erlebt haben und ein paar Informationen zur App aus ihnen herausgekitzelt:
Frau Beckmann, beschreiben Sie bitte kurz und knapp mit eigenen Worten, worum es sich bei Ihrer App handelt. Welcher Grundgedanke steckt dahinter?
Auf dem Weg zum perfekten Job stellen sich oft die Fragen: Würde ich zu der Firma überhaupt passen? Teile ich die gleiche Vision? Genau damit setzt sich meine Anwendung auseinander und findet für Jobinteressierte die passende Antwort.
Die App ist ein Kompatibilitätscheck auf unterhaltsame Art und Weise, kombiniert mit den Grundsätzen der Deutschen Telekom. Die Unternehmenswerte werden erlebbar und der Nutzer wird an die Unternehmenskultur herangeführt. So wird das Interesse für einen attraktiven Arbeitgeber bei der Zielgruppe geweckt.
Was hat Sie dazu bewogen, bei „Your Idea“ mitzumachen?
Ich liebe Herausforderungen und spannende Aufgaben. Die Ausschreibung »Your Idea« hat mich direkt angesprochen. Ohne Zögern ging es auch schon los mit den kreativen Gedankengängen, eine passende App zu konzipieren. Auch die Möglichkeit die finale Idee in der Umsetzung mitzuverfolgen, war ein weiterer Ansporn, gewinnen zu wollen. Wenn man sehr viel Herzblut in eine Idee steckt, will man natürlich auch sehen, wie die Idee Schritt für Schritt zum Leben erweckt wird.
Was ist Ihrer Meinung nach besonders wichtig, um heutzutage als Arbeitgeber die junge Zielgruppe zu überzeugen?
Ich finde, heutzutage ist es wichtig, als Arbeitgeber authentisch und offen aufzutreten. Auch das Aufzeigen von Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten ist ein wichtiger Aspekt für die junge Zielgruppe. Nichts ist schlimmer als Stillstand. Wenn man zusammen an einem Strang zieht und für die junge Zielgruppe die passende Sprache findet, können beide Seiten davon nur profitieren. Eine Firmenphilosophie, die begeistert und einen anspricht sollte im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Teilt man die gleiche Vision, bleibt der Erfolg nicht lange aus.
Schlusswort:
Die Zusammenarbeit gefällt mir bis jetzt sehr gut. Ich hoffe, dass alle Beteiligten mit dem finalen Ergebnis zufrieden sein werden und die Anwendung auch bei der Zielgruppe ein »Gefällt mir« auslösen wird.
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Herr Kollmenter, ist der Ideenwettbewerb „Your Idea“ so verlaufen, wie Sie es erwartet haben? Gab es Überraschungen/Enttäuschungen?
Wir sind sehr zufrieden! Die Anzahl der Teilnehmer, wie auch die Qualität einer Vielzahl der Konzepte hat uns überzeugt. Wir müssen hierbei bedenken, dass wir uns mit „Your Idea!“ auf völlig neue Wege im Personalmarketing begeben haben und die Aufgabenstellung für einen Crowdsourcing-Wettbewerb äußerst anspruchsvoll war. Besonders beeindruckt hat uns, wie gut und konstruktiv die Community zusammengearbeitet hat. Die Teilnehmer haben sich gegenseitig Hilfestellungen und Tipps gegeben und die Konzepte allein durch ihre Bewertungen schon in eine sehr gute Reihenfolge gebracht.
Welche Aspekte der Gewinner-App haben Sie besonders überzeugt?
Zuerst einmal noch folgendes. Uns ist es nicht leicht gefallen, unter den äußerst anspruchsvollen Finalkonzepten das „Gewinner-Konzept“ zu küren. Letztendlich hat uns bei der Siegeridee von Frau Beckmann überzeugt, in welcher Art und Weise sich die Ideengeberin bereits mit den kulturellen Leitlinien der Deutschen Telekom beschäftigt und diese in die Konzeption eingearbeitet hat. Auch waren wir beeindruckt, wie die Idee verschiedene Aspekte der Projektausschreibung aufgriff. Die App bietet einen spielerischen Aspekt, ermöglicht eine Verlinkung zu unseren Jobwelten und macht die Telekom anhand der Guiding Principles letztendlich auf eine neue Weise erlebbar. Hervorzuheben ist aber auch in welcher Form Frau Beckmann neue Ideen im Rahmen unseres Innovationsforums aufgriff und in ihr Konzept integrierte.
Wann und wo wird die neue App zu sehen sein?
Seien Sie gespannt 🙂 Wir gehen davon aus, dass wir die App bis Ende Januar in die Karriereseite www.telekom.com sowie in unseren Facebook-Auftritt Telekom Karriere www.facebook.com/TelekomKarriere integriert haben.
Welche Erkenntnisse haben Sie durch den Wettbewerb über die Zielgruppe der Young Professionals gewonnen? Gab es in den vorgestellten Konzepten Funktionen/Themen, die besonders oft auftauchten?
Die Zielgruppe hat uns in vielen Gesprächen bestätigt, dass sie die Art und Weise, wie wir uns als Arbeitgeber geöffnet und sie offen in den Prozess involviert haben, beeindruckt hat. Dies freut uns natürlich sehr und gibt uns ein gutes Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Die Konzepte waren äußerst vielfältig – es fällt uns daher schwer, gewisse Aspekte hervorzuheben. Die Mehrzahl der Entwürfe hatte spielerische und multimediale Effekte im Fokus, durch die ein Ziel sehr gut verfolgt werden kann: uns als Arbeitgeber erlebbarer zu machen.
Vielen Dank für Ihre Antworten und weiterhin viel Erfolg für die weitere Entwicklung Ihrer App!
Wer noch mehr erfahren will, sollte einen Blick auf den neuen Karriereblog der Deutschen Telekom werfen. Hier gibt es viele spannende Einblicke und Infos zu „Your Idea“ und allgemein zur Deutschen Telekom als Arbeitgeber.
Hi Lutz,
sehr spannendes Thema! Ich habe genau zu diesem Thema vor einiger auch mal gebloggt:
http://blog.recrutainment.de/2011/03/28/was-hat-crowdsourcing-mit-employer-branding-und-recruiting-zu-tun/
Es steckt zwar durchaus ein nicht ganz triviales (urheber-)rechtliches Problem in der Thematik. Spannend ist sie dennoch allemal.
Siehe: http://www.crowdsourcingblog.de/blog/2011/09/14/crowdsourcing-und-recht-%E2%80%93-wo-ist-denn-da-ein-problem/
Hi Lutz,
an dieser Stelle auch ein Hinweis auf das Interview mit ImmobilienScout24 auf meinem Blog, die ebenfalls vor einiger Zeit auf Jovoto im Bereich Personalmarketing gesetzt haben: http://sozialesbrandmarken.wordpress.com/2011/09/08/agenturen-aufgepasst-immobilienscout-24-nutzt-crowdsourcing-plattform-fur-employer-branding-kampagne/
vg
Dominik