Monster fliegt auf Facebook – BeKnown soll Netzwerk professionalisieren
Auf vielen Pinnwänden ist es dieser Tage zu lesen: „XY macht bei BeKnown mit.“ Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde die eigene Pinnwand von ähnlichen Mitteilungen zu BranchOut überhäuft. Was also hat es nun schon wieder mit diesem Bienchen auf sich?
BeKnown ist, ähnlich wie BranchOut, eine Facebook App, mit der die Erschaffer Facebook zu einer Art Super-Netzwerk für Privat- und Berufsleben machen wollen. Aber wer steckt dahinter? Nicht LinkedIn, auch nicht Xing ;-), sondern: Monster. Dass Monster sich dabei „ein wenig“ an der Vorgängerversion BranchOut orientiert lässt sich wohl kaum leugnen. Oberfläche, Design und Funktionen sind sich sehr ähnlich. Auch die „Belohnungs-Funktion“ ist wieder vorhanden. Für die Vergrößerung meines Netzwerks, die lange Zugehörigkeit zu einem Unternehmen und etliche andere Eigenschaften bekomme ich bei BeKnown sogenannte „Badges“, die hübsch bunt unter meinem Profilfoto erscheinen und allen anderen zeigen, wie toll ich bin. In einem eigenen Album kann ich mir auch alle meine bunten Abzeichen ansehen und mich daran erfreuen. Das gibt es auch schon bei BranchOut, hat ein bisschen was vom Aufkleber-Sammeln in Kindertagen, ist aber irgendwie auch ganz nett. Auch die Möglichkeit, die Lebenslauf-Daten aus LinkedIn zu übernehmen und sich so die Eingabe der Daten zum X-ten mal zu ersparen, ist wieder vorhanden. Diesmal kann man aber natürlich auch die Daten aus dem Monster-Profil verwenden, falls vorhanden.
Aber BeKnown hat auch etwas Neues zu bieten. Zum einen ist es, ganz im Gegensatz zu BranchOut, in 35 Ländern und 19 Sprachen erhältlich, während BranchOut lediglich die englische Sprache beherrscht. Eine weitere Besonderheit ist die ausdrückliche Trennung von Privatem und Beruflichem, auf die bei dem kleinen Bienchen besonderer Wert gelegt wird. Die Diskussion ist ja hinreichend bekannt: Facebook-User wollen in ihrem Netzwerk nur Privates austauschen und das nicht mit Ihrem beruflichen Leben vermischen. Allerdings ist auch immer deutlicher spürbar, dass die Tendenz sehr wohl dahin geht, Facebook auch über den Freizeitrahmen hinaus zu nutzen. Hier setzt BeKnown den Hebel an und erleichtert die gleichzeitige Nutzung des Netzwerks für beide Zwecke. Das Foto im BeKnown-Profil kann z.B. unabhängig vom Facebook-Profilfoto gewählt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Möglichkeit, Empfehlungen zu Kontakten zu schreiben. Hier kann eine Person aus meinem Netzwerk eine individuelle, ausführliche Empfehlung zu meiner Person verfassen, die dann auf meinem BeKnown Profil veröffentlicht wird. Natürlich werde ich vorher um Erlaubnis gefragt. Die Empfehlung wird zunächst per Email an mich geschickt und muss freigegeben werden. BranchOut hat mit seinen „Endorsements“ eine ähnliche Funktion, allerdings können diese nur max. 140 Zeichen lang sein und sind somit nicht allzu aussagekräftig.
Neu bei BeKnown ist auch das „Social Referral Program“, mit dem Nutzer ihrem Netzwerk interessante Jobs empfehlen können. Dieses Programm befindet sich allerdings noch in der Testphase und ist zunächst nur einigen Monster-Kunden zugänglich. Geplant ist eine Funktion, mit der man eine erfolgreiche Empfehlung mit X,00 EUR belohnen kann. Allein das dürfte schon ein beachtlicher Anreiz für viele Nutzer sein, sich auf BeKnown zu engagieren.
Die Jobsuche bei BeKnown ist etwas einfacher gehalten als bei BranchOut. Es können nur Jobtitel, Stichwörter und Standort eingegeben werden, die zusätzlichen Optionen wie Branchen oder Berufserfahrung gibt es (bisher) nicht. Dafür werden aber automatisch Stellen vorgeschlagen, die auf das eigene Profil passen könnten. Das funktioniert im Großen und Ganzen auch recht gut, auch wenn ich über den Vorschlag, mich als Bauleiter zu bewerben, etwas erstaunt war 😉 Die vorgeschlagenen Jobs stammen bisher alle von der Monster-Website und bringen somit natürlich einen nicht zu verachtenden Mehrwert für Monster-Kunden.
Das soll für einen ersten, groben Überblick erst einmal reichen. Wer noch mehr dazu lesen will, dem seien die Beiträge auf dem E-Recruiting Blog und The Recruiters Lounge ans Herz gelegt. Wir werden die Entwicklung dieses fleißigen Monster-Bienchens weiter beobachten und uns demnächst bestimmt noch einmal dazu äußern.
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