Azubi Marketing im Jahr 2011

Zum gefühlten Wochenstart möchten wir heute noch einmal ein kleines Bonbon aus der aktuellen Ausgabe von HR-szene hier auf dem Blog präsentieren. Darin geht es um die Ansprache der „Bewerberzielgruppe Schüler“ im Social Web. Lohnt es sich, eine eigene Facebook Seite für die Ansprache von potenziellen Azubis anzulegen? Lesen Sie selbst:

Unternehmen klagen, dass in den nächsten Monaten und Jahren mehr Arbeitnehmer aus den Unternehmen ausscheiden, sprich in Rente gehen, als geplante Neueinstellungen realisiert werden können. Einige Unternehmen bauen also unfreiwillig mehr Mitarbeiter ab als geplant, während gleichzeitig weniger Bewerbungen eingehen. Diese Entwicklung ist zwar noch nicht in allen Unternehmen und allen Bereichen spürbar, aber der demographische Wandel wird bald für ein unausgeglichenes Verhältnis von altersbedingtem Arbeitsplatzabbau zu Bewerbungen sorgen. Während das Problem sich heute noch hauptsächlich auf die Top Talente im Bereich Professionals bezieht, wird es sich morgen auf eine breitere Masse an Kandidaten erstrecken. Auch Azubis werden in Zukunft zur umkämpften Gruppe von Bewerbern gehören. Für den Kampf um Talente sollten die Unternehmen sich wappnen, denn die Azubis von heute sind möglicherweise die High Potentials von morgen.

Wie aber erreicht man die „Bewerberzielgruppe Schüler“ mittelfristig am Besten? Die Ansprache der Zielguppe, grenzen wir sie in die Alterskohorte der 14 bis 18-Jährigen ein, erreicht man nicht mehr ausschließlich über konventionelle „Offline-„Marketingmaßnhamen, sondern vermehrt über das Internet, genauer über Soziale Medien. Betrachtet man die abgebildete Grafik so wird deutlich, dass rund 80% derer in der angesprochnen Altersgruppe (bezogen auf die geschätze Bevölkerung in 2011) bei Facebook vertreten sind. Eine Tatsache aus der man die folgerichtigen Konsequenzen bei der Zielruppenansprache ziehen sollte.

Quelle: www.wollmilchsau.de

Offensichtlich lohnt es sich einen Auftritt bei Facebook zu erwägen, idealerweise einen, der speziell auf die Zielgruppe Auszubildende zugeschnitten ist. Nun stellt sich die Frage warum ein Unternehmen, wenn es bereits mit einer Karriereseite auf Facebook vertreten ist, eine zweite auf Auszubildende zugeschnittene Seite erarbeiten sollte. Dies hat vor allen Dingen zwei Gründe:

1.       Schüler pflegen eine andere Sprache als Studenten, Absolventen und Professionals. Sie bevorzugen eine etwas saloppere, weniger technische und professionelle Ansprache.

2.       Schüler haben vollkommen andere Fragen als Studenten.

Nur mit einem speziell auf die Zielgruppe zugeschnittenen Auftritt sind Unternehmen in der Lage gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Die Themen, die diese junge Zielgruppe bewegen, sind deutlich von Themen zu unterscheiden, mit denen sich Studenten, Absolventen oder Professionals auseinandersetzen.

Um den beiden oben aufgeführten Punkten Rechnung zu tragen, liegt nichts näher, als die Azubis aus dem eigenen Hause selbst sprechen zu lassen. Eine Seite von Azubis für Azubis sollte die höchste Glaubwürdigkeit bei der Zielgruppe genießen. Die jungen Arbeitnehmer des Unternehmens können sich am besten hineinversetzen in die Lage der zukünftigen Azubis und treffen eher den richtigen Ton.

Ein Beispiel für eine solche Seite ist „Allianz A-Team Azubis“.

Die Seite wurde als eine der ersten bereits im neuen Facebook-Layout aufgesetzt. Die Reiter sind bereits mit iframes erstellt und werten die Seite mit den Mini-Icons optisch auf. Wichtiger als die Kosmetik ist allerdings der Inhalt. Hier wird jedoch deutlich, dass der Dialog zwischen Fans und Azubis noch nicht in Schwung gekommen ist. Zwar ist die Seite noch relativ jung, aber mit gut 2500 Fans ist eine kritische Masse erreicht. Warum also findet der Dialog hauptsächlich zwischen den Azubis von Allianz selbst statt? Es bleibt abzuwarten, wie sich ein Dialog mit den Fans entwickeln wird.

Aber bei all der Diskussion um Dialog und Austausch im Social Web sollte man den Wer der Informationen nicht unterschätzen. Es ist unbestritten, dass der Dialog einen Mehrwert für Fan und Seitenbetreiber gleichermaßen bietet. Der Fan erhält Antworten auf seine Fragen, der Seitenbetreiber erfährt von den Bedürfnissen und Wünschen seiner Zielgruppe. Aber eines darf nicht vergessen werden: Auch persönliche Informationen, die von den Seitenbetreibern gepostet werden, authentische Einblicke in Unternehmen, die Karrierewebsites niemals gewähren könne,  bieten dem Fan an sich bereits einen erheblichen  Mehrwert. Vielleicht hat ein Fan keine konkreten Fragen, oder möchte diese nicht auf der Pinnwand posten. Aber auf einer Karriereseit kann er doch anhand von Teamfotos, Videos oder Berichten der Mitarbeiter einiges über das Unternehmen erfahren. Der Dialog und die Anzahl der Fans sind also nicht der einzige und ausschließliche Erfolgsindikator einer Seite.

Comments
2 Responses to “Azubi Marketing im Jahr 2011”
  1. Super Artikel 🙂 vor allem ich als Azubi mit dem social Web als „Arbeitsumgebung“ finde ja die Idee des Azubis für Azubis „designen“ sehr interessant 😀

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  1. […] wir einmal im April mit dem Artikel zum Azubi Marketing im Jahr 2011 an. Hier hatten wir empfohlen, zur Karriereseite auch eine Ausbildungsseite bei Facebook zu […]



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