Zahlen und Gesichter – Bildwelten der Allianz

Bildwelten, wie sie z.B. auf Plakaten oder in Anzeigen zu finden sind, sind ein wichtiger Bestandteil des Personalmarketings. Wie sich solche Bilder auf die Wahrnehmung einer Arbeitgebermarke auswirken können, wollen wir heute einmal anhand der neuen Motive der Allianz diskutieren. Hiermit sollen die Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten bei der Allianz gezeigt und das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber dargestellt werden. Das ist bei manchen Motiven besonders gut gelungen, andere hinken ein wenig hinterher. Schauen wir uns das Ganze einmal näher an.

Zunächst erinnert dieses Motiv vielleicht eher an eine Rabatt-Aktion, was ja prinzipiell nicht schlecht ist, da es bekanntlich Aufmerksamkeit erregt. Tatsächlich sieht man dann aber, dass es sich bei den 70% um den Anteil ehemaliger Praktikanten bei der Allianz handelt, der nun fest im Unternehmen angestellt ist. Also durchaus eine Zahl, die stolz präsentiert werden kann und für potenzielle Praktikanten von großem Interesse sein dürfte. In diesem Stil ist eine ganze Serie von Motiven gestaltet, die jeweils eine Zahl (oder mehrere) in nicht sofort durchschaubarem Kontext in den Vordergrund setzt und dann einen Bezug zur Allianz als Arbeitgeber herstellt.

Das Motiv mit den Einsen und Nullen ist zwar in diesem Zusammenhang nicht neu, bietet aber eine kleine Spielerei: Hinter den Ziffern verbirgt sich nämlich tatsächlich ein Begriff, der etwas mit dem Karrierestart bei der Allianz zu tun hat. Wer den Code nicht sofort entschlüsseln kann, sollte einfach mal nach einem Binär-Übersetzer googeln :-). Die übrigen Motive setzen darauf, mit großen Zahlen die Vorzüge der Allianz als Arbeitgeber hervorzuheben, z.B. mit 1.000 Absolventen und Praktikanten, die 2011 ihre Karriere bei der Allianz starten oder 1.500 freien Stellen im Vertrieb.

Aus unserer Sicht die stärkeren Motive hat allerdings die zweite Reihe. Hier werden echte Mitarbeiter der Allianz gezeigt, die Karrieretipps geben und diese mit Vorzügen der Allianz als Arbeitgeber verknüpfen, wie z.B. Mentoringprogramme oder flexible Arbeitszeitmodelle.

Die Bilder sind während eines Shootings Ende vergangenen Jahres für den Launch der neuen Allianz-Karrierewebsite entstanden, der für Ende März geplant ist. Dabei wurden Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen angesprochen und bei Zustimmung zum Shooting eingeladen. Etwa 150 Mitarbeiter haben ihr Einverständnis gegeben und so wurden ca. 100 Motive geschossen, aus denen zunächst vier für die neuen Image-Anzeigen ausgewählt wurden, die übrigen werden dann bald in die Website integriert werden.

Die Kampagne ist die HR-Adaption der Kundenkampagne “Eine Erfahrung”. Dabei geben aktuelle Allianz-Kunden potenziellen Kunden Tipps, die sie aus eigener Erfahrung gesammelt haben. Nun sind es also aktuelle Allianz-Mitarbeiter, die potenziellen Mitarbeitern Tipps geben.

Die Bilder sind nicht perfekt, wirken aber sympathisch und glaubhaft, auch wenn manche Bilder sicherlich stärker sind als andere und die junge Dame aus dem Trainee-Programm Vertrieb etwas fehl am Platze wirkt. Hier zeigt sich aber wieder, dass Gesichter meist einen stärkeren Effekt haben als Zahlen. Natürlich wirkt sich eine hohe Anzahl an übernommenen Praktikanten positiv auf das Arbeitgeberimage aus und viele freie Stellen ermutigen dazu, sich beim Unternehmen zu bewerben. Ein persönlicher Bezug zu den Mitarbeitern und somit dem Unternehmen setzt dem Ganzen dann noch das Sahnehäubchen auf.

Klar gibt es zu diesem Thema immer auch unterschiedliche Meinungen, was man z.B. in einem Kommentar zum Motiv mit der mathematischen Gleichung auf der Allianz-Karrierefanpage sehen kann, dem offensichtlich Zahlen eher zusagen als Testimonials:

Mit der Strategie, sowohl auf Gesichter als auch ungewöhnlich aufbereitete Zahlen zu setzen, scheint die Allianz also eine gelungene Mischung gefunden zu haben. Das Allianz-Facebookteam hat übrigens bereits mehrmals auf der Fanpage nach der Meinung der Fans zu Motiven, Logos oder Messeständen gefragt und auch Antwort bekommen. Es lohnt sich also, Diskussionen anzuregen und die Zielgruppe in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

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