Neulich bekam ich via Facebook eine „Herausforderung“ gesendet: „Bist Du ein Kronese?“ Dahinter steckt ein interessanter Ansatz der Krones AG, die mit einer Art Mini-Selbsttest zur spielerischen Auseinandersetzung mit den Eigenschaften eines typischen Krones Mitarbeiters aufruft. Auch auf dem Recrutainment-Blog gab es hierzu bereits einen Erfahrungsbericht. Was es mit der Aktion auf sich hat erklärt Charles Schmidt, Corporate Social Media Officer bei der Krones AG,  in folgendem Gastartikel.  Viel Spaß beim Lesen!

Bei der Durchsicht ausgewählter Karriereseiten auf Facebook fällt immer wieder Eines auf: Oftmals läuft die Kommunikation zwischen Bewerber und Unternehmen relativ eindimensional ab. Stellenanzeigen werden publiziert und (potenzielle) Bewerber fragen anschließend nach den zuständigen Ansprechpartnern im Unternehmen bzw. nach dem Status ihrer Bewerbung. Diese direkte Kommunikation ist sicherlich von hohem individuellen Wert und ein notwendiger Bestandteil im Social-Recruiting, geht aber an der Mehrzahl der Fans eher spurlos vorbei. In Zusammenarbeit mit Lingner Consulting New Media haben wir uns deshalb nach neuen Wegen umgesehen, um uns im Recruitingbereich als Arbeitgebermarke zu positionieren.

Um noch mehr Interaktivität in unser Facebook-Recruiting zu bringen, haben wir in Folge dessen mit unserer App „Bist Du ein Kronese“ einmal einen anderen Ansatz ausprobiert und sind mit den Ergebnissen überaus zufrieden. Um eine Frage gleich im Voraus zu beantworten: Nein, die App ist selbstverständlich kein „echter“ Einstellungstest. Vielmehr handelt es sich um eine – nicht ganz ernstgemeinte – Hommage an die bekannten Selbsttests die man aus Zeitschriften wie BRAVO, GALA & Co. kennt. Die Fragen entstammen inhaltlich einer unserer Recruitingbroschüren, die in diesem Falle an potenzielle Servicetechniker für den Außendienst gerichtet war. Natürlich ist das Quiz sehr einfach gehalten und regt zum Schmunzeln an, doch transportiert es aus unserer Sicht dennoch eine ernstzunehmende Message: Es wird auf humorvolle und spielerische Weise vermittelt, welche Anforderungen ein guter Service Techniker erfüllen sollte: Nämlich Internationalität, Technikverständnis, Reisebereitschaft, Flexibilität und Sprachkenntnisse, im Grunde genommen also genau jene Anforderungsbeschreibungen, die sich auch in einer „offiziellen“ Stellenausschreibung für Servicetechniker wieder finden dürften. Außerdem werden im Quiz wichtige Botschaften vermittelt, wie beispielsweise in Frage Nummer 5 ein langjähriges Unternehmensmotto „Geht nicht, gibt’s nicht!“.

Erste Reaktionen auf unser Experiment waren durchwegs positiv. So bekannten sich zahlreiche Mitarbeiter in diesem Zusammenhang als äußerst zufriedene Arbeitnehmer und äußerten sich zudem sehr positiv über den Arbeitgeber Krones AG. Was kann es für ein Unternehmen im Social-Recruiting Besseres geben? Unser Ziel, Krones mit einem Augenzwinkern als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren, wurde also erreicht.

(für ein größeres Bild einfach anklicken)

Obwohl wir es den Nutzern selbst überlassen haben, ob sie das Ergebnis mit ihren Freunden teilen möchten, ist ein viraler Effekt zu beobachten der uns selbst überraschte. So wurde unsere Anwendung über das vergangene Wochenende über 2.000  mal aufgerufen. Weitere Nutzungsdaten haben wir mit Bedacht nicht erhoben. Im Gegensatz zu einer klassischen Facebook App, bei der der Nutzer der Anwendung Zugriff auf seine Profildaten gewähren muss, verfolgen wir hier das Prinzip der Datensparsamkeit. So sollte auch verhindert werden, dass sich z.B. Mitarbeiter durch eine Zugriffsanfrage auf ihre Daten eventuell „ausspioniert“ fühlen könnten.

Der Begriff „Kronese“ ist übrigens eine scherzhafte und durchaus gängige Bezeichnung für Mitarbeiter der „Krones-Familie“ und wurde deshalb bewusst gewählt. Auch Erweiterungen der App mit neuen Inhalten sind geplant, was jedoch genau kommen wird, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Lassen Sie sich einfach überraschen.