Talentschmiede, Soft Skills, Personalentwicklung – Ergebnisse der Haniel Traineestudie
Die Franz Haniel & Cie. GmbH aus Duisburg war wieder einmal fleißig und hat sich diesmal in einer Studie mit Traineeprogrammen in der Praxis befasst.
Eines vorweg: Anhand der Ergebnisse, aber natürlich auch schon vorher, habe ich festgestellt, dass wir von humancaps (doch) kein geeignetes Unternehmen für ein klassisches Traineeprogramm sind. Gezielte PE-Maßnahme, inhaltliche Vielfalt und Auslandsaufenthalte können wir einfach nicht bieten. Dem einen oder anderen kleinen und mittelständischen Unternehmen wird es ähnlich ergehen. Doch was tun? Haben wir doch gerade selber ermittelt, dass die Ausschreibung für eine Einstiegsprogramm z.B. in der Personalberatung mit dem Zusatz Trainee deutlich mehr (interessante) Bewerber als eine Ausschreibung für einen Junior Consultant anzieht. Wir sind daher auch noch weiterhin in der Diskussionsphase. Eventuell sollten wir unser sechsmonatiges Einstiegsprogramm auch so benennen und mit einem “Certified Online Recruiter” abschließen. Was denken Sie? Doch nun fassen wir die Originalergebnisse und Schlußfolgerungen der Haniel-Studie einmal zusammen.
Ziele der Studie:
„Welche Unternehmen bieten Traineeprogramme an? Welche Ziele werden damit verfolgt und welche Kriterien sind bei der Auswahl von Trainees von Bedeutung? Wie sind die Programme gestaltet und mit welchen Unternehmensleistungen können Trainees in der Regel rechnen? Zu u.a. diesen Fragen haben 123 Unternehmen der deutschen Wirtschaft im Rahmen der Studie „Traineeprogramme“ Stellung genommen. Die Studie beinhaltet u.a. ein Ranking favorisierter Kriterien und Charakteristika für die Auswahl der Trainee-Kandidatinnen und Kandidaten sowie eine Übersicht der Bestandteile eines optimalen Traineeprogramms.“
Traineeships sind interne Talentschmiede
„Unternehmen verfolgen mit Traineeprogrammen hauptsächlich ein Ziel: 69 Prozent sehen darin die Möglichkeit der unternehmensinternen Ausbildung und Sicherstellung des Führungskräftenachwuchses. Knapp zweit Drittel erhoffen sich von Traineeprogrammen die Gewinnung talentierter Potenzialträger. Die Steigerung der Bewerberqualität und die Vorbereitung auf Schlüsselpositionen spielen eine eher untergeordnete Rolle.“
Soft Skills haben Priorität
„Bei der Auswahl junger Talente für ein Traineeship spielen Soft Skills eine größere Rolle als fachliche Qualifikationen: Für mehr als die Hälfte der Unternehmen ist vor allem die Teamfähigkeit ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, das Trainees mitbringen sollten. Fast genauso bedeutend ist mit 49 Prozent die Eigeninitiative und Motivation der jungen Talente. 45 Prozent der Personaler nennen zudem die Lernbereitschaft als ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl eines Trainees.“
„Wichtigste Komponente eines optimalen Traineeprogramms ist eine gezielte Personalentwicklung: Für 39 Prozent der befragten Unternehmen ist sie ein Muss. Auf Platz zwei der Komponenten eines optimalen Traineeprogramms folgt die inhaltliche Vielfalt des Programms (34 Prozent). Für ein Drittel der Befragten ist zudem ein Auslandsaufenthalt ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Mehr als die Hälfte von ihnen schicken ihre Trainees ein Mal, 20 Prozent sogar zwei Mal ins Ausland. Zu den Trendregionen zählen die USA, Frankreich, Spanien, Skandinavien, Osteuropa, China, Südafrika und Brasilien. Die Dauer des Aufenthalts variiert zwischen drei und sechs Monaten. Für 27 Prozent der Befragten gehört ebenfalls die persönliche Betreuung zu einem optimalen Traineeprogramm. Die Vermittlung von Fachwissen dagegen spielt mit fünf Prozent eine untergeordnete Rolle.“
Jetzt können Sie einmal vergleichen wie es in Ihrem Unternehmen mit den Traineeprogrammen bestellt ist. Haniel lädt dazu die Unternehmen im März zum Innovation Day nach Duisburg ein. Mehr Informationen dazu gibt es in den kommenden Tagen hier auf dem Blog.
Mehr Informationen zur Studie erhalten Sie bei:
Dietmar Bochert
Head of External Communications
Fon: +49 203 806-578
Fax: +49 203 806 80-578
dbochert@haniel.de
Ein sehr interessanter und ausgewogener, sich an der Praxis orientierender Artikel, der sich mit meinen HR-Erfahrungen und meiner Sicht der Dinge voll und ganz deckt und dessen Aussagen ich in jeder Beziehung unterstreichen kann. Schade, dass dies in der HR-Berichterstattung nicht häufiger thematisiert wird und in der Agenda von HR-Leuten nicht weiter oben steht.