Interview zu Talents Meets Bertelsmann
Mitte Juli 2010 fand erneut der Karriereevent „Talents Meets Bertelsmann“ in Berlin statt.
Wir haben dies zum Anlass genommen mit den beiden Verantwortlichen aus dem Personalmarketing der Bertelsmann AG, Judith Charles und Gero Hesse ein Interview zu führen.
Wie kam es damals zu der Idee „Talents Meets Bertelsmann“ ins Leben zu rufen und zum wie vielten Mal fand es dieses Jahr statt?
Gero Hesse: Die Idee zu „Talent Meets Bertelsmann“ (TMB) entstand, weil Bertelsmann CEO Hartmut Ostrowski zu seinem Amtsantritt in 2008 das Thema „Talent Management“ umfänglich als eine der Top-Prioritäten für Bertelsmann auf die Agenda gesetzt hat. In diesem Kontext entstand die gesamte „Create Your Own Career“ Initiative mit dem Event „Talent Meets Bertelsmann“ als eines der jährlichen Highlights. TMB wurde im Sommer 2008 erstmalig und mit großem Erfolg durchgeführt und fand in diesem Jahr folglich zum dritten Mal statt. Es ist die Idee, langfristig Kontakt zu interessanten Personen im Medien- und Dienstleistungskontext aufzubauen, die gerade angefangen haben, zu studieren, bereits eine Zeit lang im Studium sind oder auch kurz vor Beendigung des Studiums stehen. Mithin ist TMB kein direktes Recruiting-Event, sondern eher eine Imagebuilding-Maßnahme, die sehr langfristig ausgelegt ist. Denn wer es schafft, zu TMB eingeladen zu werden, wird auch danach mit Bertelsmann in Kontakt bleiben. Wir machen jedes Jahr ein Nachtreffen, zu dem wir alle bisherigen Teilnehmer einladen, wir informieren die Teilnehmer über Neuigkeiten bei Bertelsmann, es gibt einen regen Austausch über verschiedene Social-Media-Angebote. Dies ist nicht nur für uns, sondern gerade auch für die Kandidaten spannend, denn wo hat man auf einen Schlag Gelegenheit, so viele talentierte Nachwuchsführungskräfte in sein Netzwerk aufzunehmen?
Welche Anforderungskriterien stehen bei der Kandidatenauswahl für Bertelsmann im Mittelpunkt?
Judith Charles: Wir suchen Studierende oder Doktoranden vor allem aus den Fachbereichen Medienmanagement, Wirtschaftswissenschaft, Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen, die überdurchschnittliche akademische Leistungen sowie starke analytisch-konzeptionelle Fähigkeiten und kommunikative Kompetenz aufweisen. Ein potentieller Arbeitnehmer bei Bertelsmann denkt wie ein Unternehmer und steckt voller innovativer Ideen, die sie oder er im Unternehmen vorantreibt. Der Mut und das Interesse, etwas zu gestalten und neue Wege zu gehen sind dafür eine Grundvoraussetzung. Bei der Auswahl von Kandidaten achten wir außerdem darauf, dass die Bewerber in Projekten außerhalb des Studiums ihre Affinität zu Medien unter Beweis gestellt haben.
Die gesamte Veranstaltung hatte mit der Moderation des TV-Moderators Daniel Hartwich und der abschließenden Party im Cafe Moskau mit dem Showact Joy Denalane einen starken Eventcharakter. Wie wird daher diese Form der Veranstaltung von den Teilnehmern angenommen? Was macht den Teilnehmern besonders viel Spaß?
Gero Hesse: Der Eventcharakter ist nur eine der Erfolgskomponenten für TMB. In meinen Augen deutlich wichtiger ist die Tatsache, dass bei TMB von den Teilnehmern aktuelle Geschäftsthemen aus dem Bertelsmann Konzern bearbeitet werden. Es handelt sich nicht um fiktive Fallstudien, sondern um echte Herausforderungen, an denen unsere Business Development Teams auch in der Realität arbeiten. So gibt es von jeder Bertelsmann Divsion (RTL Group, Random House, Gruner + Jahr, Arvato und der Direct Group) einen Case und dazu noch einen Case aus Konzernperspektive, in diesem Jahr aus unserem Musikrechte-Unternehmen BMG Rights Management. Die Teilnehmer haben diese Fallstudien zu bearbeiten und müssen die Ergebnisse dann nach einem Tag intensiver Gruppenarbeit der hochkarätigen Bertelsmann Jury, die sich aus dem Top Management unseres Konzerns zusammensetzt, präsentieren. Es ist selbstverständlich, dass wir unseren Konzern neben dieser fachlichen Herausforderung natürlich auch von seinen unterhaltsamen Seiten präsentieren. Und so liegt es nahe, eigene Moderatoren und Stars mit einzubinden.
Welche Optionen ergeben sich später z.B. für die interessantesten Kandidaten im Bertelsmann-Konzern? Gibt es also direkte Recruitingerfolge durch den TMB-Event zu vermelden?
Gero Hesse: Ja, auch aus Recruiting-Perspektive läuft TMB sehr gut. Die schönste Story: dieses Jahr hatten wir eine Workshop-Moderatorin für die Fallstudie der Direct Group, die letztes Jahr noch TMB Teilnehmerin war. Dies zeigt, wie schnell man bei Bertelsmann Verantwortung übernehmen kann.
Judith Charles: Dadurch, dass wir auch langfristig den Kontakt zu allen Teilnehmern halten, werden wir immer wieder kontaktiert, wenn Studenten vor ihrem Abschluss stehen und nach einem Berufseinstieg bei Bertelsmann suchen. Auch Absolventen, die bereits in einem anderen Unternehmen eingestiegen oder ein eigenes Start Up gegründet haben, halten wir den Kontakt und tauschen uns weiterhin bezüglich Bertelsmann-Themen aus. .
In der Jury saßen dieses Jahr, mit Hartmut Ostrowski, dem Vorstandsvorsitzenden, Thomas Rabe, dem Finanzvorstand und Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Arvato echte Top Manager von Bertelsmann. Wie wird daher die Veranstaltung intern angenommen und wie promotet HR diesen Event nach innen?
Gero Hesse: Die Zusammensetzung der Jury zeigt eindeutig, dass TMB auch intern hohe Priorität genießt. Darüber hinaus gilt: wenn wir – wie dieses Jahr – 50 externe Teilnehmer einladen, sind auf der Abendveranstaltung auch 50 interne Nachwuchsführungs- und Führungskräfte vor Ort. Wir wollen einen direkten Kontakt zwischen den externen Teilnehmern und den internen Bertelsmännern und –frauen herstellen. Denn es geht darum, den Konzern so authentisch wie möglich kennenzulernen. Selbst wenn sich ein Teilnehmer zum Ende seines Studiums nicht für einen Einstieg bei Bertelsmann entscheiden sollte, aber auf Grund der Erfahrungen von TMB und dem TMB-Netzwerk positiv über das Unternehmen in seinem Freundeskreis berichtet, dann haben wir auch sehr viel erreicht. Noch mehr freuen wir uns natürlich, wenn wir von Kandidaten gespiegelt bekommen, dass sie sich später auch einen Einstieg bei uns vorstellen können. Aus der ersten Veranstaltung im Sommer 2008 haben wir inzwischen knapp 30 % der Teilnehmer eingestellt. Intern promoten wir das Event über eine „Create Your Own Career“ Website, die exklusiv für Bertelsmann Mitarbeiter Videos, Einblicke und Berichte zur Verfügung stellt. Und – ganz wichtig – über „word of mouth“. Es spricht sich herum, dass dies eine gelungene Veranstaltung ist und ich denke, dass sich die intern dafür nominierten Bertelsmann Mitarbeiter über die Teilnahme ähnlich freuen, wie die externen Teilnehmer.
Die Veranstaltung wurde auch über die verschiedenen Social Media Kanäle von Bertelsmann CYOC begleitet. Welche Kanäle wurden im Speziellen dazu eingesetzt? Wie war die Resonanz von anderen Interessierten darauf und gibt es erste interne Erkenntnisse dazu?
Judith Charles: in erster Linie wurde das Event über facebook, twitter und Xing beworben. Wir haben anhand eines Kommunikationsplans während der gesamten Bewerbungsphase Neuigkeiten zum Event positioniert: Was sind die Wokshopthemen, wer sind die Workshopleiter, Was kann man gewinnen, Wer moderiert das Event und welcher Live Act wird am Abend auftreten.
Außerdem haben wir eine facebook Gruppe exklusiv für die TMB-Teilnehmer geschaffen. In diese Gruppe sind nahezu alle Teilnehmer im Vorfeld eingetreten. Die Teilnehmer haben sich dort gegenseitig vorgestellt und im Nachgang ausgetauscht. Von unserer Seite wurde die Gruppe genutzt, um Informationen zu platzieren und Fotos, sowie Videos zu veröffentlichen. Die geschlossene Gruppe für Veranstaltungen mit einem konkreten Teilnehmerkreis zu nutzen, hat sich aus unserer Sicht sehr gelohnt. Sie wurde von allen Teilnehmern genutzt und hat für ein schnelles Kennenlernen unter den Teilnehmern sowie zwischen den Organisatoren und Teilnehmern gesorgt.
Wie wird sich Talents Meets Bertelsmann in den kommenden Jahren weiterentwickeln?
Gero Hesse: TMB wird auch in den nächsten Jahren einer der wichtigsten Bestandteile unserer „Create Your Own Career“ Initiative sein. Ich glaube, dass wir mit der 2010er Version von TMB ein sehr gutes Format gefunden haben. Ein idealer Mix aus Challenge und Entertainment, nicht zu groß und nicht zu klein und ein Event, das unseren spannenden Konzern in all seinen Facetten authentisch darstellt.