Sandra Capel zum Vodafone-Experiment

Sandra Capl Vodafone Sandra Capel hat an der Universiteit Nijmegen Psychologie studiert. Nach Ihrer Tätigkeit als Resourcing Specialist bei Vodafone ist sie intern in den Bereich Personalmarketing gewechselt, wo sie nun als Specialist Personalmarketing tätig ist.


Wir haben gestern darüber berichtet: Vodafone gibt Trainee-Kandidaten erstmals die Chance sich per XING- oder LinkedIn-Profil zu bewerben. Die Idee ist spannend, wie kamen Sie dazu?

Bei Vodafone handeln wir nach den weltweiten Unternehmensprinzipien „Speed, Simplicity, Trust“. Das bedeutet, dass wir sowohl versuchen interne Abläufe zu optimieren, als auch die Kontaktpunkte zu unseren Kunden auf deren Bedürfnisse zuzuschneiden. Für das Personalmarketing und Recruiting sind unsere Kunden die potentiellen Bewerber, die sich für Vodafone als Arbeitgeber interessieren. Darum versuchen wir nach und nach unsere Prozesse flexibler zu gestalten und ziehen auch in Betracht uns dafür von eingefahrenen Recruitingabläufen, wie z.B. den bekannten Bewerbungssystemen zu trennen. Warum sollte ich aus Sicht eines Bewerbers meine Daten nochmals in eine Eingabemaske tippen, wenn ich in diversen Businessportalen aktuell gepflegte Profile habe? Für uns wird der nächste logische Schritt sein, dass sich auch die Recruitingprozesse dorthin verlagern werden, wo auch die Kandidaten sind, nämlich in die Netzwerke. Mit dem heutigen Experiment haben wir den ersten Schritt gemacht und wir sind selber gespannt wie es weitergehen wird.

Glauben Sie Studenten und Absolventen sind mehrheitlich in den Businessnetzwerken vertreten?
Ich glaube nicht, dass bereits alle Studenten den Vorteil von Businessnetzwerken für sich erkannt haben. Zunächst stehen soziale Kontakte und Spaß im Vordergrund weshalb Communities wie StudiVZ oder Facebook eine wesentlich höhere Dichte an Studenten aufweisen. Dennoch wissen gerade die jungen Leute immer genauer über Ihre Ziele und beruflichen Interessen Bescheid. Meine Erfahrung ist, dass spätestens nach dem ersten Praktikum die meisten Studenten auch einen Xing oder LinkedIn Account eröffnen, weil sie erkennen, dass sie bereits in diesem frühen Stadium mühelos wichtige Kontakte aufbauen und halten können, die Ihnen später beim Berufseinstieg behilflich sein können. Außerdem sollten Studenten oder Absolventen, die zu Vodafone kommen Affinität zum Internet und neuen Technologien mitbringen. Unsere Branche dreht sich immer ein wenig schneller als andere, da muss man Spaß dran haben.

Wie schätzen Sie die Resonanz ein?

Wir befinden uns momentan noch mitten in der Bewerbungsphase für unsere Discover Traineeprogramme. Eine verbindliche Aussage kann ich daher noch nicht treffen. Aber derzeit scheinen noch dreiviertel der Bewerber auf die altbekannten Bewerbungsunterlagen zurückzugreifen. Ich denke, dass man sich ersteinmal an den Gedanken gewöhnen muss, dass ein Arbeitgeber sich wirklich „nur“ mit einem Onlineprofil zufrieden gibt.

Abgesehen von diesem Recruiting-Experiment, womit ist Vodafone sonst im Social Web vertreten? Gibt es beispielsweise eine rein arbeitgeberbezogene Facebookfanpage?

Wir im Personalmarketing profitieren von einem sehr starken Onlineauftritt von Vodafone als Gesamtunternehmen. Sie finden Vodafone Deutschland in allen wichtigen Social Networks. Darum können wir uns sehr genau überlegen, wo wir mit einem reinen Karriereauftritt vertreten sind und wo nicht. Eine rein arbeitgeberbezogene Facebookfanpage haben wir z.B. nicht. Wir werden aber demnächst eine eigene Karrieregruppe auf Facebook öffnen. Sie wird sich rein um karrierebezogene Fragen drehen und als Rückkopplungskanal für interessierte Bewerber fungieren. Darüberhinaus nutzen wir die Möglichkeit über unseren Unternehmensauftritt z.B. bei Twítter oder StudiVZ Karrierethemen zu platzieren. Im YouTubekanal von Vodafone Deutschland haben wir eine eigene Playlist und in unserem Blog veröffentlichen wir regelmäßig Artikel zu Karriere und Co. So haben Sie uns ja auch gefunden.

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