Facebook, das neue Google?

Abermals bringt sich Facebook mit Neuerungen ins Gespräch. Beispielsweise gibt es jetzt keine Fanpages mehr, sondern „nur“ noch Seiten, die Leute mögen. So weit so gut.

Auf der Facebook-Entwicklerkonferenz f8 in San Francisco stellte Mark Zuckerberg am Mittwoch weitere Neuerungen unter dem Schlagwort „social plugins“ vor. Insbesondere die Integration einer Schnittstelle, die es Websites ermöglicht, mit Facebook zu connecten, erscheint interessant: Künftig kann der Like-Button in externe Websites integriert werden.

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Facebook bewertet das Netz

Die neue Funktion soll nun nicht mehr nur die derzeit weltweit circa 400 Millionen User vernetzen, sondern gleich das gesamte Netz. Die „Like-Buttons“ beziehungsweise „Gefällt mir-Buttons“ können via „social plug-in“ in externe Websites integriert werden. Wie das aussieht, kann man beispielsweise bei CNN schon anschauen.

Facebook zeigt in einem kleinen Showcase ebenfalls wie die Integration aussehen könnte.

Ist der Facebook-Daumen also in die Website integriert, tut der Leser per Mausklick kund, dass ihm ein Beitrag gefällt. So sehen die Leser dieser Website zum einen, wie viele Personen einzelne Beiträge mögen, und zum anderen erscheint eine Meldung im Profil der jeweiligen Person.

In Punkto Sicherheit wird die Neuerung allerdings Datenschützer auf den Plan rufen. Denn bevor mancher User sich Gedanken über die Folgen gemacht hat, ist der like-Button schon angeklickt und die Informationen sind gespeichert. Personalisierte Werbung wird immer einfacher. Während bei Google die Informationen anonym erfasst wird (abgesehen von der Erfassung der IP-Adresse), sind die bei Facebook hinterlegten Daten personalisiert. Das Unternehmen kann in Zukunft also genaue Profile dessen erstellen, was die User mögen. Dies könnte für unbedarfte Nutzer zum Problem werden. Schöne neue Facebook-Welt.

Facebook vs. Google

Nicht zuletzt durch die Integration von Facebook in externe Websites nimmt Facebook anscheinend endgültig die Übernahme der Weltherrschaft von Google in Angriff 😉

Facebook bewegt sich weg vom bloßen Sozialen Netzwerk, hin zum zentralen Lenker im Netz. Während bis dato Google der zentrale Anlaufpunkt war, könnte sich dies künftig ändern. Die ständig wachsende Anzahl der Nutzer bietet großes Potential. Denn Kommunikation bei Facebook ist schnell, unzensiert und unkompliziert. Auch außerhalb des Netzwerks ist diese Art der Interaktion nun möglich, wenn User  im gesamten Netz Websites bewerten und so zur Meinungsbildung beitragen. Gefällt den Freunden ein Beitrag, wird man automatisch darauf aufmerksam gemacht. Eventuell bevor man selbst bei Google danach sucht.

Nutzen für das Personalmarketing

Eine Funktion also, die auch für Karrierewebsites oder -blogs genutzt werden kann. So lesen die Besucher einen Beitrag nicht mehr unbemerkt, sondern können dies bei Gefallen gleich ihrem gesamten Freundes-Netzwerk mitteilen. Ich denke, dass sich hieraus neue Optionen für die Gestaltung von Websites bieten. Vorausgesetzt, dass dort auch kommuniziert wird. Für statische Seiten, die nicht mit Neuerungen gefüttert werden, dürfte der Effekt wohl schnell abgenutzt sei. Dennoch lohnt es sich über die Einbindung des Buttons nachzudenken.

Also: Thumb up!

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