Twecruitment – neues Recruitment-Tool Twitter?

Twecruitment – neues Recruitment-Tool Twitter?

Twitter ist zurzeit ein kleiner Hype. Ob im TV, im Radio – überall hört man das Wort „Twitter“, was soviel bedeutet wie Gezwitscher. Der ursprünglich in den USA entwickelte Microblogging-Dienst gewinnt auch in Deutschland zunehmend mehr Nutzer. Schätzungen zur Nutzeranzahl variieren stark, da Twitter selbst jegliche Stellungnahme hierzu kategorisch ablehnt. Marktforschungen zufolge sollen es weltweit etwa 6 Millionen Nutzer sein, davon allerdings nur etwas mehr als die Hälfte den Account aktiv nutzen. Viele, vorrangig noch junge und urbane User, haben das Twittern als neues Kommunikations- oder Selbstdarstellungs-Tool für sich entdeckt. Die Medien zwitschern ihre Schlagzeilen an die so genannten Follower, aber auch die ersten Unternehmen nutzen Twitter. Dennoch polarisiert das Medium: Skeptiker halten es für bloße Selbstdarstellung und Zeitverschwendung, Befürworter erkennen Chancen in dem Kommunikationsmittel.

Twitter Startseite

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Wie funktioniert Twitter?

Das Prinzip ist simpel: Jeder, der sich bei twitter.com registriert, kann den Dienst kostenlos nutzen. In maximal 140 Zeichen teilen Twitterer mit, was Sie gerade tun, was sie bewegt. Twitter fragt „What are you doing?“ und von „ich mach jetzt Mittagspause“ bis hin zu „schaut Euch diesen Link mal an“ wird alles kommuniziert. Und zwar in Echtzeit. Gelesen werden die Statusberichte von den Followern, deren Nachrichten wiederum andere Nutzer abonnieren können. Eine nette Erklärung zu Twitter finden Sie unter http://twiturl.de/www.youtube/twitter

Auch mobil über das Handy oder über Instant Messenger werden die Kurzmitteilungen eingestellt. So war Twitter auch das erste Medium, das über den Flugzeugabsturz auf dem Hudson River in New York berichtete. Ein Augenzeuge hat nicht etwa die Nachrichtendienste oder Fernsehsender informiert, sondern das Geschehen direkt bei Twitter mitgeteilt. Spätestens seitdem die Twitterer diese beinahe Katastrophe nahezu live miterleben konnten, ist klar, dass sich die Kommunikation im Netz verändert hat: Kurz, prägnant und in Echtzeit wollen die User informieren und informiert werden. Wer den Dienst noch nicht nutzt fragt sich indes: Was ist Twitter? Muss ich dort vertreten sein? Wie und wozu kann ich das Kommunikationsmittel einsetzen?“

Twitter im Recruitment

Unter den geschätzt rund 30 000 aktiven deutschen Twitterern sind derzeit relativ wenige Unternehmen. Zwar werden es mehr, aber noch experimentieren die meisten. Beispiele für erste Unternehmen, die sich im Recruitment via Twitter versuchen sind zum Beispiel die Deutsche Bahn oder Unister: http://twitter.com/DBKarriere und http://twitter.com/. Unister. Denn so recht weiß heute niemand, wo der Mehrwert bei der Kommunikation via Twitter liegen könnte. Klar ist jedoch, dass man mit relativ geringem Aufwand Kontakte aufbauen, pflegen und vor allem Informationen verbreiten kann. Wie weit die eingestellten Informationen streuen, hängt in erster Linie von der Anzahl der Follower ab. Bei echten News, wie dem Flugzeugabsturz am Hudson, oder jüngst dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs, greift das Schneeballprinzip. Dann nehmen die Follower die Nachricht auf und verbreiten sie ihrerseits im Netzwerk.

Wie aber agiert ein Unternehmen, welches nicht mit solchen Nachrichten aufwarten kann, sondern lediglich Stellenanzeigen verbreiten möchte? Wie bei sämtlichen Online-Aktivitäten gilt es auch hier einige Regelen zu beachten, um tatsächlich einen Mehrwert zu generieren. Andernfalls investiert man Zeit ohne qualitative Resonanz. Größter Kritikpunkt ist derzeit der Information-Overload: Die User stellen zu viele unbrauchbare Informationen zu Banalitäten ein. Ein Grund, seine Kontakte sorgfältig auszuwählen und seinerseits den Followern einen Mehrwert zu bieten. Hier die ersten Schritte zum erfolgreichen Twittern:

Checkliste für’s Twecruitment

  1. Bevor es losgeht: Analysieren Sie genau, was Sie kommunizieren möchten, wen Sie erreichen möchten. Schauen Sie sich um: Was machen Wettbewerber?
  2. Sichern Sie sich einen Twitter Account unter ihrem Firmennamen um Ihre Marke zu schützen.
  3. Überlegen Sie wer aus Ihrem Unternehmen twittern soll. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter sprechen. Sie können aktuelle Vakanzen einstellen oder Hinweise auf Veranstaltungen posten (wie z.B Recruiting-Tage etc.). Auch Employer Branding kann über das Medium wirkungsvoll vorangetrieben werden. Was kann für Kandidaten reizvoller sein, als live Teile des Büroalltags des Unternehmens zu verfolgen? Egal, ob der Chef selbst oder die Mitarbeiter zwitschern – wie kann man authentischer für das Unternehmen werben?
  4. Achten Sie auf die Qualität Ihrer Inhalte.
  5. Bauen Sie Ihr Follower-Netzwerk gezielt aus. Sprechen Sie Ihre Kunden an. Per E-Mail können Sie über Twitter Follower gezielt einladen.
  6. Weisen Sie auf Ihrer Website auf Ihren Twitter-Account hin. Auch so können Sie Follower generieren.
  7. Verbessern Sie die Auffindbarkeit Ihrer Kurzmitteilungen über so genannte Hashtags. Kennzeichnen Sie Schlagworte mit dem #-Zeichen (auf Englisch Hash). So werden Sie über die Twittersuche (search.twitter.com) besser gefunden.
  8. Bedenken Sie, dass der Micro-Bloggingaccount gefüttert werden will. Und das kostet Zeit. Je mehr Follower Sie haben, desto zeitintensiver ist das Socialising auch bei Twitter. Selbst wenn die Kommunikation im Netz vermeintlich locker ist: Sie kostet Zeit und sollte eine gewisse Strategie verfolgen.
  9. Erwarten Sie keine kurzfristigen Erfolge, bringen Sie ein wenig Geduld mit.
  10. Anstatt selbst Stellenangebote zu zwitschern: Es gibt bereits erste Dienste, die das Schalten von Werbung ermöglichen (twittad.com).
  11. Analysieren Sie über Monitoring-Tools, ob Sie einen messbaren Erfolg erzielen. Wieviele beziehungsweise welche User kommen via Twitter auf Ihre Unternehmenswebsite?

Noch ist Twitter neu, die Erfahrungen jung. Im englischsprachigen Raum allerdings, wird Twitter schon heute häufig genutzt. Accounts, die Stellenanzeigen twittern, gibt es relativ viele. Wie erfolgreich diese tatsächlich sind, bleibt offen. Deutsche Unternehmen müssen die Akzeptanz von Twitter noch testen. Aber geschickt eingesetzt, kann das Medium in Zukunft deutlich mehr an Bedeutung gewinnen – auch im Recruitment

Twitter-Glossar

@Reply: Direkte Antwort auf einen Twitter-Feed (s.u.)

Dircet Message: Nachricht, die zwischen sich gegenseitig folgenden Twitterern direkt ausgetauscht werden kann.

Follower: User, die dem eigenen Account folgen.

Twitter: „To twitter“ (engl.) bedeutet zwitschern.

Tweets: Die bei Twitter verfassten Kurzmeldungen.

Twitterer: Der Twitter User.

TinyURL: Der Link auf andere Websites innerhalb eines Tweets wird automatisch verkürzt. Twitter wandelt die Links in die so genannten TinyURLs um.

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