Indeed – das „Google für Jobs“ – Interview mit Frank Hensgens
Jobportale und Jobsuchmaschinen gibt es viele. Die Modelle sind teilweise schon veraltet und wenig innovativ. Was kann eine Jobsuchmaschine wie indeed mit dem Modell der performancebasierten Abrechnung auf dem deutschen Recruitingmarkt noch erreichen? Hierzu haben wir den neuen Managing Director von indeed Deutschland, Frank Hensgens befragt.
Herr Hensgens, was ist Indeed nun eigentlich? Nur eine Jobsuchmaschine oder welche Leistungsangebote stecken alles in Indeed drin?
Frank Hensgens: Wir sind eine Jobsuchmaschine – aber nicht irgendeine, sondern die größte weltweit. Wir stellen weltweit jeden Tag 16 Millionen Jobs zur Verfügung, registrieren drei Milliarden Jobsuchen monatlich und zählen mehr als 100 Millionen Unique Visitors pro Monat.
Was kann ein Service wie Indeed aus Ihrer Sicht besser als andere Jobportale, wie Monster oder StepStone?
Frank Hensgens: Es geht nicht darum, etwas besser oder schlechter zu machen. Wir sprechen über zwei verschiedene Geschäftsmodelle. Unseres bietet sowohl Kandidaten als auch Arbeitgebern wertvolle Vorteile.
Die Kandidaten profitieren davon, dass ihnen bei uns auf ihre Suchanfrage hin nahezu alle Jobs angezeigt werden, die ihnen potentiell zur Verfügung stehen. Das ist bei anderen Plattformen so nicht gegeben, weil da nur die Vakanzen der dort zahlenden Kunden erscheinen.
Die Arbeitgeber haben den Vorteil, dass sie über das „Pay-per-Click“-Modell nur den Click zahlen, den die Anzeige auch generiert. Das bedeutet, eine genau messbare Leistung. Das Unternehmen zahlt also nicht mehr länger für einen fest definierten Zeitraum, in dem eine Anzeige online ist, sondern es zahlt für die Performance einer Anzeige. Zudem führt das jeweilige Suchergebnis direkt auf die Karriereseite des Unternehmens, bedient also auch die steigende Nachfrage nach mehr Employer Branding-Leistung. Ich finde daher: Unser Modell ist das fairste Modell auf dem Markt – für den Jobsuchenden genauso wie für den Arbeitgeber.
Herr Hensgens, Indeed plant einen Relaunch und will auch in Deutschland aktiver werden. Erzählen Sie uns bitte mehr zu den aktuellen Plänen.
Frank Hensgens: Indeed.de ist in Deutschland schon seit 2008 online und das sehr erfolgreich. Derzeit sind wir mit 2,3 Millionen Unique Usern bereits eine der am meist genutzten Job-Seiten in Deutschland – Tendenz steigend.
Seit diesem Monat sind wir erstmals mit einer Niederlassung in Deutschland vertreten. Damit schaffen wir die Voraussetzung dafür, HR-Verantwortliche in Unternehmen, Personalberatungen und Media Agenturen von den Vorteilen unseres Modells überzeugen zu können. Wir waren bis vor kurzem nicht präsent genug auf dem sehr beratungsintensiven deutschen Markt. Das ändern wir jetzt. Aber um hier zu bestehen, müssen wir unser Angebot den Eigenheiten des Marktes anpassen – darin sehe ich unsere erste Aufgabe.
Welche Zielgruppen sind derzeit vor allem auf Indeed im deutschsprachigen Raum aktiv?
Frank Hensgens: Generell hat Indeed Jobs für alle Zielgruppen. Letztlich sind bei uns alle Berufsfelder aktiv. In Deutschland legen wir aber einen besonderen Fokus auf die sehr gefragten Berufsfelder im Segment der Fach- und Führungskräfte. In allen Maßnahmen, die unsere Reichweite erhöhen, konzentrieren wir uns daher vor allem auf die üblicherweise für Arbeitgeber schwer zu findenden Bereiche wie Ingenieurwesen, IT, Finanzen, Vertrieb und Naturwissenschaften.
Die Recruitingkosten sollen transparenter und gerechter werden. Was steckt daher hinter dem Modell der performancebasierten Abrechnung?
Frank Hensgens: Unser Modell orientiert sich an dem von Google. Auch wir sind eine Suchmaschine – allerdings eine für Jobs. Man kann also sagen, dass wir so etwas wie das Google für Jobs sind. Und genau wie bei Google auch, können Sie ihre Anzeigen über so genannte „Sponsored Jobs“ pushen. Das ist bei Google der SEA-Bereich.
So können sie mit bis zu sieben Mal mehr Zugriffen rechnen als über die organische Suche. Und das Ganze läuft über ein „Pay-per-Click“-Modell – das ist zeitgemäßer als andere, weil es zum Medium Internet passt. Noch dazu ist es deutlich fairer. Denn wie gesagt: Arbeitgeber zahlen nur dann, wenn ihre Anzeige angeklickt wird.
Es braucht sicher eine Menge Aufklärungsarbeit in der HR-Szene, um unser Modell bekannter zu machen. Aber darauf freuen wir uns, denn wir haben gute Argumente im Gepäck.
Viel wird von Mobile Recruiting gesprochen. Was bietet Indeed daher für die mobile Jobsuche schon an?
Frank Hensgens: Alles, was es benötigt, um mobil nach einem neuen Job zu suchen. Auch wir haben natürlich Apps, die verstärkt von den Kandidaten genutzt werden. Zudem haben wir eine mobile Webseite, damit man auch über den Browser immer nach dem passenden Job suchen kann.
Es liegt grundsätzlich in unserer DNA, dass wir immer und überall die Jobsuche in den Mittelpunkt stellen. Darauf basiert letztlich unser gesamtes Angebot. Wir wollen den Menschen helfen, einen neuen Job zu finden – am Smartphone, dem Desktop-PC oder dem Tablet-PC. Danach richten wir uns.
Nun haben Sie noch einmal die einmalige Chance unsere Leser mit drei Punkten zu überzeugen, warum diese morgen Indeed in ihr Recruiting Portfolio einbinden sollten.
Frank Hensgens: Erstens: Wir haben das fairste Recruiting-Modell im Markt, weil wir absolut transparent und messbar in unseren Ergebnissen sind. Zweitens: Wir sind eine Job-Webseite, die in ihrem Angebot dem Zeitgeist des Internet entspricht. Und drittens: Wir gehen neue Wege in einem Markt, der diese neuen Wege dringend benötigt!
Herr Hensgens, vielen Dank für das Interview. Wir schauen gespannt auf den Relaunch der Website und die weitere Entwicklung von indeed in Deutschland.
Da bin ich aber sehr gespannt wie der Relaunch aussehen wird.
Ich denke außerdem, dass das Clickmodell gerade Personalagenturen viel Flexibilität abverlangt und viel Überzeugungsarbeit erforderlich sein wird.
Dennoch – Viel Erfolg dabei…