Social Media für Einsteiger

Oft wurden wir in den letzten Tagen gefragt, ob wir nicht einmal etwas für Social Media-Neulinge schreiben können. Das möchte ich hiermit tun. (Für alle, die bereits aktiv (micro-)bloggen und in Sozialen Netzwerken zu Hause sind: Stop reading here! :-))

In diesem Artikel gehe ich bewusst noch einmal einen Schritt zurück. Denn viele Personalverantwortliche und Unternehmensvertreter kommen im daily business heute noch wenig mit Social Media in Berührung. Häufig fehlt die Zeit sich mit diesen Dingen ausführlich zu beschäftigen.

Für Alle, die sich mit dem Thema noch wenig bis gar nicht beschäftigen konnten, möchten wir in  eine kleine Einführung in das Thema bereitstellen.

Für den Anfang: Dieses nette Video zu Social Media sagt eigentlich (fast) alles:

Warum Social Media?

Die Kommunikation mit den Bewerbern hat sich verändert. Das zieht auch Konsequenzen für den Personalbereich nach sich. Um gute Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen, muss man sie dort suchen und finden, wo sie sich heute verstärkt aufhalten – also im Internet. Dort gibt es vielfältige Möglichkeiten um mit den Bewerbern in Kontakt zu treten. Und vor allem ansprechbar zu sein. Heutige Bewerber erwarten keine anonymen Karrierewebseiten, sondern konkrete Ansprechpartner.

Es lohnt sich also, sich frühzeitig mit Social Media auseinanderzusetzen und sich einen Namen zu machen. Mittelfristig wird ohnehin kein Unternehmen umhin kommen, dem veränderten Kommunikationsverständnis mit entsprechender Präsenz zu begegnen. Bernd Schmitz, der Leiter des Hochschulmarketings bei Bayer, hat die Eingangsfrage bei Twitter treffend beantwort: „ Warum Social Media nutzen, mit Frage an Reinhold Messner vergleichen „Warum steigst Du auf alle 8000der Berge?“ Antwort: „Weil sie da sind“.“

Social Media ja, aber wie?

Was also tun, wenn zwar der Wille vorhanden ist beziehungsweise die Notwendigkeit gesehen wird sich mit Social Media zu beschäftigen, aber schlichtweg die Zeit fehlt? In diesem Fall sollte man das Thema strategisch angehen. Zuerst stellt sich dabeidie Frage, wer sich innerhalb des Unternehmens (bzw. der Abteilung) mit Sozialen Netzwerken beschäftigen kann. Denn derjenige muss zum einen im Alltagsgeschäft die Zeit haben sich einzulesen und Dinge auszuprobieren. Zum anderen sollte eine gewisse Affinität zum Thema bestehen, denn dies erleichtert vieles. Es liegt daher nahe, Mitarbeiter damit zu beauftragen, die mit den neuen Technologien vertraut sind und sich ganz selbstverständlich im Netz bewegen. In der Regel spricht man hier von den nach 1980 geborenen – der Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist. Für diese Generation gibt es viele Bezeichnungen, eine davon ist „Digital Natives“. Auch wenn eine Kategorisierung und Einteilung in feste Muster, oder in diesem Fall Generationen, in der Regel schwierig ist, bleibt festzuhalten, dass sich die jüngere Generation im Netz anders bewegt und sich somit leicht in das Thema Social Media einarbeiten kann.

Warum also nicht Praktikanten, Diplomanden, oder Trainees mit dem Thema beauftragen? Zwar sind sie nicht die Entscheider, wenn es darum geht, die Einführung verschiedener Social Media Plattformen im Unternehmen durchzusetzen, aber sie können das Thema aufbereiten und Möglichkeiten aufzeigen, welche Kampagnen etc. für das Personalmarketing im Unternehmen sinnvoll sein können.

Social Media im Personalmarketing

Bei der Einführung von Social Media im Bereich Personalmarketing lohnt sich erst einmal ein Blick auf die eigene Karriereseite. Im ersten Schritt ist es sinnvoll diese aus der Perspektive eines Bewerbers zu analysieren. Beschäftigen sich Trainees oder studentische Mitarbeiter mit der Seite, ist dies sicherlich sinnvoll, da sie einen großen Teil der auf der Karriereseite angesprochenen Bewerber abbilden.

Kriterien, die zuerst beleuchtet werden sollten, sind zum einen das Vorhandensein einer intuitiven Navigation und zum anderen die leichte Auffindbarkeit von Informationen für die einzelnen Kandidatengruppen (Schüler, Studenten, Professionals). Ein weiterer wichtiger Punkt für eine gute Karriereseite ist das Vorhandensein von Ansprechpartnern: Gibt es einen oder mehrere Ansprechpartner, die namentlich genannt sind und mit denen die Bewerber direkt Kontakt aufnehmen können? Das sind nur ein paar der wichtigsten Aspekte auf die es im Bereich Karrierewebseite ankommt.

Aber die Karrierewebseite ist nur ein Baustein – wenn auch ein sehr entscheidender – im Bereich Personalmarketing.

Für das Social Media Personalmarketing sind andere Bausteine wichtig. Entscheidend ist die Möglichkeit zur Interaktion und Kommunikation, auch außerhalb der Karriereseite. Den Bewerbern muss die Chance gegeben werden, sich direkt mit HR-Verantwortlichen auszutauschen. Und dies geht am einfachsten über Netzwerke. Der Teil des Internets, in dem viele Bewerber vertreten sind. Hier findet ein Austausch statt. Nicht mehr nur im privaten Bereich, sondern zunehmend auch im Business-Umfeld.

Ob nun in der HR-Abteilung die persönlichen Profile der Mitarbeiter auch für das Unternehmen genutzt werden, indem die einzelnen Ansprechpartner von den Kandidaten gefunden und direkt angesprochen werden können, wie beispielsweise über XING-Profile, oder ob Twitter-Accounts oder Facebook-Fanpages eingerichtet werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Pauschal lässt sich die Frage nach dem ob und wie nicht beantworten. Ob beziehungsweise welche Social-Media-Plattformen man nutzt, ist vom Unternehmen, seinen Produkten und Dienstleistungen abhängig. Und über das wie streiten die Geister. Wichtig ist in jedem Fall die Authentizität. Push-Maßnahmen gehören in den Bereich der Klassik, nicht aber in das Social-Media-Umfeld. Denn hier muss man zuhören, aufmerksam zuhören. Fragen, die Bewerber beispielsweise an den HR-Twitter-Account eines Unternehmens richten, müssen beantwortet werden. Die Pflege der Accounts ist also zeitaufwändig. Aber der Aufwand lohnt sich. Denn dann werden Unternehmen nicht nur über die Produkte oder den Markennamen wahrgenommen, sondern auch als Arbeitgeber. Und zum anderen erhalten sie so ein nützliches Feedback von Kandidaten. Nur so erkennen Unternehmen Schwachstellen im HR-Bereich. Sei es, dass bisher eine falsche Wahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgeber vorherrschte, sei es, dass Schwachstellen im Bewerbermanagement aufgedeckt werden. Vielleicht erhalten Unternehmen so auch zu anderen Themen nützliche Hinweise und Anregungen von Seiten der Bewerber.

Klar ist, dass HR-Verantwortliche die neuen Möglichkeiten zur Kommunikation mit den Bewerbern wahrnehmen und nutzen sollten. Und die Kommunikation findet heute größtenteils und sehr effizient in Sozialen Netzwerken statt.

Veranstaltung zum Thema Social Media Personalmarketing

Für alle HR-Verantwortlichen, die das Thema interessiert, noch ein Veranstaltungstipp: Am Mittwoch, den 23.09.2009 organisiert humancaps consulting das „Human Recources & Social Media“ Meeting im Rahmen der Messe Personal. Mehr Infos gibt’s auf unserer Event-Seite.

Comments
2 Responses to “Social Media für Einsteiger”
  1. Markus Jerko sagt:

    Hallo!
    Interessante Ansicht auf Social Media aus eurer Perspektive des Personalmarketing.
    Entscheidend ist meiner Meinung nach auch, dass Unternehmen aktiv ihre Web 2.0 Auftritte mit Content ausstatten und mit Usern Dialog führen.
    Nur dann bietet der Auftritt aus Usersicht Mehrwert gegenüber reiner Werbung und wird dementsprechend genutzt werden – und dann ist es ein günstiger und innovativer Kanal um Messages zu transportieren.
    Dann können freie Stellen genauso kommuniziert werden wie Produkte und Angebote.
    Habt ihr ein paar Beispiele für Social Media Personalmarketing Projekte?

    ciao Markus
    http://www.MWorx.at

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  1. […] kennenzulernen. Und sich einfach einmal intensiv und frei über die individuellen Erfahrungen und Einsatzmöglichkeiten von Social Media – mit einem Schwerpunkt auf twitter – im Recruiting resp. bei der Personalbeschaffung […]



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